Broken

By Irem2804

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Mein Leben war bis vor einem halben Jahr noch sorgenfrei. Ich hatte eine problemlose Familie, die besten Freu... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Neues Jahr
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
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Kapitel 94
Kapitel 95
Kapitel 96
Kapitel 97
Kapitel 98
Kapitel 99
Kapitel 100
Kapitel 101
Kapitel 102
Kapitel 103
Kapitel 104
Kapitel 105
Kapitel 106
Kapitel 108
Kapitel 109
Kapitel 110
Kapitel 111
Kapitel 112
Kapitel 113
Kapitel 114
Kapitel 115
Kapitel 116
Kapitel 117
Kapitel 118
Kapitel 119

Kapitel 107

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By Irem2804

Hellooo, I am baaack 😋
Nach über einem Monat, whoops..

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie Leid es mir tut, dass ihr so so lange auf ein neues Kapitel warten musstet.

Ich bin komplett aus meiner Schreibmotivation rausgekommen & hatte auch voll die Schreibblockade 🙄 und genau da, wo so viele neue Leser gekommen sind und jeder mitfiebert, wie es weiter geht. Ich hoffe ihr seid mir nicht all zu böse

Es tut mir soo unglaublich Leid ❤️

Ich bin gerade dabei mich wieder langsam hineinzuarbeiten, also bitte seid mir nicht böse wenn die Kapitel nicht so regelmäßig kommen wie die letzten Monate. Ich gebe wirklich mein bestes!

Und als Wiedergutmachung hier ein extra langes Kapitel für euch, viel Spaaaß ❤️


Warme Sonnenstrahlen schienen durch mein Fenster und kitzelten meine Nase.

Verschlafen öffnete ich meine Augen und fuhr mir über mein müdes Gesicht.

Ich drehte meinen Kopf zur Seite und schaute auf meinen Wecker. 9:36 Uhr.

Zufrieden seufzte ich auf und wälzte mich in meinem Bett umher.

So konnte ich jeden morgen wach werden. Die Sonne im Gesicht, die deine Nase kitzelte, in einem warmen, gemütlichen Bett, ohne irgendwelche Mitbewohner die Lärm machten.

Es war so ein angenehmes, befreiendes Gefühl nach langer Zeit endlich wieder in seinem eigenen Zimmer aufzuwachen. Ich hatte es, um ehrlich zu sein echt vermisst, in meinem Doppelbett zu schlafen und mich an meinen riesen Teddy zu kuscheln.

Ich streckte mich einmal genussvoll, rieb mir über meine Augen und setzte mich dann auf.

Ich hätte gerade echt Lust auf ein Frühstück mit meinem Papa - vielleicht könnte ich ja ein leckeres Frühstück vorbereiten, bevor er aufstand.

Mit dieser Idee und einem breiten Lächeln auf dem Gesicht schlug ich meine Decke zur Seite und sprang - für meine Verhältnisse - viel zu fröhlich aus dem Bett. Rasch ging ich in mein Badezimmer, entleerte meine Blase, wusch mein Gesicht und putzte meine Zähne. Meine Haare band ich zu einer Flechtfrisur, da die mich sowieso nur stören würden und ging dann mit guter Laune die Treppe hinunter.

Ich entschied mich für Spiegeleier und nebenbei Pancakes, das Übliche wie Nutella und Marmelade und selbstgepressten Orangensaft. Vielleicht könnte ich, wenn wir genug Obst hatten, auch noch einen kleinen Obstsalat machen.

Ich schaltete das Radio ein, holte die benötigten Zutaten raus und fing dann an.

Mit einem breiten Lächeln fing ich mit den Pancakes an und bereitete den Teig vor, während ich die Musik im Hintergrund genoss und leise vor mich hinsummte.

''I ain't cooking all day, I ain't your mama!'', sang ich vor mich hin, als J Lo's Stimme aus dem Radio erklang.

Grinsend wendete ich mich wieder meiner Arbeit zu - wie ironisch!

Inzwischen hatte ich den Teig fertig gemacht und wartete darauf, dass die Pfanne sich erwärmte.

Ich tänzelte durch die Küche und fing an, mich an den Orangensaft und den Obstsalat zu machen - wir hatten genug frischen Obst gehabt.

''We used to be crazy in love. Can we go back to how we were?'', sang ich weiter und gab ein wenig Teig für den ersten Pancake in die heiße Pfanne.

Während das erste Pancake vor sich hinbrutzelte, holte ich zwei Teller, Besteck und zwei Gläser raus und deckte den Tisch. Ich sang ein Lied nach dem anderen vor mich hin, lief währenddessen mehrmals an den Tisch und wieder zurück und machte einen Pancake nach dem anderen fertig. Dann folgten die Eier und zum Schluss brachte ich mein vollbrachtes Werk an den Tisch.

Nach dreißig Minuten war ich mit allem fertig und begutachtete das Frühstück. Grinsend klopfte ich mir innerlich auf die Schulter.

''Mhh, was riecht denn hier so gut?'', hörte ich die raue Stimme meines Vaters.

Ich ging fröhlich auf ihn zu. ''Guten Morgen, Paps.'' Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und ging dann wieder in die Küche. ''Genau rechtzeitig.''

''Morgen, Liebling.'', meinte er lächelnd und setzte sich an den Tisch. ''Was erweist mir die Ehre, dass meine Tochter mir Frühstück macht?''

Ich nahm den Krug mit Orangensaft aus der Küche und ging zu meinem Papa.

''Ich dachte mir, wenn wir schon einmal nach langer Zeit wieder frühstücken, dann sollte es doch was besonderes werden.'', erwiderte ich und zuckte mit meinen Schultern.

Mein Papa lächelte breit, als ich uns beiden Orangensaft einschenkte.

''Was ist denn mit dir los? Seitwann bist du denn morgens so gut drauf?''

Ich lachte.

Jaja, das wüsste ich auch gerne.

''Keine Ahnung, liegt wahrscheinlich daran, dass ich auf dem Internat zwei lästige Mitbewohnerinnen habe. Hab mich wahrscheinlich dran gewöhnt.'' Ich zuckte wieder mit meinen Schultern und setzte mich meinem Vater gegenüber.

''Guten Appetit!''

Wir begannen stumm mit dem Essen.

Jeder ging seinen eigenen Gedanken nach und das Radio lief weiter leise vor sich hin. Die Stille, die sich zwischen meinem Papa und mich gelegt hatte, war eine angenehme und sehr vertraute. Ich genoss jede Sekunde, die ich hier mit meinem Vater verbrachte.

Jetzt fehlte nur noch Mama, dann wäre es das perfekte Frühstück.

Ich lächelte traurig bei dem Gedanken.

''Madi. Schatz.'', holte mich mein Vater aus meinen Gedanken. ''weisst du was mir aufgefallen ist?''

Ich nahm einen Schluck von meinem Orangensaft, stellte das Glas wieder ab und schüttelte meinen Kopf.

''Was denn?''

Er legte sein Besteck weg und schaute mich lächelnd an. ''Du siehst gut aus.''

''Danke?'', lachte ich, aber er schüttelte lächelnd seinen Kopf.

''Nein, ich meine das wirklich ernst. Du hast dich entwickelt - ins positive. Du bist nicht mehr so dünn, hast keine so blasse Haut mehr und deine Augen leuchten, wie schon lange nicht mehr. Du strahlst richtig und das bekommt man wirklich zu spüren.''

Ich lächelte bei seinen Worten und senkte meinen Blick.

Ich wusste was er meinte. Ich hatte es auch schon seit längerer Zeit gemerkt - ich war nicht mehr das kaputte Wrack, wie ich es nach dem Tod meiner Mutter war.

Aber wundern tat es mich schon, dass ich glücklich aussah, denn im Herzen war ich es nicht.

Naja, nicht ganz. Aber das wollte ich meinem Papa nicht sagen.

''Ich weiss, wie schwer es für dich war. Für mich war es genauso schwer, aber noch mehr hat es mir wehgetan, dich so gesehen zu haben. Auch wenn ich anfangs meine Zweifel hatte, bereue ich es überhaupt nicht, dich auf das Internat geschickt zu haben. Denn so wie es aussieht, hatte es seine Wirkung.''

Ich bereue auch nichts, flüsterte eine kleine Stimme in meinem Kopf. Egal was alles passiert war.

Er legte seine Hand auf meine und strich mir über meinen Handrücken. ''Ich bin stolz auf dich, mein Schatz. Ich wusste, dass du es schaffen würdest.''

''Danke, Papa.''

Mein Herz erwärmte sich und ich konnte nicht verhindern, dass sich ein Klos in meinem Hals bildete, als ich ihn anlächelte. Es machte mich so unglaublich glücklich, dass das Verhältnis zu meinem Papa so gut war, trotz das es vor dem Internat nicht der Fall gewesen war.

''Da gibt es noch etwas, worüber ich mit dir sprechen wollte.''

Ich wurde wieder aufmerksam und richtete meinen Blick auf ihn.

Er schaute mich aus seinen braun- grünen, vertrauten Augen an und kratzte sich unsicher an seinem Hals. War das Angst in seinen Augen? Oder bildete ich mir das nur ein?

''Worum geht's?''

Ich nahm einen Bissen von meinem Pancake mit Nutella und sah ihn fragend und aufmunternd an.

Er strich sich über seinen Bart und wich meinem Blick aus.

Was war denn los?

''Du kannst mit mir über alles reden, das weisst du oder?'', meinte ich lächelnd.

''Ich weiss mein Schatz.'' Er räusperte sich einmal und schaute mir direkt in die Augen. ''Es geht um.. also, ich wollte.. Es geht um Katharina.''

Ich hob fragend eine Augenbraue.

Katharina?

Hä?

Der Name sagte mir gerade überhaupt nichts.

So musste ich auch ausgesehen haben, denn seine Mundwinkel zuckten verdächtig.

''Katharina. Meine neue.. Freundin?'' Er ließ es eher wie eine Frage klingen.

Und dann machte es Klick bei mir.

Ah. Seine neue Freundin.

Katharina.

Mein Mundwinkel zuckten und mein Lächeln verblasste ein wenig, als mir seine Worte bewusst wurden. Ich wendete den Blick ab und runzelte die Stirn.

Das Essen war längst vergessen.

Und genauso hatte ich vergessen, dass es sie überhaupt gab.

Ich hatte, nachdem ich hier spontan aufgetaucht und sie das erste Mal in unserem Wohnzimmer gesehen hatte, keinen einzigen Gedanken mehr daran verschwendet und sie irgendwie vergessen.

Ich konnte mich - bis gerade - nicht einmal an ihren Namen erinnern, geschweige denn, ob sie mir den überhaupt gesagt hatte?

Ich wusste nur, dass ich sie angeschrien und nicht aussprechen gelassen hatte.

Mhh. Okay. Worüber wollte er den sprechen.

''Schatz, alles okay?''

Ich hob ruckartig den Blick und nickte schnell. Vielleicht auch etwas zu schnell, aber das ließ ich mir nicht anmerken.

''Jaja, alles gut.'' Ich lächelte gezwungen und räusperte mich. ''Worüber wolltest du denn sprechen?''

Ich konnte nicht verhindern, dass meine Hände schwitzig wurden und mein Herz vor Nervösität schnell klopfte. Wieso reagierte ich so über? Hatte ich Angst, dass er irgendetwas sagte, dass ich nicht hören wollte?

Vielleicht, dass sie heiraten und zusammenziehen wollten?

Ein Schmerz zuckte durch mein Herz, als ich an Mama zurückdachte.

Ich konnte einfach nichts dagegen tun.

Schnell wischte ich mir meine Hände an meinem Oberschenkel ab und schaute zu ihm.

Seine Augen spiegelten Unsicherheit wieder und die Schuldgefühle machten sich in mir bemerkbar. Ich wollte nicht so reagieren - genauso wenig wollte ich dass er mir gegenüber so unsicher war, aber es war eine Kurzschlussreaktion.

''Ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob es für dich okay wäre, wenn sie heute Abend zum Essen kommt? Ich dachte mir, wenn du hier bist, könnten wir die Gelegenheit ja nutzen, damit ihr euch etwas besser kennenlernen könnt. Das letzte Mal war es ja gewaltig nach hinten losgegangen.'', meinte er und lachte nervös.

Mein Papa kratzte sich unsicher am Nacken und schaute mir in die Augen.

War es okay für mich?

Ich wusste es nicht.

Wenn ich an die Zeit zurück dachte, dann schämte ich mich tierisch, weil ich sie so scheiße behandelt hatte. Und ich war ihr eine Entschuldigung schuldig. Genauso sehr war ich ihr ein Essen schuldig, weil ich ihr nicht einmal die Chance gegeben hatte, sich vorstellen zu können.

Wer weiß, vielleicht war sie ja eine nette Frau?

Aber war ich bereit dafür? War ich bereit, mit einer mir fremden Frau an einem Tisch zu sitzen, die meinem Vater viel bedeutete?

Meine Antwort ließ auf sich warten.

Ich war mir so unsicher.

Ich spürte Angst in mir hochkommen. Aber wovor, wusste ich nicht.

Leise atmete ich tief durch, strich mir eine Strähne, die aus meinem Zopf gefallen war, hinter mein Ohr und schaute in die Augen meines Vaters.

Sein Blick wurde, je länger ich zum antworten brauchte, trauriger und er nickte.

''Okay, vergiss die Idee einfach. Tut mir Leid. Ich werde es ihr einfach sagen-''

''Nein!'', unterbrach ich ihn schnell. ''Nein. Ist schon okay. Sie kann von mir aus zum Abendessen kommen. Das bin ich ihr schuldig.''

Mein Papa weitete seine Augen und er schaute mich überrascht an. ''Wirklich? Also, ich meine, bist du dir sicher? Ich möchte nicht, dass du dich gezwungen fühlst. Ich möchte, dass du von dir aus sagen kannst, dass du bereit dafür bist.''

War ich bereit?

Ja. Ja, ich denke schon.

Langsam nickte ich. ''Ja, Papa.''

''Sicher?''

Ich lächelte noch einmal und mein Papa erwiderte mein Lächeln.

''Danke, Madi. Ich sage ihr gleich sofort Bescheid.''

Er stand von seinem Platz auf, bedankte sich für das Frühstück, drückte mir einen Kuss auf die Schläfe und ging dann hoch in sein Zimmer.

Ich seufzte leise, fuhr mir über mein Gesicht und lächelte leicht.

Wenn es das ist was mein Vater glücklich machte, dann sollte es so sein.

~*~*~*~

Es war kurz nach zwei, als mein Papa an meiner Zimmertür klopfte.

Nachdem ich den Tisch abgedeckt und noch schnell die Küche aufgeräumt hatte, war ich auf mein Zimmer gegangen und hatte mich auf mein Bett geschmissen, um mich mit meinem Handy zu beschäftigen.

Eigentlich hatte ich vorgehabt nach dem Frühstück zu Nele rüberzugehen, aber sie hatte mir schweren Herzens mitgeteilt, dass sie übers Wochenende mit ihren Eltern zu ihren Großeltern gefahren war und ich sie dementsprechend nicht sehen konnte. Was zu schade war. Ich hatte sie so lange nicht gesehen, hatte ihr so vieles zu erzählen und vermisste sie einfach zu sehr.

''Ja?'', rief ich und setzte mich in meinem Bett auf, als ich mein Handy zur Seite legte.

Er machte die Tür auf und lugte in mein Zimmer: ''Darf ich reinkommen?''

''Klar, komm rein.''

Papa betrat das Zimmer und kam auf mich zu. Er setzte sich auf mein Bett und legte seine warme Hand auf mein Knie. ''Hör mal, Schatz. Wenn du dich unwohl bei der ganzen Sache fühlst, dann sag mir Bescheid, ja? Ich möchte wirklich nicht, dass du dich gewzungen fühlst.''

''Ich weiß, Papa.'', meinte ich und lächelte ihn an. ''Es ist in Ordnung, wirklich.''

Ich konnte vollkommen nachvollziehen, dass er sich Sorgen machte.

Ich war mir, um ehrlich zu sein, auch nicht hundert Prozent sicher, ob ich mich bereit fühlte. Klar, ich hatte nicht mehr so große Probleme über meine Mutter zu reden und konnte sogar lächeln, aber eine neue Frau an der Seite meines Vaters?

Ich wusste es nicht. Aber ich musste es versuchen.

Sonst würde ich es nie erfahren. Und es wäre meinem Papa gegenüber ungerecht.

Er seufzte erleichtert auf und lächelte mich an. ''Ich habe Katharina angerufen. Sie werden um 18 Uhr zum Essen kommen.''

''Sie?'', hakte ich verwirrt nach und runzelte die Stirn.

''Ja. Sie hat einen Sohn in deinem Alter. Ich hoffe, dass ihr euch gut versteht.'', meinte er unsicher und ich nickte verstehend.

Okay, gut zu wissen.

''Ich lass dich dann wieder alleine.'', sagte er und lächelte mich an.

Als mein Papa mein Zimmer wieder verließ schaute ich ihm grübelnd hinterher.

Ich hoffe, dass es heute ein gelungener Abend werden würde. Und wenn ich es mir recht überlegte, dann freute ich mich auch irgendwie darauf. Ich hatte nicht das Recht schlecht über sie zu urteilen, wenn ich sie noch gar nicht kannte.

Ich sollte ihr eine Chance geben.

Dem ganzen eine Chance geben.

Ich seufzte leise und schaffte es endlich mich von meinem Bett aufzurappeln. Da es noch zu früh war, um sich fertig zu machen, beschloss ich runter zu gehen und meinem Papa beim Essen machen zu helfen.

Wie in den alten Zeiten.

Als meine Mama noch am leben war, hatten wir ständig zu dritt das Abendessen vorbereitet und gemeinsam viel Zeit miteinander verbracht - und das wollte ich nachholen, auch wenn Mama dieses mal nicht dabei war.

Mit einem traurigen Lächeln verließ ich mein Zimmer und ging die Stufen runter. Als ich die Küche betrat, entdeckte ich meinen Papa grübelnd vor dem Kühlschrank.

''Weisst du schon, was es heute Abend geben wird?'', fragte ich und betrat die Küche.

Er blickte auf und lächelte mich planlos an. ''Ich hab keine Ahnung. Hast du irgendwelche Ideen?''

''Mhh'', meinte ich und setzte mich auf die Küchentheke. ''Wie wär's mit Lasagne nach Oma's Rezept und dazu einen leckeren Salat? Ist zwar nichts außergewöhnliches, aber schlicht und lecker. Und dazu noch einen Apfelkuchen zum Nachtisch?''

Papa lächelte mich zufrieden an und schloss den Kühlschrank. ''Das klingt gut. Ich glaube wir haben nicht alle Zutaten für die Lasagne. Ich flitz schnell zum Supermarkt und dann machen wir gemeinsam das Essen. Wie wär's?''

''Klingt nach einem guten Plan.''

Mein Papa kam auf mich zu, drückte mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand dann im Flur.

''Ich bin in zwanzig Minuten wieder da. Such du schon mal alle nötigen Zutaten raus!'', rief er noch, ehe er die Tür hinter sich schloss.

Ich sprang von der Küchentheke runter, öffnete den Kühlschrank und suchte alle nötigen Zutaten für den Salat raus. Anschließend machte ich mich an die Arbeit das ganze Gemüse ordentlich zu waschen und Oma's Lasagne Rezept rauszusuchen.

Irgendwie freute ich mich schon auf heute Abend. Mein Gefühl sagte mir, dass heute Abend ein angenehmer Abend sein würde - und darauf freute ich mich.

Und um ehrlich zu sein, war ich schon etwas nervös. Die erste Begegnung verlief nicht gerade gut und wenn ich darüber nachdachte, dann war es mir schon irgendwie peinlich.

Mit einem Grinsen schüttelte ich, über mein eigenes Verhalten, den Kopf und machte es mir, bis mein Papa wieder kam, im Wohnzimmer gemütlich.

Ich würde einfach alles auf mich zukommen lassen. Dann wird es schon nicht so schlimm sein.

Hoffentlich.

~*~*~*~

''Ich steig kurz unter die Dusche und mache mich fertig!'', rief ich meinem Papa noch zu, als ich die Stufen zu meinem Zimmer hoch ging.

Es war jetzt kurz vor 17 Uhr - also Zeit sich fertig zu machen.

Wir hatten die letzten Stunden damit verbracht, lachend und rumalbernd die Lasagne vorzubereiten und den Apfelkuchen zu machen, die es beide schlussendlich fertig und ohne irgendwelche Probleme in den Backofen geschafft hatten.

Naja, wenn wir mal außen vor lassen, dass die Küche dabei ausgesehen hatte wie auf einem Schlachthof.

Und ich musste sagen, es hatte wirklich Spaß gemacht wieder so viel Zeit mit meinem Papa zu verbringen. Wir hatten mehr rumgealbert, als das wir das Essen fertig gemacht haben, aber schlussendlich sind wir fertig geworden und waren mehr als zufrieden mit unserer Leistung.

In meinem Zimmer angekommen ging ich erst zu meiner Musikbox und schloss mein Handy an. Nachdem die Stimme von Chris Brown lautstark aus den Boxen drung, schnappte ich mir meine frische Wäsche und ging ins Badezimmer.

Nach dem Duschen - was ausnahmweise etwas länger gedauert hatte als sonst, aufgrund der Musik die in meinem Zimmer lief und meiner Vorliebe zum singen - zog ich mich rasch an und ging wieder in mein Zimmer.

Da heute ein besonderes Essen für meinen Papa anstand, entschied ich mich dazu mich etwas aufzubrezeln und meine Haare zu glätten.

Gesagt, getan.

Nach gefühlten Stunden betrachtete ich mich zufrieden im Spiegel.

Ich trug eine enganliegende Jeans mit einem weißen, schulterfreien Oberteil. Dazu hatte ich dezenten silber Schmuck angezogen und mich ganz leicht geschminkt. Meine Löwenmähne hatte ich mit Mühe und Not zähmen und glätten können.

Lächelnd betrachtete ich mich im Spiegel und nickte zufriedend. Mein Blick fiel auf meinen Arm, an dem immer noch das Armband meiner Mutter hing, was ich zu meinem Geburtstag bekommen hatte.

Ich hatte es seitdem kein einziges mal ausgezogen.

Mit einem traurigen Lächeln drehte ich das Armband.

Ich wünschte du wärst hier, Mama..

Schnell verdrängte ich die Gedanken und schaute mich noch ein letztes mal im Spiegel an.

Ich wollte mir von nichts und niemanden den Tag verderben lassen.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich doch etwas länger als erwartet gebraucht hatte und der Besuch gleich da sein wird. Ich machte die Musik aus und verließ mein Zimmer.

''Du siehst toll aus, mein Schatz.'', meinte mein Papa, als ich die Treppen runterging.

Er stand - mit einem schwarzen Hemd, einer dunklen Jeans und einem Blazer - am Treppenende und schaute lächelnd zu mir hoch.

''Du siehst auch nicht schlecht aus, Paps! Wann hab ich dich das letzte Mal so aufgebrezelt gesehen?'', meinte ich lachend und stieß ihm neckend in die Seite.

Er kratzte sich verlegen am Nacken und ich lachte noch mehr.

''Zu viel? Mist! Ich wusste, dass der Blazer zu viel war. Ich gehe mich schnell umziehen!'', quasselte er vor sich hin und wollte gerade die Treppen hoch, als ich ihn lachend am Ellbogen fest hielt.

''Papa, beruhig dich! Du siehst gut aus, nicht zu viel nicht zu wenig. Mach dir kein Stress.'', versuchte ich ihn zu beruhigen und konnte mir ein Schmunzeln nicht unterdrücken. ''Ihr wird es schon gefallen.''

So nervös hatte ich meinen Papa ja noch nie gesehen.

Er nickte verzweifelt und fummelte an seinem Blazer rum, als er tief ein und ausatmete.

Ich hätte echt nicht gedacht, dass diese Frau ihn so nervös machen würde.

''Beruhig dich. Es wird schon ein schöner Abend!''

Sein nervöser Blick wechselte zu einem lächelnden, als er mir über die Haare strich.

''Ich weiß, mein Schatz. Du kannst dir aber gar nicht vorstellen wie aufgeregt ich bin, dass du sie endlich kennenlernen willst.''

''Ich freue mich schon und das mein ich wirklich so. Ich habe damals überreagiert, das weiß ich und schäme mich auch dafür'', meinte ich lachend, '', aber ich verspreche dir, dass ich es heute wieder gut mache! Ich habe ihr damals keine Chance gegeben und das zu unrecht.''

Das Lächeln auf Papas Gesicht wurde viel breiter.

''Dankeschön mein Schatz. Ich bin wirklich stolz auf dich!'', erwiderte er und drückte mir einen Kuss auf den Ansatz. ''Und Mama wäre es auch.''

Und genau in dem Moment klingelte es.

Papa zuckte vor Schreck zusammen und wir lachten uns an.

''Ganz ruhig.'', versuchte ich ihn zu beruhigen und er nickte tapfer.

Er richtete noch das letzte Mal seinen Blazer, strich sich durch die Haare, atmete tief durch und öffnete dann die Tür. Ich stand neben ihm und setzte mein schönstes und ehrlichstes Lächeln auf.

Als er die Tür öffnete schaute ich geradewegs in warme, braune Augen.

''Hallo, Katharina!'', begrüßte mein Papa sie und sein Lächeln wurde breiter, als er die Tür weiter aufmachte und Katharina und ihre Begleitung das Haus betraten.

''Hallo Ben.'', erwiderte sie und lächelte genauso breit, wenn nicht sogar breiter.

Ihr Blick verweilte noch einige Sekunden auf ihm, als sie zu mir schaute.

Im Bruchteil einer Sekunde erkannte ich so etwas wie Unsicherheit und Angst in ihren Augen und sofort tat sie mir Leid. Ich wollte nicht in ihrer Haut stecken, nach dem was ich das letzte Mal abgezogen hatte.

Doch bevor ich überhaupt hätte reagieren können, hatte sie sich wieder gefasst und machte den ersten Schritt.

''Hallo, Madison. Ich bin Katharina, du kannst mich aber gerne Kathy nennen.'', meinte sie warm lächelnd und streckte mir ihre Hand entgegen. ''Ich weiß unsere erste Begegnung war nicht gerade die Beste, aber wir können ja einen Neuanfang wagen. Natürlich nur, wenn du das möchtest!''

Und sofort war sie mir sympathisch.

Mein Lächeln wurde breiter, als ich ihre Hand entgegen nahm.

''Klar, gerne. Tut mir übrigens Leid, dass wir uns auf diese Weise kennenlernen mussten.'', meinte ich und lächelte beschämt.

Um ihre Augen bildeteten sich Lachfalten, als sie breiter lächelte. ''Ach, mach dir keinen Kopf. Lassen wir das Vergangene hinter uns und versuchen es erneut.''

Ich hatte nur ein paar Worte mit ihr gewechselt und schon mochte ich sie. Und ich schämte mich noch mehr für mein damaliges Verhalten. Ich hatte ihr nicht einmal die Chance gegeben sich vorzustellen und wenn ich sie jetzt so ansah, hasste ich mich echt dafür.

Und jetzt wo ich sie mir auch genauer ansah, entwickelte ich mehr Sympathie für sie.

Sie hatte braune Haare, die in leichten Locken auf ihre Schulter fielen und schokobraune, große Augen, die sofort Wärme ausstrahlten. Sie war recht zierlich und nur etwas kleiner als mein Papa. Ihre kleinen Lachfalten, die sich bildeten, sobald sie lächelte, machten sie noch sympathischer.

''Das ist mein Sohn, Nick.'', meinte sie und ließ meine Hand los, als sie neben sich zeigte.

Erst jetzt fiel mir auf, dass neben Katharina noch jemand stand.

Mein Blick rutschte neben sie und ich schaute in die selben schokobraunen Augen, die genau so eine Wärme ausstrahlten, wie die von seiner Mutter.

Er stand mit den Händen in den Hosentaschen vor mir hatte seinen Blick auf mich gerichtet.

''Los, kommt doch rein! Draußen wird es kühl.'', übernahm Papa schließlich das Wort.

Er hielt Katharina dem Arm hin, welche sich lächelnd einhakte und gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer.

Und schon waren es nur noch zwei.

Ich schaute Nick an und sah die Ähnlichkeit zu seiner Mutter immer mehr. Die zwei waren wie aus dem Gesicht geschnitten, nur dass er vollere Lippen als seine Mutter hatte.

''Hey, ich bin Madison. Kannst mich aber Madi nennen.'', meinte ich und lächelte ihn an.

''Nick.'' Er nickte mir zu. ''Kannst mich auch Nick nennen.''

Ich schaute ihn verdutzt hat, bevor ich verstand was er meinte.

''Ohho, da ist ja jemand von der ganz lustigen Sorte.'', meinte ich und konnte mir schlussendlich ein kleinen Lacher nicht verkneifen.

Im Augenwinkel sah ich, wie auch Nick sich ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte.

Ich schloss endlich die Tür hinter ihm und gemeinsam gingen wir ins Wohnzimmer.

''Habt ihr Hunger? Das Essen steht schon bereit.'', meinte mein Papa, als er uns erblickte und jeder bejahte. Wir begaben uns in die Küche und setzten uns an den bereits gedeckten Tisch.

Mein Papa hielt Katharina - ganz gentlemanlike - den Stuhl zurück und sie bedankte sich lächelnd. Er setzte sich neben sie und ich nahm vor meinem Papa Platz. Nick ließ sich neben mich nieder.

Ich half meinem Papa dabei, das Essen auf die Teller zu tun und nach wenigen Minuten begann das Essen. Ich spürte ab und zu den Blick von Katharina auf mir, dachte mir dennoch nichts dabei.

Anfangs war es noch recht still am Tisch, man hörte nur das Geklirre vom Besteck und jeder ging seinen eigenen Gedanken nach. Als sich Papas und meine Blicke kreuzten lächelte ich ihm aufmunternd zu.

Als es mir dann doch zu still wurde, wollte ich gerade das Wort ergreifen, als Katharina es schon übernahm - mal wieder. Und ich war ihr echt dankbar.

''Das Essen schmeckt echt gut! Das hast du nicht alleine gemacht, oder Ben?'', fragte sie lächelnd und brach somit als Erste die unangenehme Stille am Esstisch.

Papa wischte sich mit der Serviette den Mund ab, ehe er lächelnd antwortete. ''Nein, ich hatte die Hilfe von Madison. Sie hat mir unter die Arme gegriffen.''

Ihr Blick sprang auf mich. ''Echt? Das schmeckt wirklich gut! Ich hab mich schon gewundert, bei den Kochkünsten deines Vaters!'', neckte sie ihn und zwinkerte mir zu.

Lachend sprang mein Blick auf meinen Papa, dessen Wangen einen rosaton annahmen.

''Sie weiß von deinen schlechten Kochkünsten?''

''So schlecht sind sie nun auch wieder nicht!'', verteidigte er sich, ''sonst wäre auf dem Tisch gar kein Essen zu sehen.'', meinte er und zeigte auf den Tisch, um seine Worte zu unterstreichen.

''Naja...'', fing ich und Katharina lachte. Auch Nicks leises Lachen war zu hören.

''Kein Grund zur Sorge, ich bin ja nicht aufgrund deiner Kochkünste mit dir zusammen gekommen.'', meinte sie und legte kurz ihre Hand auf die von meinem Papa.

Mein Blick sprang sofort zu ihren Händen.

''Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?', ergriff Nick das Wort und ich richtete mein Blick auf ihn. Er schaute interessiert zu beiden rüber und auch ich schaute sie an.

Das würde mich auch echt interessieren.

Katharinas Blick sprang zu meinem Papa rüber, bevor sie anfing zu lachen. Papa schüttelte grinsend seinen Kopf und stützte peinlich berührt seinen Kopf auf seinen Händen ab.

Nick und ich schenkten uns einen fragenden Blick, ehe wir wieder zu ihnen schauten.

''Er hat mir sein Mittagessen auf die Bluse gekippt.'', fing sie an und schmunzelte.

''Es war ein Unfall!'', verteidigte sich Papa lachend, ''Ich kann ja nichts dafür, wenn du mir in den Weg läufst.''

''Ach, jetzt ist das meine Schuld?'', fragte sie und zeigte mit ihrer Gabel auf Papa. ''Nur weil du deine Tollpatschigkeit nicht im Griff hast! Pass gut auf Freundchen!'', lachte sie.

Papa lachte ebenfalls und schüttelte seinen Kopf. Als er meinen verwirrten Blick sah, grinste er.

Okay, ich verstand echt nur Bahnhof.

''Ich hatte Mittagspause und wollte mir vom Chinesen etwas holen. Da die Schlange aber zu lang war, kam ich zu spät und musste mich beeilen, um zurück ins Büro zu kommen. In meiner Hand hatte ich eine Box Chinesische Nudeln und weil ich mich so beeilen musste, hab ich nicht aufgepasst und bin in Kathy reingerannt. Ihr könnt euch wahrscheinlich denken wo meine ganzen Nudeln gelandet sind.'', beendete er die Erzählung lachend.

Nick und ich konnten uns ein Lacher nicht verkneifen.

Jaja, so kannte ich meinen Papa.

Jetzt wussten wir ja von wem ich meine ganze Tollpatschigkeit hatte.

''Ihr könnt euch nicht vorstellen wie sauer ich auf Ben war'', erzählte sie weiter. ''Ich war auf dem Weg zu einem wichtigen Meeting und dazu war es noch meine Lieblingsbluse.'' Jaja, typisch Frau. ''Um es wieder gut zu machen hatte er mich auf ein Kaffee eingeladen. Da ich noch sauer war, hatte ich verzichtet, aber dein Papa hatte unbedingt darauf bestanden.''

Papa nahm einen Schluck von seinem Wasser und legte das Glas wieder ab.

''Ich bereue bis heute nicht, dass ich so tollpatschig bin.'', meinte er und schaute sie warm lächelnd an, als er seine Hand auf ihre legte und sie dieses mal auch hielt. Katharinas Wangen nahmen einen rosaton an und ihr Lächeln wurde breiter.

Mein Blick rutschte erneut auf die Hände von den beiden.

Dieser Anblick versetzte mir einen kleinen Stich ins Herz.

Der erste Gedanke, den ich dabei hatte, war Mama.

Meine Gabel, die zuvor auf dem Weg zu meinem Mund war, hing in der Luft.

Aber jetzt wurde mir bewusst, warum ich so krass reagiert hatte, als ich sie das erste Mal gesehen hatte.

Und ich wusste auch wovor ich Angst hatte.

Ich hatte Angst, dass mein Papa meine Mama vergessen würde. Ich hatte Angst, dass er seine eigentliche Frau, mit der er eigentlich verheiratet war, vergessen würde. Dass er seine große Liebe vergessen würde. Dass er vergessen würde, wer ihn all die Jahre glücklich gemacht hat.

Aber genauso gut hatte ich verstanden, dass diese Angst unnötig war.

Ich wusste, dass Papa sie niemals vergessen würde. Egal was und wer kommen mag, er würde niemals seine Frau vergessen. Er würde niemals vergessen, was sie erlebt haben, was alles passiert war und wer meine Mutter war.

Ich wusste, dass Papa Mama immer im Herzen haben und lieben wird, egal welche Frau an seiner Seite sein wird. Ich weiß, dass Papa sie noch liebt, aber genauso gut weiss ich, dass er auf Dauer nicht alleine klarkommen würde.

Ich richtete meinen Blick auf meinen Vater. Er schaute lächelnd zu Katharina.

Er lächelte nicht nur. Er war glücklich. Er war wunschlos glücklich, das konnte ich in seinen Augen erkennen. Seine Augen strahlen, sein Lächeln ist echt. Katharina macht ihn glücklich und das ist das Einzige was zählt.

Papa war seit einem halben Jahr am Boden. Er hatte niemanden an sich rangelassen, war jeden Tag traurig und schlecht drauf. Es wurde Zeit, dass er wieder lachen und glücklich sein konnte.

Ich gönnte es meinem Papa so sehr. Er hatte es verdient wieder glücklich zu sein und wenn er es nur mit einer Frau an seiner Seite sein konnte, dann sollte es so sein. Ich würde ihn nicht von seinem Glück abhalten. Und ich merke, wie glücklich Katharina ihn macht und wie gut sie ihm tut.

Ein letztes Mal wich mein Blick auf ihre Hände. Katharina strich liebevoll mit ihrem Daumen darüber.

Langsam schlich ein leichtes, kleines Lächeln auf meine Lippen, ehe ich meinen Blick abwendete und mein Essen fortsetzte.

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