| 76 | 𝐂𝐨𝐧𝐧𝐞𝐫

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Es war kurz vor Mitternacht und ich war mit Alec gerade in meinem Zimmer im Plaza, als wir von unten Schüsse hörten. Als sich unsere Blicke trafen wusste ich, dass wir das Gleiche dachten. Irgendetwas stimmte nicht!

Eilig lief ich zu der großen Fensterfront und sah hinunter auf die Straße, doch ich konnte nichts erkennen. Nur die vielen Autos auf der India Street.

„Vielleicht hat sich nur ein Schuss gelöst, kann mal passieren, wenn die Sicherung nicht drinnen ist", meinte ich nachdenklich und versuchte gelassen zu bleiben. Natürlich glaubte ich das selbst nicht. Die Serpens wussten mit Schusswaffen umzugehen. Da löste sich nicht einfach mal ein Schuss!

Ungläubig sah Alec mich also an. „Glaubst du das wirklich?"

„Nein", murmelte ich und verließ das Büro.

Ohne lange zu zögern, folgte er mir, erstarrte allerdings als er vor sich einen fremden Mann sah. Er war mindestens einen ganzen Kopf größer als wir und hatte kaum noch Haare. Xander, einer unser Berater. Sprachlos sah er Alec an und setzte gerade zum Sprechen an, als ich ihn schneidend unterbrach. „Er ist mein Bruder, Xander."

Nicht nur Xander war überrascht. Auch Alec riss die Augen auf. In seinen Augen musste es schließlich so aussehen, als würde ich unsere Familiengeheimnisse jedem erzählen. „Ich bin Xander, Conner hat mir schon von dir erzählt", stellte er sich unnötigerweise vor.

„Alec", knurrte mein Bruder misstrauisch.

„Er ist nicht länger Blakes Untergebener, Alec", erklärte ich ihm, da ich seinen Blick bemerkt hatte. Gerade wollte ich fortfahren, da erklang ein komisches Geräusch und alle Lichter gingen aus. So etwas passierte hier nur äußerst selten. Stromausfall.

„Verdammt", hörte ich Alec fluchen. „Was ist denn jetzt los?!"

Das wüsste ich auch gerne. Schnell packte ich Alec am Arm und zog ihn mit mir den Flur entlang. Direkt in eines der Zimmer. Xander direkt hinter uns. Keine Ahnung, was hier abging, aber wir brauchten Hilfe und bewaffnet war ich gerade nicht. Da die Wände beinahe alle aus Glas bestanden schien das Licht der Stadt von draußen rein und gab uns wenigstens etwas Licht.

Dann erklang ein weiterer Schuss. Und ein Schrei.

Sofort hielt ich inne und ich konnte schon spüren, wie mir mein Herz gleich aus der Brust sprang. Mein Puls schnellte nach oben und mein schlechtes Gefühl bestätigte sich als die Tür aufsprang und zwei Männer uns Gesellschaft leisteten. Ich handelte instinktiv und kroch in geduckter Haltung hinter einen der Schränke. Gerade noch rechtzeitig, denn der nächste Schuss fiel. Xanders Keuchen bestätigte mir auch, dass sie getroffen hatten.

Weitere Schüsse und Schreie halten durch die Flure. Alle im Gebäude wurden kaltblütig erschossen und es gab nicht einmal eine Chance auf Entkommen. Wir waren wie auf einem Präsentierteller.

Unvorbereitet und planlos.

Wut machte sich in mir breit. Zwar kannte ich keinen der Männer, aber ich war mir sicher, dass sie zu Zayn gehörten. Der Typ wollte mich schon einmal töten und jetzt konnte ich nicht auf Nero hoffen. Der war bestimmt schon weit weg und würde so schnell auch nicht wiederkommen. Für einen Augenblick dachte ich schon daran, Jackson anzurufen, doch mein leerer Handy Akku durchkreuzte den Plan.

„Wo ist er?!", fragte einer der Männer gereizt und ihre Schritte schlurften über den Boden. Sie suchten nach mir. War ja klar.

Ich hörte einen weiteren Schuss. „Keine Ahnung. Aber er muss hier sein!"

Vorsichtig lugte ich um die Ecke. Die beiden in schwarzgekleideten Männer standen mit dem Rücken zu mir und vor ihren Füßen lag Xanders Körper. Tot und in Blut badend. Sein Kopf war zur Seite gekippt und seine leblosen Augen waren auf mich gerichtet. Mein Brustkorb wurde eng und mir blieb kurz die Luft weg. Ein weiterer Mord, völlig umsonst.

RIDERS ~ Burn For ThisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt