"Dylan hat mich vermisst?" Ich schluckte hart und senkte den Blick. Von ihm habe ich überhaupt nichts mehr gehört. Aber so musste es einfach sein, ich musste meine Beziehung pflegen. Dylan hatte andere Absichten gehabt, damit würde ich nicht gut umgehen können.

"Und seit wann wusstest du von mir und Dylan?" Auch diese Antwort verpackte er erhlich.

"Schon seit einiger Zeit. Ich war wütend, weil du es mir verheimlicht hast. Ich hätte diese Freundschaft geduldet, dies tue ich aber nicht mehr." Er richtete seine Krawatte, sah mir ununterbrochen in die Augen und verlor nicht eine Sekunde den Augenkontakt.

"Und ich werde es auch nicht mehr. Nicht mit ihm."

Zachary war damals so erhlich zu mir gewesen, er hatte mich nicht angelogen. Wir beide verdienten etwas besseres und mussten nun anders vorangehen. Wir hatten unsere Probleme, Macken und -

"Na, sieh einer Mal an, wer sich in die Schule traut." Ein Zigarettenstümmel fiel mir vor die Füße, bevor ich meinen Kopf hob und erstarrte. Millie stand abseits, mit einem verzweifelten lächeln. Und Dylan genau vor mir. Mit einer wütenden Miene und angespannten Haltung. Schluckend sah ich mich um, hoffentlich beobachtete mich keiner. Schließlich hatte mein Mann überall seine Männer und er hatte es mir deutlich gezeigt.

Stumm schulterte ich meine Tasche, versuchte einen Start an ihm vorbeizugehen, doch er ließ mich nicht an sich vorbei. Nein, er stellte sich direkt vor mir und versperrte mir somit den Fluchtweg. Innerlich schrie ich auf. Ich wollte nicht mit ihm reden, ich traute mich einfach nicht. Ich habe diese Freundschaft aufgegeben und das für einen gute Sache. Oder?

"Wo willst du den hin, Evelyn? Möchtest du nicht mit mir sprechen, wir haben uns doch so lange nicht mehr gesehen." Er drückte mich weiter nachhinten, um von Blicken geschützt zu werden. "Du hast dich also entschieden?"

"Für was?"

Meine Stimme klang seltsamerweise kratzig, leise und nervös. Die Spannung zwischen uns war gewaltig, nicht mehr harmonisch. Nein. Sein wütender Blick ließ mich immer wieder auf den Boden schauen. Ich konnte ihm einfach nicht mehr in die Augen schauen.

"Für deinen unglaublich Zachary, so hieß er doch. Für diesen-" Er trat näher und beugte sich zu meinem Ohr hinunter. "Bastard." Er ließ von mir ab und grinste hemmungslos. Unsicher trat ich zurück, bedacht darauf einen gesunden Abstand zu ihm haben. Denn er brodelte nur so vor Wut. Seine Halsschlagader pulsierte heftig, er war einwenig rot. Verdrückte sich wahrscheinlich anderweitige Kommentare, um es bloß nicht eskalieren zu lassen.

"Er ist kein Bastard, Dylan."

"Was ist er dann? Du willst einen Typen, der sich an andere Frau ranmacht. Herzlichen Glückwunsch, Evelyn. Deine Naivität ist wirklich nicht mehr zu toppen." Er lachte auf und kam mir leider wieder einen Schritt näher. "Und wie ist es so? Darfst du überhaupt etwas machen, hm? Versteckst du hinter meinem Pullover deine blauen Flecken oder -"

Ein lautes klatschen unterbach ihn von seinem Auftrag. 

"Er erhebt nicht seine Hand mir gegenüber und du hast kein Recht ihm so etwas vorzuenthalten." Nun brodelte ich nur Wut. Nur weil es ihm nicht passte, musste er nicht alles schlecht sprechen. Und auch nicht Zachary. "Es geht mir gut, ich liebe diesen Mann. Und nun entschuldige mich." Ich drückte ihn von mir weg und lächelte provozierend.

"Wir sind keine Freunde mehr."

Mein Herz tat weh. Wieso war ich so? Das war doch überhaupt nicht meine Art und Weise gewesen.

Vorsichtig schlich ich mich an seiner breiten Figur vorbei, sah ihm dabei in die Augen. In ihnen funkelte etwas, aber das würde mich nicht weiter interessieren.

"Das ist dein Dank dafür? Ich habe dir so oft geholfen. War für dich da und habe dich zum Lachen gebracht und du belügst mich. Und das die ganze verfickte Zeit. Ich dachte-" Er lachte spöttisch und schlug mir regelrecht die Handtasche aus der Hand, als ich von ihm wegrennen wollte. "Ich dachte wirklich, du bist anders und nicht so oberflächlich wie die ganz anderen Mädchen. Aber du bist genauso eine. Eine Schlampe."

Eine Schlampe...

"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, ich wünsche dir so viel Glück, weißt du das Evelyn. Brenne durch mit deinem verfickten liebevollen Zachary."

Er ließ seine Hand auf die Tischtennisplatte knallen. 

"Dieser verfluchte Bastard."

×××

Mal erhlich, Mädels: was haltet ihr von Zachary und Dylan? (Das Kapitel ist wirklich nicht super geworden, ich weiß) Votet& kommentiert. Nightlovellyy❤️

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