Kapitel 13

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Ich hatte Andrew bereits eine Stunde gesucht, doch ich konnte ihn einfach nicht finden.
Hatte er sich aus dem Staub gemacht?
Das sah ihm eigentlich gar nicht ähnlich.
Moment!
Woher wusste ich, was ihm ähnlich sah und was nicht?
Egal, jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um mich um meine Gefühle zu kümmern.

Vielleicht war er wirklich einfach schon zum Hotel gefahren.
Gerade lief ich auf den Ausgang zu, da packte mich jemand am Handgelenk.
„Wohin denn so schnell, die Schau ist noch längst nicht vorbei."
Ein unwohles Gefühl machte sich in mir breit.
Die Stimme klang schmierig und als ich mich umdrehte und sah, dass es ein ungefähr 40 jähriger Mann war, der einen lila Anzug mit blauer Fliege trug, wusste ich, dass der ganze  Typ schmierig war.
Also nichts wie weg hier.
„Ich gehe trotzdem." Durch die Kälte meiner Stimme hätten die Fenster  zerspringen können. Er zuckte zusammen.
Schreckhafter Mann.
Eindeutig nicht für diese Art von Anmache geeignet.

Endlich konnte ich die Schau verlassen und zum Hotel zurückkehren.
Dummerweise kannte ich den Weg nicht, denn ich hatte kein Handy, um ein Taxi zu rufen.
Aber vielleicht gab es hier ja ein Restaurant, von dem ich aus telefonieren konnte.
Zwar kein Restaurant, aber eine Bar.
Na ja, die würde es auch tun.

Sie war leider brechend voll.
Ich schlängelte mich irgendwie zur Theke durch, als ich plötzlich an einem der Tische...
ANDREW sah.
Er? In einer Bar?
Er hatte schon mehrere Gläser vor sich stehen und war drauf und dran, das nächste zu trinken.

Ich drückte mich zu seinem Tisch durch,
„Andrew! War soll der Scheiß? Wieso bist du nicht auf der Bücherschau?"
„Isch bbbrauchte ma Ab-Abwechslung."
Okay, der war ja ganz schön zugedröhnt.
Und als ob Alkohol je eine Abwechslung gewesen wäre.

„Ich bring dich ins Hotel."
„Neeee. Da hi-hinten is doch ne Bühne. Lass ma tan-tanzen."
„Sicher nicht in deinem Zustand! Komm, ich helfe dir raus und ich rufe ein Taxi."
„Du seeexy Frau! Tanz m-mit mir."
„Nein, du bist voll."

Ich packte ihn einfach und schaffte es sogar, ihn nach draußen zu bewegen.
Ich schmiss noch 20€ auf den Tisch.
Was wahrscheinlich nicht genug war.

Wieder auf der Straße holte ich sein Handy aus seiner Tasche und fragte ihn nach seinem Code. Er wusste ihn noch. Puh.

Ich entsperrte das Gerät und beorderte ein Taxi.
Dann setzte ich mich mit ihm auf eine Bank, die in der Nähe stand und wartete.

Endlich hielt ein Auto und ich konnte es als Taxi identifizieren.
„Hey, kurze Frage. Er ist betrunken. Nehmen Sie ihn trotzdem mit?"
„Kotzt der mir die Karre voll?"
Ich warf einen Blick zu Andrew.
„Ne, glaub nicht."
„Na dann mal los."

Er fuhr etwas sanfter, als ich es erwartet hätte. Wahrscheinlich hatte er echt davor Angst, dass Andrew seinen Wagen vollkotzte.

Vor dem Hotel setzte er uns ab.
„Merci beacoup!"
„De rien. Immerhin hat er nicht gekotzt. Das sind dann 20,54 €."
„Tschüss."
Dann fuhr das Taxi in die Nacht davon.

Und ich musste Andrew in die Suite bekommen. Inzwischen konnte er sich kaum noch auf den Beinen halten und schaukelte hin und her.
Ich stütze ihn und brachte ihn irgendwie zum Aufzug.
Auf einmal drehte er sich zu mir um.
„Du b-bist sooo sexy."
Dann fing er an, Küsse auf meinem Hals zu verteilen.
„Andrew, lass das!"
Aber er hörte nicht auf. Er legte seine so weichen Lippen an die Haut an meinem Hals.
Er küsste und saugte abwechselnd.
Fast hätte ich gestöhnt.
„Sooo sexy bist du!"
Er schon seine Hände zu meinem Po und ich wusste, ich sollte ihn wegschieben. Doch der Drang, ihn zu berühren wuchs mit jeder Sekunde.
„ANDREW!"
Ich stieß ihn weg. Sonst würde das hier sonst wohin führen.
Außerdem waren wir bei unserer Suite angekommen.
Ich sperrte auf, während ich ihn neben mir stütze.

Oh, seine Wärme, sein Körper und sein Atem brachten mich fast um den Verstand.
Juliette! Er war betrunken, das hatte er nicht im Besitz seiner geistigen Kräfte getan.

Ganz kurz war mir der Gedanke gekommen, er fände mich tatsächlich sexy.

Ich schloss die Tür hinter uns.
Dann brachte ich ihn direkt zum Schlafzimmer.
Ich würde diese Nacht wohl doch auf der Couch schlafen, denn nach dem, was gerade im Aufzug vorgefallen war, wollte und konnte ich nicht so nah bei ihm schlafen.

Das war irgendwie gleichzeitig ein komisches und schönes, nein sehr schönes Gefühl.
Ich hatte seit 4 Jahren niemanden mehr geküsst, geschweige denn war intim geworden.
Ich hatte es auch bei niemandem gewollt.

Davor hatte ich Sex fast jeden Tag gehabt.
Doch das war lange her.

Er war ein Mann, den ich begehrte. Ich war mir nicht sicher, ob es Liebe war, aber so etwas ungefähr.
Doch dann kamen auch wieder die Gedanken, dass ich jedem zur Last fallen würde.

Und wollte er mich denn überhaupt?
Wahrscheinlich eher nicht.

Ich deckte ihn mit einer Decke zu, denn er war bereits eingeschlafen.
Er sah schön aus, schöner, als ich es je empfinden sollte bei einem Mann.

Ich ging ins Wohnzimmer und machte mich vorher noch frisch.
Ich war allerdings auch so müde, dass ich sofort einschlief.

Meine letzten Gedanken galten Andrew.
Er war heiß, zu heiß.
Der erste Mann, bei dem ich eine Erregung verspürte.
Ich wollte ihn küssen.
Spüren.
Doch Andrew? Der kalte Boss.
Immer mit Maske. Nie ohne.
Playboy. Dachte ich zumindest nach dem „kleinen Unfall" in seinem Büro, wo ich einfach so hineingeplatzt war.
Wollte er mich?
Liebte er mich?
Das war Andrew! Ich wusste nicht, ob ich ihm vertrauen konnte oder ob er nur Spaß wollte.

Aber ich wollte ihn.

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Hi☺️
ich melde mich mal wieder, wahrscheinlich denkt ihr jetzt och nee, weil man sich das hier unten doch durchliest, es aber eigentlich unnötig ist. 😈
Ich könnte jetzt noch ewig weiterschreiben, aber eigentlich wollte ich euch fragen, wie euch das Buch bisher gefällt...
Wen mögt ihr?
Soll ich mal ein Kapitel aus der Sicht von Andrew schreiben?
Hach, jetzt habe ich schon wieder viel zu viel geredet. Ich erlöse euch.
Viel Spaß beim weiterlesen.😉

PS. Das war nur, um die 1000 Wörter voll zu bekommen🌚

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