"Ich finde dich süß"

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"Das war das erste Mal seit der Pause, dass ich wieder etwas über mich im Fernsehen gehört, beziehungsweise gesehen, habe. Ich hab einfach ein ungutes Gefühl, dass es das letzte Mal bleiben wird" gibt Luke offen zu und sieht enttäuscht aus.

Eigentlich sollte ich mich schuldig fühlen. Wieso muss ich immer Pech haben? "Du wurdest doch bestimmt auch schon mit anderen Mädchen gesehen, oder?" frage ich Luke vorsichtig. "Naja, ich wollte bei den Mädchen nicht, dass man mich erkennt. Ich hab alles dafür getan, dass man dies auch nicht tut. Kapuze, Sonnenbrille und sowas. Als ich mit dir zusammen war, habe ich es nicht für nötig gehalten, mich zu verstecken" erklärt mir Luke.

"Wir werden uns schon etwas einfallen lassen" meine ich und versuche die Stimmung wieder zu kippen. "Wenn du das sagst" sagt Luke und lächelt mich leicht an. "Wir haben noch genug Zeit uns darüber Gedanken zu machen. Die Probleme häufen sich so oder so" entgegne ich. "Was du nicht sagst. Erst Em und jetzt die nervigen Medien" stimmt Luke mir zu.

"Jetzt erzähl mir doch, was du in der Küche gemacht hast" wechsle ich das Thema. "Oh" ist alles, was Luke sagt bevor er wieder in der Küche verschwindet und mich alleine im Wohnzimmer lässt. Ich suche einen Musiksender und lasse das Programm laufen. Musik ist immer gut.

So langsam aber sicher beginne ich an Schicksal zu glauben. Das nächste Lied ist "Wherever You Are" von den Jungs, 5 Seconds Of Summer.

For a while we pretended
That we never had to end it
But we knew we had to say goodbye
You were crying at the airport
When they finally closed the plane door
I could barely hold it all inside

Torn in two
And I know I shouldn't tell you
But I just can't stop thinking of you
Wherever you are
You
Wherever you are
Everynight I almost call you
Just to say it always will be you
Wherever You are

I could fly a thousand oceans
But there's nothing that compares to
What we had so I walk alone

I wish I didnt have to be gone
Maybe you've already moved on
But the truth is I dont want to know

Torn in two
And I know I shouldn't tell you
But I just can't stop thinking of you
Wherever you are
You
Wherever you are
Everynight I almost call you
Just to say it always will be you
Wherever you are

You can say we'll be together
Someday
Nothing lasts forever
Nothing stays the same
So why can't I stop feeling this way

Torn in two
And I know I shouldn't tell you
But I just can't stop thinking of you
Wherever you are
You
Wherever you are
Everynight I almost call you
Just to say it always will be you

Wherever you are

"Willst du mir wirklich erzählen, dass du das Lied schon auswendig kennst?" höre ich plötzlich hinter mir. Ich drehe mich erschrocken um, da ich nicht mitbekommen habe, dass Luke hinter mir steht. "Erschreck mich nicht" entgegne ich und funkle ihn an. "Sorry" meint er grinsend. Das Grinsen lässt mich wieder alles vergessen. Wie immer.

"Du hast meine Frage noch nicht beantwortet" erinnert mich Luke. "Du meine auch nicht" kontere ich und strecke ihm die Zunge raus. "Ich mache uns was zu Essen" sagt Luke lachend. "Was sonst soll ich in der Küche machen?" fügt er fragend hinzu. Ich zucke mit den Schultern. "Ich kann mir Lyrics schnell merken, wenn mir ein Lied sehr gut gefällt" beantworte ich Lukes Frage nun auch.

"Mein Lächeln und meine Musik gefallen dir also" stellt Luke grinsend fest. Junge, mir gefällt alles an dir, wenn du es genau wissen willst. Nein willst du nicht. Wirst du zumindest nicht. "Sieht so aus" stimme ich ihm grinsend zu.

"Du hast vorhin gesagt du verrätst mir etwas, wenn ich mit dir nach unten komme" erinnere ich an seine Aussage. "Stimmt! Ich finde auch etwas an dir sehr süß" sagt Luke grinsend. Ich merke wie ich wieder rot werde. Wie ich diesen Scheiß hasse, es ist einfach nur schrecklich. Luke kann mich so schnell dazu bringen zu erröten, wie kein anderer.

"Genau das" sagt er lächelnd. Ein Fragezeichen steht mir ins Gesicht geschrieben. Luke sieht dieses und fügt hinzu "Es ist total süß, wenn du rot wirst. Genauso wie jetzt gerade". Er lächelt mich an.

Um nicht noch röter zu werden, versuche ich meine Gedanken beiseite zu schieben. Vergeblich. Luke findet es süß, wenn ich rot werde. Also findet er mich süß. "Ja, das tu ich" sagt er daraufhin und reißt mich endgültig aus meiner Gedankenwelt. "Was tust du?" frage ich ihn verwirrt. "Ich finde dich süß" wiederholt er und lächelt mich an. "Ich hab das gerade laut gesagt?" frage ich ihn mit großen Augen. "Ja" sagt er lachend und verschwindet zum dritten Mal in die Küche.

Ich schlage mir meine Hand vors Gesicht. "Ich bin so dumm. So, so dumm" murmle ich vor mich hin. Ich sollte besser damit klarkommen, nicht alles auszusprechen, was ich denke. Vor allem nicht vor Luke.

Eine gute Sache hat das Ganze aber: Ich weiß jetzt, dass Luke mich süß findet. Aber wie soll ich das deuten? Ich finde ihn schließlich auch toll. Alles an ihm. Und er findet mich süß. Normalerweise ist sowas der Beginn von mehr als nur Freundschaft.

Aber halt, stopp! Ich muss aufhören, mir darüber Gedanken zu machen. Luke und ich. Dieses UND wird es nie geben. Es gibt Luke und es gibt mich. Zwei eigenständige Personen. Kein uns. Das dürfen wir nicht. Wir haben es Emily versprochen. Außerdem will ich nicht wissen, was die Medien darüber sagen würden. Die wären wahrscheinlich noch schlimmer als Emily. Und die Fans von 5SOS würden mich wahrscheinlich am liebsten eigenhändig umbringen wollen.

Nein, nein, nein. Das Ganze geht nicht. Gefühle beiseite. Was denke ich eigentlich gerade? Welche Gefühle? Ich bin einfach nur durcheinander. Ich sollte am besten sofort nach Hause gehen und einen klaren Kopf bekommen. Sonst weiß ich nicht, wie der Abend noch endet.

Wie spät ist es überhaupt? Ich habe seit Emily und Ashton gegangen sind, kein einziges Mal auf die Uhr geschaut. Ich nehme die Fernbedienung und gehe auf den Teletext. "Oh" ist alles, was ich sage, als ich sehe wie spät es ist. Mittlerweile ist es 22:00 Uhr. Wieso vergeht die Zeit immer so schnell, wenn ich mit Luke zusammen bin?

"Luke?" rufe ich. Ein paar Momente später steht dieser im Türrahmen vom Wohnzimmer. "Was gibts?" fragt er. "Ich sollte gehen" sage ich. Zuerst sieht er mich einfach nur fragend, mit hochgezogener Augenbraue, an. Anschließend sagt er "Aber ich hab Essen gemacht". "Tut mir leid, aber ich muss einfach gehen" erwidere ich und schaue zu Boden. Ich bin im Moment einfach überfordert. Egal wie viel Spaß ich mit Luke habe, es wird mir im Moment alles zu viel.

"Soll ich dich fahren?" fragt Luke daraufhin und klingt enttäuscht. Es tut mir schrecklich Leid. Ich weiß selbst nicht, warum mir plötzlich alles zu viel wird, aber ich weiß, dass ich jetzt alleine sein muss um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

"Nein, ich kann laufen. Frische Luft tut gut" sage ich knapp und gehe in den Eingangsbereich um meine Schuhe und Jacke anzuziehen. "Bis dann" sage ich. Wenn ich jetzt einfach gehe, fühle ich mich scheiße. Deshalb gehe ich auf Luke zu und umarme ihn kurz. Noch bevor Luke meine Umarmung erwidern kann, löse ich mich schweren Herzens von ihm und gehe zur Tür. "Bye Luke" sage ich und verlasse das Haus.

"Tschau Mel" ruft Luke mir hinterher und winkt mir sicherlich zu. Ich drehe mich jedoch nicht um, sondern laufe einfach davon. Unterwegs stecke ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und suche nach einem bestimmten Lied. Als ich es gefunden habe, drücke ich auf Play.

Der Bruder meiner besten Freundin ~ Luke HemmingsWhere stories live. Discover now