Der Bruder meiner besten Freundin ~ Luke Hemmings

"Ich will einfach nicht, dass du sie verletzt"

"Ich hab aber keine Freundin" sagt er schlicht und einfach.

Innerlich macht meinen Herz einen kleinen Sprung bei diesem Satz und ich muss lächeln. Doch ich versuche mir nichts anmerken zu lassen und mir auch nicht zu viele Gedanken darüber zu machen. Ich wechsle deshalb einfach das Thema. Vor allem um die Stimmung wieder zu retten.

"Wie seh ich aus?" frage ich, stehe auf und deute auf mein Outfit. "Perfekt" grinst Luke mich daraufhin an. "Meinst du?" hacke ich nach. "Wirklich" bestätigt er und lächelt. Ich erwidere sein Lächeln.

Gerade als Luke dabei ist etwas zu sagen, kommen Emily und Ashton aus der Kabine raus. Hand in Hand und grinsend wie zwei Honigkuchenpferde. "Wollen wir wissen, was ihr gemacht habt?" frage ich die beiden grinsend. Beide schütteln lachend den Kopf. "Nicht das, was du denkst. Hallo? Wir sind in einem Geschäft" sagt Emily trotzdem um alles klarzustellen.

"Und was habt ihr beiden hier so alleine gemacht?" fragt Emily daraufhin und schaut Luke ganz genau an. Dieser schüttelt einfach nur den Kopf. "Während du mit meinem besten Kumpel in einer Umkleidekabine rumgemacht hast, hab ich Mel gesagt wie ich ihr Outfit finde" sagt Luke.

Er hat mich Mel genannt. Das gefällt mir. Dieses Wort aus seinem Mund zu hören. Daran könnte ich mich gewöhnen. Was denke ich eigentlich gerade? Ich schüttle meinen Kopf. "Das kann sich ja jeder denken, wie du es findest" sagt Emily. Ich schaue verwirrt zu ihr und Ashton.

"Du bist eigentlich die weibliche Version von Luke, so wie du gerade aussiehst" sagt Ashton. Ich schaue an mir herunter und dann zu Luke. Dieser nickt einfach nur leicht. Ich kann nicht anders, als einfach nur zu grinsen. "Ich finde das nicht witzig" meldet sich Emily zu Wort.

Sie ist wirklich eine tolle Freundin mit der man jeden möglichen Scheiß machen kann, doch irgendwie bekommt sie immer voll die Krise wenn es um Luke und mich geht. Was ist denn daran so schlimm? Ich will doch gar nichts Böses. Eigentlich will ich ja gar nichts. Ich finde es einfach nur merkwürdig. Aber ich werde noch herausfinden, was Emily hat.

"Wollen wir uns wieder umziehen gehen?" frage ich Emily, als ich sehe, dass sie bereits umgezogen ist. "Ich geh mich umziehen" sage ich daraufhin und mache mich auf den Weg in meine Umkleidekabine.

"Luke halt dich einfach von ihr fern" höre ich Em zu ihren Bruder sagen. "Süße" sagt Ashton und versucht wahrscheinlich sie zu beruhigen. Vergeblich. "Was mache ich denn?" fragt Luke und klingt sichtlich genervt. "Du machst ihr schöne Augen. Glaubst du ich bin blind und sehe nicht, wie ihr euch anschaut?" meckert Emily ihn an. "Es tut mir leid, dass ich mal versuche normal und glücklich zu sein" kontert Luke. "Ashton kannst du vielleicht auch mal was sagen?" fragt Luke seinen Kumpel. "Nein, kann er nicht" antwortet Emily für ihn.

"Ich will einfach nicht, dass du sie verletzt" sagt Emily. Und das reicht mir. Da ich fertig umgezogen bin, gehe ich aus der Umkleide. Als die drei mich sehen, tun sie so, als wäre nichts gewesen. Emily, die auf Ashtons Schoß sitzt, lächelt mich an. Ashton lächelt auch und hält Emily fest in seinen Armen. Luke sitzt einfach nur da und schaut zu Boden. Er würdigt mich keines Blickes.

"Wollen wir bezahlen?" frage ich Emily. Sie nickt und geht zusammen mit mir zur Kasse. Ashton und Luke gehen schon einmal nach draußen. "Ich hab euch gehört" platzt es aus mir heraus, als wir uns an der Schlange anstellen. "Was?" fragt Emily verwirrt. "Was ihr gerade geredet habt, als ich in der Umkleide war" antworte ich ihr. "Oh" ist alles, was sie dazu sagt.

"Warum sagst du mir nicht einfach, was los ist?" frage ich Em. "Es ist kompliziert" sagt sie und sieht traurig aus. "Wir sind Freunde dachte ich?" frage ich sie und lächle sie an. "Wir sind beste Freunde. Ich weiß einfach nicht, wieso ich bei dem Thema so gereizt bin. Er bedeutet mir sehr viel und du bedeutest mir sehr viel" beginnt sie zu erzählen. Doch da wir nun an der Kasse angekommen sind, müssen wir das Gespräch unterbrechen.

"Und weiter?" frage ich, als wir uns auf den Weg nach draußen machen. "Ich weiß einfach nicht, ob es gut ist, wenn ihr beide.." beginnt sie. "Wenn wir beide was? Em ich finde deinen Bruder einfach sympathisch. Nicht mehr und nicht weniger. Was ist daran so schlimm, wenn ich mich mit ihm anfreunde?" unterbreche ich Emily. Sie zuckt mit den Schultern. "Wenn du wüsstest, wie schnell bei ihm alles aus den Fugen geraten kann" sagt sie leise, eher zu sich selbst als zu mir.

Doch als wir draußen ankommen, belasse ich es bei dem Thema. Vor allem da mir auffällt, dass Ashton alleine vor dem Laden wartet. "Wo ist Luke?" frage ich ihn automatisch. "Ehm. Nach Hause. Ihm ging es nicht so gut" lügt Ashton. Ganz klar, dass er lügt, so wie er nach einer Antwort gesucht hat. "Aha" ist alles, was ich sage. So langsam aber sicher wird es immer komischer.

"Hast du Lust heute bei mir zu übernachten?" fragt Emily, als wir eine Weile durch die Stadt gelaufen sind. "Oh yeah" kommt es von Ashton. Ich und Emily sehen ihn lachend an. "Ich hab eigentlich nicht dich gemeint, Schatz" sagt Emily daraufhin zu ihm. "Neeein" jammert Ash und ich muss lachen. Emily gibt ihn einen kurzen Kuss auf die Wange, bevor sie sich wieder zu mir umdreht.

"Willst du?" wiederholt sie ihre Frage. Ich sehe sie fragend an. "Morgen ist Schule?" versuche ich sie daran zu erinnern. "Na und?" meint sie grinsend. "Ich glaub nicht, dass meine Mum das so toll findet" antworte ich ehrlich. "Und morgen?" fragt sie. "Das müsste klappen" stimme ich lächelnd zu. Schließlich ist morgen Freitag. "Dann können wir ja auch noch weggehen" meint Emily grinsend. "Party" stimme ich ihr lachend zu.

"Ich glaube ich mache mich dann mal auf den Nachhauseweg. "Ich kann dich nach Hause fahren, wenn du willst" meint Ashton freundlich. "Danke, aber der Bus tuts auch" lehne ich dankend ab. "Sicher? Wir wollen dann nämlich auch mal wieder heim" sagt Emily. "Ja wirklich. Dann habt ihr noch bisschen Zeit für euch alleine" meine ich und grinse Emily an. "Ashton lässt sich bestimmt was einfallen, wie er dich beschäftigen kann" füge ich lachend hinzu. Ashton grinst breit. "Haha" sagt Emily und umarmt mich zum Abschied. Überraschenderweise nimmt auch Ashton mich zum Abschied kurz in den Arm.

"Bis dann" rufe ich den beiden zu und winke, als ich mich zur Bushaltestelle begebe. Ich weiß genau, was ich machen werde, wenn ich Zuhause ankomme. Herausfinden, was los ist.