Etwa drei Jahre sind vergangen, seit Julia entführte wurde und mit den Elfen in die Steppe floh.
Fritz hat sich dem Aufstand angeschlossen und versucht weitere Unterstützung zu finden. Er ist fest entschlossen, die Königin zu stürzen und bittet Paul...
Leopold war bei Sofia zu besuch. Die beiden spielten mit ihren einfachen Puppen. Sofia wünschte sich teure Puppen aus der Stadt, doch ihre Eltern hatten nicht das nötige Geld.
Leopold spielte lieber mit anderen Sachen, aber wenn seine anderen Freunde ihn damit ärgern wollte, dass er mit Mädchensachen spielte, dann erzählte er ihnen, dass echte Freunde auch mit den Sachen spielten, die den anderen gefielen. Und er war ein echter Freund.
„Und wenn ich meine Eltern frage?", schlug der zehn Jährige vor. „Um eine Puppe für dich?"
Sofia schüttelte den Kopf. „Nein. Deine Eltern brauchen ihr Geld für dich. Du hast doch bald Geburtstag."
„Und wenn ich mir Wünsche, dass du eine von den Puppen bekommst, die du dir wünschst?"
Sofia grinste. „Mama sagt, ich bin fast schon zu alt für Puppen. Und so viel Geld haben nur die Menschen. Dann brauche ich sie ja auch nicht, oder?"
„Was?" Leopold runzelte die Stirn. „Zu alt? Meine Mama hat Puppen. Die sitzen auf ihrer Kommode im Schlafzimmer!"
Die beiden waren gerade damit beschäftigt, für die Puppen eine Burg aus Büchern und Kissen zu bauen. Aus Pappe hatten sie einen Drachen gebastelt, welcher die Puppen fressen wollte. Doch die Puppen waren stärker. Sie würden den Drachen vertreiben.
„Ach ja? Mama sagt, sie hat mit elf aufgehört mit Puppen zu spielen. Daher will sie mir keine neue kaufen... Und weil die Puppe, die ich gerne hätte, sehr teuer ist." Sofia setzte eine ihrer Puppen auf den Burgturm. „Du? Leo? Willst du auch nicht älter werden?"
„Warum? Die älteren Kinder dürfen viel coolere Sachen machen als wir... Die dürfen Schnitzen und andere Sachen. Mama lässt mich nicht schnitzen, weil sie nicht möchte, dass ich ein scharfes Messer benutze... Aber Collin schnitzt. Er hat mir ein paar Figuren geschnitzt!"
„Wie nett. Aber das meine ich nicht. Wenn wir fünfzehn sind, dann nehmen die Soldaten uns vielleicht mit."
„Mich nicht. Ich werde eines Tages uns alle befreien!" Leopold schnaubte. „Ich schaffe das! Dann musst du keine Angst haben!"
„Versprochen?"
„Versprochen!" Er zwinkerte ihr zu. „So. Jetzt muss der Drache besiegt werden! Achtung! Er greift an!" Er schnappte sich den Pappdrachen und ließ ihn auf die Burg zu fliegen.
„Oh nein! Ein Drache! Schnell. Die Steinschleudern!", rief Sofia lachend.
Als der junge Elf ein paar Stunden später nach Hause lief, wusste er genau, was er sich zum Geburtstag wünschen würde. Eine schöne Puppe für Sofia.
Er hatte alles, was er wollte. Warum also sollte er sich nichts für seine beste Freundin wünschen?
(c: sasi)
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