Kapitel 8

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Peter

Peter saß zusammen mit Flora und Hanno.

Er konnte Marko und Leopold lachen hören, während er Tee trank und Brot mit Joghurt aß. Ein kleiner Snack, da er, Flora und Hanno wieder Hunger hatten. Fiete, Josefine, Finn und Julia waren nicht zu hören. Vermutlich schliefen sie schon. Flora und Hanno unterhielten sich. Peter hörte nur zu.

„Also dann. Ich gehe ins Bett!", verkündete er schließlich mit einer überzogenen Verbeugung, als er satt war. Flora lachte. Doch als er Fiete in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer nicht fand, runzelte er die Stirn. Schläft er wieder bei Juli? Gähnend ging er rüber und sah in das ‚Mädelszimmer', wie er es oft nannte. Was Finn verärgerte. Doch Finn war niedlich, wenn er verärgert war, daher würde Peter damit nicht allzu schnell aufhören.

Julia hatte ihr und Josefines Betten zusammengeschoben. Neben ihr schlief Finn und sie hielt Fiete und Josef in ihren Armen. Die beiden schnurrten im Schlaf. Natürlich. Fiete spielt wieder Haustier... Sieht gemütlich aus.

Tatsächlich kam es nicht selten vor, dass Fiete bei Julia als Kater schlief. Meistens jedoch eher Tagsüber. Schmunzelnd ging er rüber in sein (und Fietes, aber der bevorzugte gerade Juli) Zimmer.

Julia

Im Traum hörte sie Schreie. Flammen züngelten um sie herum. Dann saß sie plötzlich in einer Kiste und der Älteste des Elfendorfes erzählte ihr, er würde sie für das Wohl seines Volkes opfern. Leopold entschuldigte sich bei ihr, doch er half ihr nicht. Der Älteste grinste wie ein Wahnsinniger und hielt eine Fackel in den Händen...

Julia schreckte aus dem Traum hoch. Sie blinzelte die letzten Bilder des Traumes aus ihren Gedanken und setzte sich auf. Josef maunzte schläfrig und rieb seinen Kopf an ihrem Arm. Fiete schnurrte leise und streckte sich.

„Juli? Was ist los?" Finn gähnte.

„Albtraum!" Sie hob Josef hoch und vergrub ihr Gesicht ihn seinem weichen Fell. Fiete rollte sich auf ihrem Schoß ein und schlief weiter.

„Wieder?" Finn seufzte. „War es das Feuer?"

Julia nickte. „Der Angriff, die Entführung... Es war ein fürchterlicher Traum."

„Es waren auch fürchterliche Erfahrungen. Ich träume auch manchmal davon." Finn setzte sich neben sie und legte den Kopf auf ihre Schulter. Josef schnurrte leise und rieb seinen Kopf an ihrer Wange.

„Das schlimmste war, dass Leo mir im Traum nicht geholfen hat." Sie seufzte. „Es ist doch drei Jahre her. Warum kann ich es nicht vergessen?"

„Hm... Ich weiß nicht. Vielleicht, weil es noch nicht vorbei ist? Wir leben hier. Im Exil, sozusagen."

„Finn? Vermisst du deine Familie?"

„Ja. Natürlich. Aber ich habe mich lange damit abgefunden, dass ich sie nicht wiedersehen werden. Marko geht es genauso. Das hat er mir erzählt. Und du?"

„Ich vermisse nur meine Geschwister." Julia seufzte und gab Josef einen weiteren Kuss. „Aber ich habe euch. Und Peter ist hier. Leo ist hier. Seine Eltern sind wunderbar. Doch manchmal... Manchmal habe ich das Gefühl die Königin sucht nach mir. In ihren Visionen. Ich will nicht, dass sie mich findet."

Josef maunzte. Sein Schnurren wurde lauter.

„Ich will das auch nicht. Lass uns weiterschlafen, Juli." Finn küsste ihre Wange, dann legte er sich wieder hin. Josef miaute zustimmend.

Annemarie

„Torsten? Bist du fertig? Meine Tante müsste jeden Moment da sein!" Sie eilte in ihr Schlafzimmer, wo Torsten sich umzog. Aus dem Kinderzimmer hörte sie das Lachen ihrer Kinder. Die beiden Kindermädchen kümmerten sich um sie. „Beeil dich! Meine Eltern bestehen darauf, dass wir sie am Haupteingang begrüßen."

Hexe - Die KöniginWhere stories live. Discover now