Kapitel 57

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Agathe

Die Kutsche rollte langsam über die Straße. In wenigen Stunden würde sie die neuen Talente der Militärschule sehen. Die neuen Soldaten für ihre wachsende Armee. Agathe lächelte und sah aus dem Fenster der Kutsche. Passend, um den Sonnenaufgang zu sehen.

Bis zur Militärschule war es ein weiter weg. Daher hatte sie sehr früh aufbrechen müssen. Aber das störte sie nicht.

Sie wollte das Mädchen sehen, dass vielleicht ein neuer Schatten werden könnte. Marie. Man hatte ihr bereits viel von dem vielversprechenden Talent erzählt.

Marie

Marie und Theo waren nun ein festes Paar. Doch die beiden hielten es geheim. Eine Beziehung zwischen Diener und Herrin? Das galt als Skandal. Doch davon ließen sie sich nicht abhalten.

Eine heitere Stimmung herrschte an diesem Tag an der Militärschule vor. Der Besuch der Königin wurde erwartet. Dafür waren alle Schüler dazu aufgerufen worden, die Schule zu putzen und zu schmücken, während alle Diener entweder Kochten, oder mit dem Aufbau einer Tribüne im Innenhof beschäftigt waren.

Die Eliteschüler würden am Nachmittag einen Showkampf vorführen, um der Königin ihr Können zu präsentieren, während all die anderen Schüler nur als eine Art Aufführung ihre Schwerter präsentieren sollten. Marie hätte auf die gesamte Veranstaltung gern verzichtet.

Sie schmückte zusammen mit Elin, Alrik und Lou das Schultor. Ihre drei Freunde freuten sich darauf, die Königin zu sehen. Natürlich freuten sie sich, dies galt als eine besondere Ehre. Die Königin überzeugte sich nur selten selbst, von dem Können der Schüler.

Wer genau die Königin persönlich treffen durfte stand noch nicht fest, doch Lou ging davon aus, dass Marie zu den glücklichen zählen würde. Elin teilte ihr mehrfach mit, wie sehr sie sie darum beneidete.

„Ich würde mit euch allen tauschen, sollte es mich treffen", murmelte Marie schließlich. „Ich will die Königin nicht treffen. Ich will Soldatin werden, um meine Familie und meine Freunde zu beschützen und nicht, um der Königin präsentiert zu werden wie eine besondere Attraktion. Und außerdem glaube ich, dass die Lehrer sehr wohl bereits entschieden haben, wer die Königin trifft. Sie behaupten doch nur, dass die Entscheidung nicht gefallen ist, damit alle ihr Bestes geben und sie die perfekten Schüler präsentieren können!"

„Wenn du meinst", antwortete Alrik leise. „Nun, für uns steht ja fest, dass du zur Königin darfst. Aber ich fürchte, du wirst nicht tauschen dürfen." Grinsend legte er den Arm um Maries Schultern.

„Ich würde sofort mit dir tauschen, Marie! Die Königin!" Elin seufzte. „Aber wir werden sie alle sehen. Immerhin."

Julia

Julia hatte schlecht geschlafen. Der Sturm tobte noch, und das Gewitter hatte sie mehrfach aus dem Schlaf gerissen.

In der Nacht hatte sie wieder eine Vision. Sie sah, wie Soldaten die Steppe überrollten, sie sah ihre Freundin Marie mit einem Schwert, und sie sah, wie Fritz sich mit Rebellen traf.

Marie... War sie nun Soldatin? Julia vermisste ihre Freundin. Ob sie Marie wiedersehen würde? Wären sie dann noch Freunde?

Und Fritz? War er in Gefahr?

„Was ist?", brummte Leopold träge. Er war gerade aufgewacht. „Du siehst besorgt aus."

„Ich bin besorgt."

„Natürlich bist du das." Der Elf gähnte müde. „Hattest du wieder eine Vision?"

Julia nickte und kuschelte sich an ihn. „Ich habe Marie gesehen. Ich denke, sie ist nun Soldatin. Und... Soldaten überrannten die Steppe. Leo? Ich habe Angst! Und mein Bruder Fritz..."

Leo küsste ihre Stirn. „Ich weiß. Aber ich bin bei dir!" Dann küsste er ihren Hals, ihr Dekolleté, und ihre Nasenspitze. Julia kicherte.

„Ein Glück", flüsterte sie und küsste ihn. Leo vergrub seine Hände in ihrem langen Haar, während sie sich umringt von Schlafenden küssten.

„Junge Liebe! Schau nur Alwin! Wie knuffig!"

Julia und Leopold setzten sich erschrocken auf. Die beiden Drachen Pelle und Alwin schliefen nicht. Stattdessen grinste Pelle sie amüsiert an. „Noch einmal jung sein!", sagte er seufzend.

Alwin nickte. „Wir haben uns aber nie geküsst!" Er gähnte träge.

Pelle hielt erschrocken die Hand vor den Mund. „Das stimmt! So viele verschwendete Jahre! Alwin? Küss mich! Nimm mich! Jetzt! Sofort!"

„Gut", antwortete der andere Drachen unbeeindruckt. „Wie hättest du es gerne? Von h..."

„Halt, stopp!", rief Leopold lachend. „Wir wollen das nicht sehen!"

„Wir könnten weggucken", murmelte Julia amüsiert. Alwin stimmte ihr zu.

„Ohne Publikum wäre mir tatsächlich lieber..." Pelle seufzte. „Alwin?"

„Ja?"

„Nimm mich später!"

„Ja."


(c: sasi)


Julia und Leopold (KI-Kunst)

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Julia und Leopold (KI-Kunst)

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