"Was macht dieser Junge nur mit mir?"

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Daraufhin lege ich Block und Stift weg, knippse das Licht aus und denke daran, dass beide Seiten nun wieder gleich gewichtet sind. Mit diesem Gedanken schlafe ich ein.

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Am nächsten Morgen fühle ich mich seit langem wieder richtig wohl und ausgeschlafen. Ich habe über elf Stunden geschlafen, wie ich feststelle, als ich auf die Uhr schaue. Kurz nach 12:00 Uhr.

Ich gehe zuerst ins Badezimmer und genieße eine ausgiebige Dusche. Nach dem Duschen trockne ich meinen Körper ab und binde meinen handtuchtrockenen Haare zu einem Zopf zusammen.

Aus meinem Kleiderschrank hole ich eine Leggings und einen Hoodie. Es ist Sonntag und ich habe nicht vor das Haus zu verlassen. Aus diesem Grund verzichte ich auch komplett auf Make-Up.

In der Küche will ich mir etwas zu Essen machen, als mir einfällt, dass wir gar nichts Zuhause haben. Ich schreibe mir sofort einen Zettel auf dem dick und fett EINKAUFEN steht. Wenn ich morgen nicht einkaufen gehe, werde ich verhungern.

So schnell hat sich mein Plan geändert. Das wars dann mit das Haus heute nicht verlassen. Ich ziehe Jacke und Schuhe an und mache mich auf direktem Weg zum nächsten Bäcker.

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Als ich nach knapp 15 Minuten wieder Zuhause bin, frühstücke ich und genieße meinen Kaffee, bevor ich mir einen entspannten Tag auf dem Sofa mache und einen Movie-Marathon starte.

Den ganzen Tag über habe ich es geschafft nicht einmal auf mein Handy zu schauen. Erst als ich ins Bett gehe, und dies früher als sonst, schaue ich auf mein Handy. Ich habe drei verpasste Anrufe und drei ungelesen Nachrichten.

Die Anrufe sind von Emily, meiner Mum und zuletzt auch einer von Luke. Ebenso wie die drei Nachrichten. Er hat mir dreimal geschrieben. Zu verschiedenen Zeiten.

Na, wie gehts dir heute? Gut geschlafen? xx (10:00)

Wollen wir heute etwas machen? Bevor Emily wieder kommt, meine ich? xx (12:30)

Ignorierst du mich jetzt? (16:45)

Vor allem die letzte Nachricht von Luke klingt sehr positiv. Dennoch beschließe ich nicht zurückzuschreiben. Ich lege mein Handy weg und schlafe, damit ich morgen ausnahmsweise einmal fit für die Schule bin.

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Überraschenderweise wache ich am nächsten Morgen auf, bevor mein Wecker klingelt. Es ist 6:00 Uhr und ich bin hellwach. Aber ich habe mich schließlich auch schon um 20:00 Uhr ins Bett gelegt.

Ich gehe auch heute erst einmal ausgiebig duschen, da ich schließlich noch genügend Zeit habe.

Nach dem Duschen suche ich mir aus, was ich anziehen will. Ich entscheide mich für eine schwarze Röhrenjeans und ein weißes Jack Daniels Top. Darüber eine Jeansjacke und passend dazu weiße Chucks.

Zurück im Badezimmer ziehe ich die Sachen an und schminke mich dezent. Etwas Mascara und Kajal, fertig.

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Na bist du schon fertig? xx

Schreibe ich Emily, da ich bereits fertig im Wohnzimmer sitze und Musik höre. Normalerweise habe ich noch eine gute Viertelstunde bis sie kommt, da ich jedoch nichts zum Essen habe, will ich noch einen kleinen Umweg zum Bäcker machen.

Süße, ich kann heute leider nicht in die Schule kommen. Ich bin total krank. War wohl keine gute Idee in der Nacht noch Baden zu gehen. Es ist doch nicht mehr so warm. xx
P.S. Ich erklär dir alles, komm nach der Schule einfach vorbei.

Nachdem ich die Nachricht gelesen habe, sinkt meine Stimmung etwas. Ohne Em ist Schule immer etwas langweilig.Zudem ist der Weg zur Schule nicht der Kürzeste, vor allem, wenn ich davor noch zum Bäcker will.

Da mir jedoch nichts anderes übrig bleibt, mache ich mich fertig. Ich nehme noch etwas von dem Geld, dass meine Eltern mir dagelassen haben, um gleich nach der Schule einkaufen gehen zu können, schnappe mir Tasche, Schlüssel und Kopfhörer und verlasse das Haus.

Unterwegs höre ich Lieder von All Time Low und bin umso glücklicher, dass der Weg zum Bäcker deutlich kürzer ausfällt als gestern, als ich ohne Musik dorthin gelaufen bin. Beim Bäcker kaufe ich mir eine Butterbrezel und einen Kaffee To Go und mache mich weiter auf den Weg zur Schule, währendessen ich esse und meinen Kaffee trinke.

Ich komme genau pünktlich an der Schule an. Als ich durch das Eingangstor der Schule laufe, denke ich mir nur "Lass den Tag bitte schnell vorbeigehen".

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Nach sechs Stunden Unterricht, die mir wie eine halbe Ewigkeit vorkamen, habe ich endlich Schulschluss. Ich will mich gerade auf den Weg zum Einkaufen begeben, als ich eine bestimmte Person vor der Schule entdecke. Sie steht an einen schwarzen Range Rover gelehnt und ist in das Handy vertieft. Sofort kribbelt es in mir.

Trotzdem versuche ich mich so schnell wie möglich zu entfernen, ohne aufzufallen. Vergeblich, denn ich wurde entdeckt. "Mel!" höre ich meinen Namen. Mir bleibt nichts anderes übrig, als umzudrehen und zu ihm zu laufen.

"Hey Luke" sage ich kurz und zwinge mir ein Lächeln auf. "Na wie gehts?" fragt er mich grinsend. Scheiße, dieses Grinsen macht mich wirklich fertig. "Gut und dir? Was machst du hier?" entgegne ich. "Mir gehts auch gut und ich hol dich von der Schule ab" erwidert er. Ich sehe ihn fragend an.

"Emily hat mich gebeten dich abzuholen, weil sie selbst nicht aus dem Bett kommt und es doch ein Stückchen von der Schule zu uns ist" erklärt mir Luke und ich kann nicht glauben, dass Emily das gesagt haben soll. Ihr muss es wirklich schlecht gehen. "Oh. Ich muss aber noch einkaufen gehen" sage ich zu Luke. "Ja dann steig ein, ich fahr dich" meint Luke und öffnet mir die Beifahrertüre.

Wieso fühle ich mich in seiner Nähe so wohl? Was macht dieser Junge nur mit mir?

"Hast du mich gestern gewollt ignoriert?" fragt Luke während der Fahrt. Ich muss kurz überlegen, was er damit meint, als mir seine Nachrichten wieder einfallen. "Nein, keine Sorge. Ich hab einen handyfreien Tag eingelegt" sage ich ehrlich. "Da bin ich ja beruhigt" meint Luke und klingt glücklich.

Plötzlich fühle ich mich schlecht, dass ich vorgestern so plötzlich verschwunden bin. Ich habe das Gefühl mich bei Luke entschuldigen zu müssen, weil er einfach nur süß zu mir ist. Bei allem was er tut.

"Tut mir leid, dass ich vorgestern so plötzlich gegangen bin. Du hast dir bestimmt viel Mühe gegeben bei was auch immer du zum Essen gemacht hast" entschuldige ich mich bei ihm. Luke lächelt und sieht mich kurz an, bevor er seinen Blick zurück auf die Straße richtet. "Ich hab eigentlich nur Pudding gemacht" meint Luke grinsend. Na toll.

Der Bruder meiner besten Freundin ~ Luke HemmingsWhere stories live. Discover now