Der Bruder meiner besten Freundin ~ Luke Hemmings

"Ich liebe dich"

"Ich weiß jetzt, was es ist. Ich weiß, warum es sich anders angefühlt hat." sage ich zu Luke und ziehe ihn mit meinen Beinen wieder näher an mich. Er sieht mir in die Augen und lächelt mich an. "Und was ist es?" fragt er leise. Da er mir so nah ist, kann ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren.

"Ich bin nicht mehr in dich verliebt" sage ich und versuche ernst zu bleiben. Wenn ich es schon sagen werde, muss ich es wirklich richtig machen. Luke sieht mich aufgrund meiner Aussage ausdruckslos an.
Zumindest kann ich den Ausdruck in seinem Gesicht nicht deuten.

"Ich bin mir endlich sicher" spreche ich einfach weiter und beobachte Luke genau. Ich habe meine Beine zwischenzeitlich von ihm gelöst und er steht wieder von mir entfernt. Eine Reaktion auf meine Aussage.

Ich höre Luke schwer atmen, noch immer hat er kein Wort gesagt. Es wirkt als müsste er gerade versuchen sich zu beherrschen, wieso auch immer. Denkt er wirklich, jetzt könnte etwas schlimmes kommen? Ich weiß nicht, ob er gleich empfindet, daher könnte es eher für mich schlimm werden.

"Ich bin mir endlich sicher, dass ich nicht mehr in dich verliebt bin. Ich empfinde jetzt anders" sage ich und weiß genau, wie sehr ich ihn mit meinen Worten quäle. Ich würde komplett durchdrehen, wenn er so mit mir reden würde.

"Und wie?" sind zwei leise Worte, die seinen Mund verlassen. Er hat sich ausgesprochen, doch seine Miene hat sich immer noch nicht verändert. Luke schaut mich einfach nur an.

"Ich weiß nicht, wie ich es am besten sagen soll" entgegne ich und kann ein Lächeln nicht mehr unterdrücken. Sofort verändert sich auch Lukes Gesichtsausdruck. Seine Mundwinkel gehen leicht nach oben und es sieht fast wie ein Lächeln aus.

Was ich als nächstes sage, sage ich nicht einfach so. Ich beuge mich vor, sodass mein Mund an Lukes Ohr ist und ich ihm die nächsten Worte ins Ohr flüstern kann. Er ist wie versteinert und bewegt sich keinen Millimeter. Ich grinse bis über beide Ohren als ich es endlich laut ausspreche.

"Ich liebe dich, Lucas Hemmings" flüstere ich ihm ins Ohr. Ganz leise, aber dennoch spreche ich jedes einzelne Wort deutlich aus. Für einen Moment verharre ich in meiner Position, bevor ich mich wieder zurücklehne und es sehe. Dieses unbeschreibliche Lächeln auf seinen Lippen. Und das wunderschöne Leuchten in seinen Augen. Sie wirken, als würden sie wahrlich funkeln.

"Ich glaube ich habe gerade geträumt" sagt Luke und sieht mich glücklich an. "Wieso das?" frage ich grinsend. "Du hast gesagt..." beginnt er, doch ich unterbreche ihn. "Ich habe gesagt, dass ich dich liebe?" frage ich grinsend. Luke nickt.

"Ich lasse deinen "Traum" lieber mal wahr werden. Ich liebe dich, Luke" sage ich, schlinge meine Beine wieder um ihn und ziehe ihn näher an mich.

Luke nimmt mein Gesicht in seine Hände und schaut mir tief in die Augen. Eine Sekunde später liegen seine Lippen auf meinen und er küsst mich genauso sanft, wie er mich berührt. Ich erwidere den Kuss und lächele in ihn hinein, genau wie Luke.

Luke löst sich als erster wieder von mir und verharrt ein paar Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. Er blickt mir erneut tief in die Augen und flüstert "Ich liebe dich, Melanie Summer". So leise er auch spricht, ich verstehe jedes Wort. "Ich liebe dich so sehr" fügt er hinzu.

Ich bin nicht im Stande irgendetwas anderes zu machen, als ihn anzusehen. Überglücklich, mit einem Lächeln, das von einem Ohr zum anderen reicht.

Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich verliebt. Zum ersten Mal in meinem Leben liebe ich jemanden. Nein, nicht jemanden. Ihn.

"Ich liebe dich, Lucas Robert Hemmings" erwidere ich und küsse ihn flüchtig.

Ich bin so glücklich, wie noch nie zuvor. Alle Momente, die ich bisher mit Luke erlebt habe, waren unglaublich und einfach nur unbeschreiblich. Aber das hier, das übertrifft alles. Es sind nur drei kleine Worte, die so viel in einem Menschen auslösen. In mir auslösen. Ich kann keine Worte dafür finden. Es ist so wunderschön und unrealistisch zugleich. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten, ich träume.

"Weißt du eigentlich, wie nervös ich gerade war?" will Luke von mir wissen und bestätigt mir damit, dass ich wirklich nicht träume. "Ich kann es mir denken" entgegne ich grinsend und verschränke meine Hände mit seinen. "Ich hoffe du machst so etwas nie wieder mit mir" meint Luke und grinst auch. "Ich kann nichts versprechen" gestehe ich lachend.

"Was ging durch deinen Kopf?" will ich von Luke wissen. "Alles mögliche. Dass du mich nicht mehr magst. Dass du es dir anders überlegt hast" antwortet er ehrlich und bringt mich zum lachen. "Nicht dein Ernst?" frage ich. "Doch" antwortet Luke knapp und hebt mich vom Tisch, automatisch schlinge ich meine Beine wieder fester um ihn.

Er trägt mich aus dem Wohnzimmer, schnappt sich im Gang seine Tasche und geht mit mir in mein Zimmer. Dort lässt er mich wieder runter, nachdem er mir einen kurzen, sanften Kuss aufgedrückt hat.

"So schnell wirst du mich nicht wieder los, keine Sorge" versichere ich ihm und gehe zu meinem Kleiderschrank. Ich nehme mir frische Schlafsachen heraus. "Allerdings lasse ich dich jetzt kurz alleine und gehe duschen" füge ich grinsend hinzu. "Kann ich danach vielleicht auch?" fragt Luke. "Du kannst auch jetzt gehen. Wir haben noch ein Badezimmer" schlage ich vor.

"Wenn du aus meinem Zimmer gehst, links, die Türe geradeaus" erkläre ich ihm. Mit seinen Sachen in der Hand verschwindet er aus meinem Zimmer und ich gehe in mein Badezimmer. Natürlich erst nachdem wir erneut einen kurzen Kuss geteilt haben.

Im Badezimmer ziehe ich mich aus und steige unter die Dusche. Für eine Weile lasse ich das heiße Wasser einfach nur meinen Körper runterlaufen. Es fühlt sich einfach befreiend an.

"Oh mein Gott" quietsche ich überglücklich, als ich an all das denke, das gerade passiert ist. Ich kann nicht glauben, dass es die Wirklichkeit ist. Er liebt mich. Lucas Robert Hemmings liebt mich.

"Und ich liebe ihn" sage ich leise. "Von ganzem Herzen" füge ich hinzu und wieder erfüllt ein Lächeln meine Lippen.

Wie kann ein Mensch so glücklich sein, wie ich in diesem Moment? Wie ist das möglich?

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