| 59 | 𝐌𝐢𝐥𝐞𝐬

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Wütend lief ich auf Alec zu. Dieser hatte meinen Blick bemerkt und wartete auf mich, fast schon so, als würde er mich erwarten. Dieses räudige Arschloch.

„Wie konntest du das nur tun?!", fauchte ich aufgebracht. Gangmitglied hin oder her, er hatte meine Beziehung kaputt gemacht.

Alec verzog keine Miene. „Ich habe es dir doch oft genug gesagt, oder nicht? Ruby war nie an mir interessiert, denkst du da allen Ernstes, dass ich dir dein Glück mit ihr gönn? Abgesehen davon, du hast sie die ganze Zeit über belogen!"

„Ich hatte gehofft, dass du doch noch zur Vernunft kommst!", entgegnete ich und schubste ihn leicht nach hinten. Wie gerne ich ihm eine reinhauen würde, doch ich hatte schon genug Probleme mit Jackson.

Der Blonde lachte. „Naja, jetzt musst du sie wenigstens nicht mehr anlügen." War das sein Ernst? Gerade wollte ich etwas erwidern, da klingelte es. Und auch, wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, irgendwie hatte er recht.

Geladen betrat ich das Schulgebäude und wollte gerade zum Klassenzimmer, als jemand mich eilig in die Jungs Toilette zog. Ich riss mich von dem Jemand los und blickte in dessen blauen Augen. Alec.

„Wir müssen reden", meinte er. Seine Stimme klang seltsam energisch und ließ mich die Augenbrauen hochziehen.

„Das haben wir doch gerade eben schon?!"

Er schüttelte den Kopf. „Nicht darüber! Es geht um die Hydra." Eindringlich sah er mich an. „Der Hinweis kam nicht von dir."

„Ach echt?! Sag bloß."

Alec seufzte und kam mir näher. Zu nah. „Ich hab gestern mit Conner gesprochen."

„Mit Conner?!", schrie ich. Meine Nackenhaare stellten sich auf. Wollte er mich jetzt auch noch ausliefern und umbringen? Sobald der Beta mich in die Hände bekommen würde, wäre ich geliefert!

„Miles, sei still!", versuchte mein Gegenüber mich zu beruhigen. „Bitte, es ist wirklich wichtig!"

„Ja, mein Tod ist ihm wirklich wichtig!", gab ich zurück und brachte wieder etwas Abstand zwischen uns.

Alec schien verwirrt. „Was? Wovon redest du da bitte?!"

„Conner! Du! Tod!", knurrte ich hektisch. Dieses Arschloch konnte eigentlich ja gar nichts. Ich würde einfach zu Jackson gehen. Ja genau! Wo war die scheiß Tür?! Mein Blick glitt gestresst an den Wänden entlang. Da!

Ein heftiger Schlag holte mich zurück.

Alec hielt sich die Hand und fluchte. Sollte das nicht eigentlich mir weh getan haben?

„Keine Ahnung, was du genommen hast, oder auf welchen Trip du gerade warst, aber ich meine etwas komplett anderes und wir haben auch nicht über dich gesprochen!", erklärte er. Seine Hand schüttelte er immer noch.

„Komm zum Punkt", sagte ich ruhiger. Dabei war es mir eh egal, zum Unterricht wollte ich nicht wirklich.

„Okay, es ist wirklich verdammt wichtig und egal, wie du reagierst, sag es bloß nicht Jackson oder irgendwem anderen!", verlangte der Blonde. Sein strenger Blick bohrte sich in mich und ließ keine Widerrede zu. Also nickte ich. „Gut, also es ist so... naja, irgendjemand will die Gangs gegeneinander aufbringen, damit die Geschäfte ihm in die Hände spielen. Dafür benutzt er uns und wenn wir weiter nichts unternehmen, dann sind wir bald pleite."

Okay, das kam unerwartet. „Wie kommst du auf sowas? Nur, weil ein paar seltsame Dinge passieren und die Geschäfte nicht optimal laufen, heißt das nicht, dass ein Dritter im Bunde ist", hielt ich dagegen und fühlte mich leicht verarscht. Das machte nicht wirklich Sinn.

RIDERS ~ Burn For ThisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt