"Meine Eltern"

6.6K 277 14
                                    

"Hallo Melanie" sagen die beiden Personen, die plötzlich mitten im Wohnzimmer stehen. Oh mein Gott.

"Mum, Dad" schaffe ich es gerade so zu sagen. Augenblicklich löse ich mich von  Luke und stehe auf. Ich gehe zu meinen Eltern und bleibe kurz vor ihnen stehen. "Was macht ihr denn schon wieder hier?" frage ich die beiden. Ich will nicht unhöflich klingen, aber ich habe wirklich damit gerechnet, meine Eltern vier Wochen nicht zu sehen. Das hat mein Vater schließlich auf dem Zettel geschrieben gehabt.

Nach meinen Berechnungen hätten sie noch eine weitere Woche unterwegs sein müssen.

"Wir freuen uns auch, dich wieder zu sehen, Kleines" sagt mein Dad mit einem Grinsen auf den Lippen. Daraufhin umarme ich zuerst meinen Dad und dann auch meine Mum herzlich. Natürlich freue ich mich sie wieder zu sehen. Es hat mich einfach nur überrascht, dass sie plötzlich mittem im Wohnzimmer standen. "Ich freu mich doch auch euch wieder zu sehen" sage ich mit einem Lächeln auf den Lippen, als ich mich von meiner Mum löse und die beiden anschaue.

"Deine Mum und ich müssen dringend mit dir reden, aber ich würde vorschlagen du stellst uns erst einmal den jungen Mann hier vor" sagt mein Dad und deutet auf Luke. Scheiße, sie haben mich und Luke gewissermaßen "erwischt". Kaum lassen mich meine Eltern drei Wochen alleine,  schon sitze ich knutschend mit einem Jungen auf der Couch im Wohnzimmer. Sie kennen Luke noch nicht einmal.

Das habe ich wirklich toll hinbekommen. Meine Eltern werden sich jetzt auch ihren Teil von mir denken.

"Ich bin Luke. Freut mich Sie endlich kennenzulernen, Mrs. Summer. Mr. Summer" begrüßt Luke, der nun neben mir steht, meine Eltern und schüttelt höflich wie er ist, zuerst die Hand meiner Mutter und anschließen die meines Vaters. "Freut mich auch dich kennenzulernen Luke, aber du musst uns nicht siezen. Ich heiße John und das ist meine Frau Anne" erwidert mein Dad mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich habe das Gefühl, dass mein Vater Luke sympathisch findet. Das ist sehr gut, ich bin schließlich Daddy's little princess.

Ich habe mich schon immer ausgezeichnet mit meinen Eltern verstanden. Sie sind immer für mich da und ich kann mit ihnen über alles reden. Sie lassen mir meine Freiheiten und stehen immer hinter mir. Vor allem mein Vater, zu dem ich eine noch bessere Beziehung habe als zu meiner Mutter. Daddy's Little Princess eben. Ich bin schließlich sein einziges Kind und vor allem seine einzige Tochter.

"Dad, Mum. Luke ist mein Freund" sage ich mit einem Lächeln auf den Lippen und kuschle mich an Luke, der sofort einen Arm um meine Hüfte legt und mich an sich drückt. As Reaktion schenken mir beide Elternteile ein liebevolles Lächeln. Sie freuen sich für mich und diese Tatsache lässt mich erleichtert aufatmen.

Sicherlich werde ich ihnen noch einiges erzählen müssen, aber das entscheidende ist, dass sie Luke akzeptieren und ihn anscheinend sogar mögen. Der erste Eindruck zählt schließlich.

"So, so" meint meine Mutter. "Wir können dich, wie es scheint, nicht alleine lassen" fügt sie hinzu. Man erkennt sofort die Ironie in ihrer Bemerkung. Ebenso kann sich mein Dad das Grinsen nicht verkneifen. "Wollt ihr Kaffee?" frage ich meine Eltern und sie nicken zustimmend. "Wir machen euch einen" sage ich und ziehe Luke am Arm in die Küche.

In der Küche bleibe ich ein paar Zentimeter vor Luke entfernt stehen und schaue ihn an. "Ich glaube, meine Eltern mögen dich" sage ich erleichtert und lächle meinen Freund an. "Und das obwohl es nicht gerade das typische Kennenlernen war" meint Luke grinsend. "Nein, normalerweise stehen Eltern nicht plötzlich hinter einem, wenn man sich küsst" stimme ich ihm zu und gebe ihn einen flüchtigen Kuss auf den Mund.

"Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass meine Eltern hier sind. Auch wenn ich nicht ganz genau weiß, warum sie hier sind. Also warum sie jetzt schon wieder zurück sind" plappere ich drauf los. Luke unterbricht mich, indem er seinen Finger auf meine Lippen legt. "Es ist alles gut. Ich freue mich deine Eltern kennenzulernen. Ich will doch wissen, wo mein Mädchen herkommt" sagt Luke lächeln. Mein Mädchen, bin Lukes Mädchen. Mein Herz macht automatisch einen Hüpfer. Ich werde mich wohl nie daran gewöhnen, was Luke in mir auslöst.

"Ich liebe dich so sehr" sage ich zu Luke und gebe ihm einen letzten Kuss, bevor ich den versprochenen Kaffe für meine Eltern zubereite. "Ich liebe dich noch viel mehr" erwidert Luke, schlingt seine Arme von hinten um mich und stützt sein Kinn auf meiner Schulter ab. Ich genieße Lukes Nähe und versuche mich nicht von ihm zu lösen.

xxx

"Jetzt erzählt doch mal, wie ihr zwei euch kennengelernt habt" sagt meine Mum, als wir vier gemeinsam im Wohnzimmer sitzen. Luke sitzt auf unseren Sessel, ich auf seinem Schoß und meine Eltern auf der Couch, da sie Kaffee trinken. "Luke ist Emily's Bruder" beginne ich zu erzählen. "Deine beste Freundin Emily?" hackt mein Vater nach und ich nicke als Antwort. "Ja, meine beste Freundin Emily" wiederhole ich und kann mir ein ehrliches Lächeln nicht verkneifen. Nach allem ist sie trotzdem noch meine beste Freundin. Auch Luke lächelt als Reaktion auf diese Worte. Er weiß, dass ich glücklich bin, dass wieder alles gut ist. Und ich weiß, dass auch er glücklich darüber ist, schließlich ist und bleibt Emily seine Schwester.

"Vor ein paar Wochen habe ich Emily nach der Schule Zuhause besucht und Luke kennengelernt" erzähle ich weiter und meine Eltern hören gespannt zu. Erst in genau diesem Moment fällt mir ein, dass es nicht viel mehr zu erzählen gibt. Ich kenne Luke noch nicht allzu lange, aber dennoch weiß ich, dass das mit uns etwas Ernstes ist. "Es war Liebe auf den ersten Blick" sagt Luke plötzlich. Ich schaue ihn an und muss lächeln, als ich sehe wie glücklich er meine Eltern anlächelt. Und auch diese machen nichts anderes. "Das war es wirklich" stimme ich meinem Freund zu und kuschle mich noch fester an ihn.

xxx

Mittlerweile ist es 16:00 Uhr und meine Eltern sind außer Haus ein paar Dinge erledigen. Wir haben fast drei Stunden da gesessen und einfach nur geredet.

Jetzt ist es auch nicht mehr nur eine Vermutung von mir, dass meine Eltern Luke mögen. "Deine Eltern sind wirklich toll" sagt Luke und zieht mich noch näher an sich. Ich lehne mit meinem Rücken immer noch gegen seine Brust und er hat sein Kinn auf meiner Schulter. Seine Arme sind um mich geschlungen und er spielt mit meinen Fingern. Jetzt weiß ich auch sicher, dass Luke meine Eltern mag. Das sind beides Dinge, die mich ziemlich beruhigen.

"Wann wollte Em kommen?" möchte Luke wissen. "Ich hab gesagt, dass sie um 20:00 Uhr hier sein soll" antworte ich lächelnd. "Soll ich euch alleine lassen?" fragt Luke. Ich fange an zu lachen, da ich eine Idee habe. Ich weiß nur noch nicht, ob es so klappen wird, wie ich mir das vorstelle. "Was ist so lustig?" fragt Luke und sieht mich kritisch an. "Ich hab da einen Plan" gestehe ich. "Ich höre" sagt Luke neugierig. "Also.." beginne ich.

Der Bruder meiner besten Freundin ~ Luke HemmingsWhere stories live. Discover now