Kapitel 25

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Cleo

Die Ratssitzung war frustrierend und langweilig zugleich. Sie diskutierten über Möglichkeiten, gegen Drachen vorzugehen. Vielleicht war es möglich, Waffen mit Magie zu verstärken? Einer hatte sogar die Idee eine Harpyie zu fangen, um deren Krallen zu nutzen.

Cleo sprach sich dagegen aus. Bis zu den Harpyien war es ein weiter weg und sie waren nicht weniger gefährlich als Drachen. In einem sehr alten Buch hatte Cleo als Kind gelesen, dass Harpyien gegen die Magie von Hexen und Zauberern immun waren. Ob es stimmte, wusste sie nicht.

Aber Cleo wollte es auch nicht herausfinden.

Nach der Ratssitzung eilte sie zu Charlotte, die bereits ihr Gepäck gepackt hatte, damit sie sofort aufbrechen konnten.

„Schon zurück?" Charlotte lächelte erfreut. „Welchen Weg nehmen wir? Hast du dich entschieden?", fragte sie und reicht Cleo eine der beiden Taschen.

„Wenn möglich, möchte ich nicht durch das Gebiet, wo der Drache gesehen wurde. Also entweder durch den Feenwald oder am Sumpfland vorbei."

„Wenn wir durch den Feenwald gehen, was Irrsinn ist, kommen wir durch das Gebiet der Elfen. Gehen wir durch das Sumpfland, können wir uns entscheiden. Elfen, oder Wölfe."

„Elfen. Der Weg durch das Gebirge dauert länger!", verkündete Cleo. „Den Feenwald würde ich auch lieber meiden, aber die Vampire nehmen Flüchtlinge fest..."

„Dann geben wir uns erst in der Steppe als welche aus", schlussfolgerte Charlotte. „Wollen wir los?"

„Wir wollen. Unser Kutscher bringt uns zu einem kleinen Gasthof. Ich habe die Wachen angewiesen, uns nicht zu begleiten. Wie üblich, waren sie nicht begeistert. Vom Gasthof aus nehmen wir dann öffentliche Kutschen in eine kleine Stadt und kaufen uns dort zwei schnelle Pferde von einem Züchter. Und mit diesen reiten wir los." Cleo küsste ihre Frau aufgeregt. „Lass uns meine kleine Schwester finden!"

Julia

Julia fühlte sich gut. Zum ersten Mal seit Tagen hatte sie gut geschlafen.

Sie saß mit ihren Zentaurenfreunden Flordelis, Aurel, Kalle, und Amarillis am Fluss. Auch Leopold hatte sie begleitet. Er lieferte sich gerade mit Amarillis eine gnadenlose Wasserschlacht.

Julia entspannte mit den anderen Zentauren am Ufer des Flusses. Sie erzählte ihnen gerade von dem, was Fiete ihr gesagt hatte.

„Du wirst einmal Königin? Wenn mir jemand das sagen würde, würde ich ihn für verrückt halten", murmelte Kalle. „Das klingt ziemlich schräg."

„Ich finde es super!" Flordelis spielte mit Julias Haaren. Sie flocht Blüten und Gräser in ihr leicht gewelltes Haar. „Stellt euch das doch mal vor! Wir wären mit einer Königin befreundet!"

Julia lächelte verlegen. „Ich weiß nicht, was ich davon halten soll."

„Vielleicht irrt sich der Drache auch!" Aurel lag im hohen Gras und suchte Bilder in den Wolken. Die Unterhaltung interessierte ihn weniger. „Da! Die sieht aus wie ein Schiff!"

Julia sah ebenfalls nach oben und folgte dabei seinem Blick. „Hm... Oder wie ein Schwert?"

„Nein. Ein Schiff!", protestierte Aurel sofort. „So sieht doch kein Schwert aus!"

„Ich weiß nicht..." Kalle betrachtete die Wolke skeptisch. „Für mich sieht das auch nach einem Schwert aus... Oder nach einem bestimmten männlichen Organ?"

„Kalle!", schimpfte Flordelis sofort. Julia lachte amüsiert.

„Wisst ihr? Ich hatte eine Vision", wechselte Julia das Thema. Bevor das Gespräch in die falsche Richtung abdriftete. In Richtung ‚männliche Körperteile'. „Ich habe eine Armee gesehen und wie ich sie angeführt habe. Dort waren Zentauren, Harpyien... Verschiedene Völker."

Hexe - Die KöniginWhere stories live. Discover now