Broken

By Irem2804

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Mein Leben war bis vor einem halben Jahr noch sorgenfrei. Ich hatte eine problemlose Familie, die besten Freu... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Neues Jahr
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
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Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
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Kapitel 99
Kapitel 100
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Kapitel 107
Kapitel 108
Kapitel 109
Kapitel 110
Kapitel 111
Kapitel 112
Kapitel 113
Kapitel 114
Kapitel 115
Kapitel 116
Kapitel 117
Kapitel 118
Kapitel 119

Kapitel 106

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By Irem2804

''Hier, deine Lieblingssorte.'', sagte Jason und reichte mir das Eis und einen Löffel.

Dankend nahm ich meinen Ben & Jerry's Becher an und lehnte mich zurück, als ich den Deckel aufmachte und meinen Löffel in die gleichmäßige Cookie Dough Mischung eintauchte.

Ich hatte es mir auf seinem Bett, zwischen den ganzen Kissen, gemütlich gemacht. Er hatte sich mir gegenüber hingesetzt, die Schokolade zwischen uns gelegt und sah  mich einfach nur an.

''Möchtest du darüber reden?'', fragte er und sah mich einfach nur an. ''Wenn du willst, sag ich auch nichts dazu. Hauptsache du wirst das los, was auf deinem Herzen liegt.''

Ich ließ meinen Löffel in dem Eis stecken und schaute auf.

''Ich weiss es nicht. Ich wollte eigentlich, die zwei Tage, auf andere Gedanken kommen, aber irgendwie.. klappt das nicht so gut.'', meinte ich und lachte ironisch auf, als ich wieder auf mein Eis schaute.

Ich nahm den Löffel wieder raus, führte ihn in meinen Mund und schloss müde meine Augen.

''Rede einfach, wenn dir danach ist. Du musst dich zu nichts zwingen, okay?'', sagte er und ich öffnete lächelnd meine Augen, als mein Mund leer war.

Es war einige Minuten still im Zimmer. Ich hatte den Blick auf meine Hände gerichtet und hatte die ganze Zeit überlegt, ob ich darüber reden sollte oder nicht. Es war nicht so, dass ich nicht mit Jason darüber reden wollte, sondern eher, dass es das erste Mal wäre, dass ich jemandem die ganze Geschichte erzählte.

Jason hatte von alldem, im Gegensatz zu Abi und Luke, nichts mitbekommen.

Also wäre es auch logischer von Anfang an zu erzählen.

''Blake und ich haben uns zerstritten. Wir haben keinen Kontakt mehr.'', fing ich an und atmete tief durch, als ich meinen Blick hob. Jason schaute mich aufmunternd an, sagte aber nichts.

Dann ging die ganze Geschichte von vorne los.

Ich redete, redete und redete.

Ich erzählte Jason alles, von Anfang an, was in den letzten zwei Wochen passiert war:

Als Blake in der Kantine weggegangen war. Wie er mir daraufhin ein paar Tage aus dem Weg gegangen war - und sich dann, als ich es klären wollte - nicht vernünftig mit mir unterhalten hatte.

Ich erzählte von meinem schrecklichen Traum. Erzählte von dem Zusammentreffen mit Gracie und Blake, als sie zusammen geredet und gelacht hatten. Davon, wie er mich gerufen hatte.

Ich erzählte von der Sportstunde. Von seinem Verhalten mir gegenüber. Wie er Gracie an der Taille gepackt hatte, um ihr zu helfen.

Dass Luke und Johnny wusste, dass ich Blake liebte.

Ich erzählte von dem Streit, der alles verändert hatte. Ich gab seine ganzen Worte wider, erzählte ihm alles, was er getan und gesagt hatte. Erzählte ihm von den Worten, die mich zum weinen gebracht hatten. Wie er mich einfach stehen gelassen und ich dann komplett ausgerastet bin.

Ich erzählte davon, dass ich eine ganze Woche lang nur eine leblose Hülle war. Dass ich nichts mehr anzufangen wusste, weil er mich verlassen hatte. Wie sehr ich daran kaputt gegangen war, obwohl wir nicht einmal zusammen gewesen waren.

Ich sprach alles aus.

Ich erzählte von meinen ganzen Gefühlen. Erklärte ihm, was mir durch den Kopf gegangen war und wie ich mich mit meinen Gedanken gequält hatte. Erzählte ihm von jedem Blick, den wir ausgetauscht hatten. Von jeder Angst, jeder Trauer, die ich in mir gespürt hatte.

Ich hatte versucht den Tag zu vergessen. Die Worte, die er mir an den Kopf geworfen hatte, wollte ich verdrängen, weil sie mich so verletzt hatten.

Aber jetzt, wo ich laut darüber sprach, spielte sich der Tag, die ganzen zwei Wochen vor meinem geistigen Auge wieder ab. Ich musste schwer schlucken, um die Tränen loszuwerden.

Ich würde ganz sicher nicht weinen. Nicht noch einmal.

Während ich redete, war mein Blick auf meine Hände gerichtet. Ich hatte kein einziges mal aufgeschaut, als ich ihm den gestrigen Tag erzählte - alles was ich auch Abi erzählt hatte - und die Worte sprudelten aus meinem Mund.

Ich redete, als würde ich diese Geschichte jeden Tag erzählen.

Ich wusste nicht wie Jason auf alles reagierte, während ich redete. Ich hatte nicht aufgeschaut, aber genauso wenig hatte ich irgendetwas seinerseits gehört. Ich konnte mir dennoch vorstellen, dass er den Mund weit geöffnet hatte - und deswegen sprachlos war.

Als ich, nach gefühlt Stunden später, fertig mit dem erzählen war, runzelte ich die Stirn.

Das alles sollte in zwei Woche passiert sein?

Mir kam es eindeutig länger vor.

Ich schaute auf und begegnete sofort Jasons Blick.

Doch zu meiner Verwunderung hatte er weder den Mund offen, noch schaute er geschockt - eher ganz im Gegenteil: Er hatte nur seine Stirn in Falten gelegt, schaute mich einfach nur stumm an und hatte keinen Ausdruck auf seinem Gesicht.

Es wirkte fast so, als würde er diese Geschichte schon kennen und zum zehnten mal hören.

''Sag irgendetwas.'', murmelte ich dann. ''Irgendetwas.''

Ich mochte es nicht, wenn er mich stumm anschaute und keinen Ausdruck in seinem Gesicht hatte. Er sollte irgendetwas sagen. Er könnte mich sogar anschnauzen, mir Vorwürfe machen, egal was, aber er sollte nicht nichts sagen.

Jason packte das Eis - was ich nebenbeibemerkt kaum angerührt hatte - und die Schokolade zur Seite und rutschte zu mir.

''Was erwartest du von mir, dass ich jetzt sagen soll?'', fragte er und legte den Kopf schief.

Ich hob verdutzt meine Augenbrauen.

Okay, mit dieser Frage hatte ich jetzt nicht gerechnet.

''Ich weiß es nicht.'', sagte ich dann. ''Sag mir, was du von der Situatuon hältst. Sag mir, was ich falsch gemacht und besser hätte machen können. Sag mir, ob ich Blake vergessen soll. Sag mir, was ich jetzt machen soll. Sag mir irgendetwas, was mir helfen könnte.''

Ich schaute ihm in die Augen.

''Bitte.'', flehte ich.

Er schüttelte langsam seinen Kopf und lächelte.

Er lächelte.

Wieso lächelte er??

''Ich werde dir nichts von all dem sagen.'', sagte er und nahm mein Gesicht in seine Hände. ''Weisst du auch warum?''

Ich schüttelte mit meinen Kopf. Ich verstand gerade irgendwie gar nichts mehr. Nach allem was passiert war, musste es doch irgendetwas geben, was er dazu sagen kann. Ich wusste, dass er sich zu der Situation seine eigene Meinung gebildet hatte - und die wollte ich hören.

''Ich werde dir nichts sagen, weil es nichts zu sagen gibt.'', erwiderte er nur.

''Wie meinst du das? Es gibt so vieles zu sagen-''

Sein Kopfschütteln unterbrach mich und ich hob erneut verwirrt eine Augenbraue.

''Hör mir gut zu, ja? Natürlich gibt es so vieles, was man dazu sagen könnte. Und alles was du mir erzählt hast, tut mir im Herzen weh, weil es dir dabei scheiße geht - und wenn es etwas gibt, was ich hasse, dann ist es wenn es dir schlecht geht.

Aber sag mir, Madi. Was würde es dir bringen, wenn wir Gracie und Blake beleidigen würden, wenn ich mit nach Österreich kommen würde, um Blake für sein Verhalten verprügeln würde. Was würde es bringen, außer unnötigen Stress? Und genauso wenig würde es etwas bringen, wenn wir irgendwelche Vermutungen aufstellen, warum er das getan hat, was er getan hat.

Ich bin ehrlich zu dir. Ich finde es genauso scheiße, dass er dir wehgetan hat, aber er hatte wahrscheinlich seine Gründe, warum er so gehandelt hat - auch wenn ich nicht zufrieden damit bin, wie er es getan hat.''

Ich zog meine Augenbrauen zusammen und schaute verbissen auf meine Hände.

Was sollte er für scheiß Gründe haben, um mich auf diese Art und Weise zu verletzen. Es war alles gut - und dann, von jetzt auf gleich, war unsere heile Welt zerplatzt.

Da wollte ich aber einen richtig guten Grund hören, wieso er das getan hat.

''Hey, jetzt werd' nicht sauer.'', murmelte Jason und strich zwischen meine Augenbrauen, um die kleine Falte glattzustreichen. ''Hör mir einfach zu, okay?''

Ich seufzte und nickte dann ergeben. Es würde jetzt sowieso nichts bringen, sich Gedanken darüber zu machen.

''Was ich eigentlich sagen wollte, war, dass es, egal was ich sagen würde, dir nichts bringen würde. Weisst du auch warum?''

Ich schüttelte erneut meinen Kopf, als er mich abwartend anschaute.

''Es ist dein Kampf, den du hier gewinnen musst. Ganz allein deiner. Und da wird es dir nichts bringen, wenn ich dir irgendetwas sagen würde, weil es in dem Kampf um dich geht. Um dich und Blake. Wieso sollte ich mich, oder überhaupt irgendjemand, einmischen, wenn es doch nur um euch beide geht, mh?

Als du mir von deinen Gefühlen erzählt hast, hat es so geschmerzt, weisst du? Ich habe zwar keine Reaktion gezeigt, aber es war nicht, weil mir das egal war. Eher im Gegenteil: Mir hat es doppelt so viel wehgetan, als dir, einfach weil ich dich liebe, okay? Wenn es dir scheiße geht, egal aus welchem Grund auch immer, fühle ich das Doppelte.

Aber das hier. Das hier, musst du ganz alleine schaffen.

Es geht hierbei nämlich ganz alleine nur um deine Gefühle, um deine Liebe. Da bringt es nicht, auf den Rat oder die Meinung eines anderen zu hören, weil es um das geht, was du fühlst. Was du willst - da darf und soll sich kein anderer einmischen. Weisst du worauf ich hinaus will?''

Ich war nicht fähig zu antworten.

Nicht, weil ich keine Antwort hatte, sondern eher, weil ich versuchte die Worte zu verarbeiten und zu verstehen.

Ich starrte ihn einfach nur an, zu mehr war ich nicht fähig.

Jasons Hände umfassten weiterhin mein Gesicht und er strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr. Er schaute mir tief in die Augen, lächelte leicht und redete dann weiter:

''Du musst hier für dich selber entscheiden - wirklich nur für dich. Du musst, von deinem Herzen aus, Entscheidungen treffen, wie es weiter geht und was du tun willst - was du tun musst, damit es dir besser geht. Und bei dieser Entscheidung will und kann ich mich nicht einmischen. Es geht hier um das, was du wirklich willst. Aus tiefstem Herzen. Das kannst nur du selber, für dich, entscheiden.

Ich würde alles dafür tun, damit du nicht mehr weinst und wieder lachst. Es zerreisst mir das Herz, wenn es dir schlecht geht und du weinst. Ich würde mich für dich opfern, meine Hand ins Feuer legen, für dich sterben wenn es sein muss - aber da kann ich dir wirklich nicht helfen, weil es um das geht, was du dir aus tiefstem Herzen wünschst.''

Er legte seine Stirn in Falten und strich mit seinem Daumen über meine Wange.

Mein Herz erwärmte sich bei seinen Worten und ich lächelte, als ich meine Hand auf seine legte.

''Ich kann dir nicht sagen was du zu tun und zu lassen hast, was besser wäre und was nicht. Du musst das tun, was du für dich selber, für richtig hältst - und da spielt die Meinung der anderen keine Rolle.''

''So schnulzig das auch klingt, sowas aus meinem Mund zu hören'', meinte er schmunzelnd und ich lächelte leicht, weil ich ganz genau wusste, dass Jason nicht so der Typ von irgendwelchem Geschnulze war, ''du musst auf dein Herz hören. Du liebst Blake. Du bist diejenige die so starke Gefühle für einen Jungen empfindet, also kannst auch nur du entscheiden, was du tun musst.

Es gibt Leute, die sagen: Höre auf deinen Verstand.

Das ist bullshit! Sowas dummes hab ich wirklich noch nie gehört. Ich finde, man sollte auf sein Herz hören. Denn das Herz sagt dir, was du willst - was du wirklich willst. Die Entscheidungen, die von deinem Verstand aus kommen, sind vielleicht die klügeren, aber noch lange nicht die, die dich auf Dauer glücklich machen.

Das was dein Herz dir sagt, ist das was du willst - und dagegen kannst du nichts tun.

Du weisst, dass ich immer hinter dir stehe. Egal welche Entscheidung du triffst, egal ob sie gut oder schlecht ist, ich bin bei dir, weil ich weiss, dass du diese Entscheidung mit deinem Herzen getroffen hast.

Wenn ich dir einen Rat gebe, dann werde ich dich beeinflussen. Ich bin so wütend auf Blake, ich könnte ihn wirklich verprügeln, aber stell dir mal vor, ich sage dir, dass du dich von ihm fernhalten sollst, weil ich sauer auf ihn bin. Du liebst ihn aber vom tiefsten Herzen und tust es nur, weil du auf mich gehört hast. Verstehst du was ich meine? Das wäre bescheuert.''

Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und nahm mich dann in den Arm.

''Weisst du jetzt, warum es nichts zu sagen gibt?''

Ich schlang meine Arme um ihn und nickte an seiner Schulter. ''Ja, ich weiss was du meinst. Ich habe sooft darauf gehört und mir Gedanken darüber gemacht, was andere gesagt haben - aber du hast mir die Augen geöffnet. Danke Jason, wirklich.''

Wir drückten uns noch ein wenig, ehe ich mich von ihm löste.

''Tut mir übrigens Leid, dass wegen mir die Stimmung jetzt versaut ist. Ich wollte mir eigentlich keine Gedanken darüber machen und meine Zeit hier genießen.'', meinte ich schuldbewusst.

''Du brauchst dich für nichts entschuldigen, Madi. Wir können auch tagelang nur weinen und schlechte Laune haben. Hauptsache ich verbringe meine Zeit mir dir.'', sagte er lächelnd und erwärmte somit erneut mein Herz.

Ich liebte diesen Jungen so sehr.

~*~*~*~

Es war kurz vor elf und wir waren gerade auf dem Weg zu mir nach Hause.

Nachdem unser Gespräch in die Richtung gegangen war, in die sie eigentlich nicht gehen sollte, hatte ich keine Lust mehr über mein Internatsleben, geschweige denn von meinen Problemen, zu erzählen.

Also hatte ich Jason gefragt, was alles passiert war, seitdem ich nicht mehr hier war.

Er meinte, dass sich in der Schule nicht wirklich viel geändert hätte - außer der Tatsache, dass Nele sich mit Ashley angefreundet hatte. Ich hatte vollkommen gestört reingeschaut und hatte ihm kein Wort geglaubt, aber so wie er mich angsehen hatte, wusste ich, dass er die Wahrheit sagte. Als ich ihn gefragt hatte, wie es dazu kam - Nele mochte Ashley eigentlich überhaupt nicht und hatte immer schlecht über sie geredet - hatte er nur mit seinen Schultern gezuckt und sich nicht weiter dafür interessiert.

Außerdem erzählte er mir, dass er bei einem seiner Fußballturniere von einem bekannteren Trainer angesprochen wurde, da er auf Jason aufmerksam wurde. Er hatte ihm vorgeschlagen, sein Verein zu wechseln, damit er ihn trainieren konnte, weil er, ich zitiere: ''unglaubliche großes Potential hat und in seinem Verein viel mehr erreichen konnte.''

Ich hatte mich so für ihn gefreut und hatte ihn stürmisch umarmt, weil ich ganz genau wusste, wie gut Jason spielte und wie gerne er etwas bekannter werden würde.

Als ich ihn gefragt hatte, ob er wechseln würde, war er sich unsicher und hatte gemeint, dass er sich noch keine Gedanken gemacht hätte - auch wenn er sich tierisch darüber freute.

Wie könnte es auch nicht so sein, hatten wir auch über Abi geredet.

Ich hatte ihn ständig ausgefragt, ob er in sie verliebt war, was zwischen ihnen jetzt lief und wie es mit ihnen weitergehen würde.

Von Abi wusste ich ja, dass sie ihn in verliebt war und als ich Jason ausgefragt hatte und er nicht richtig drauf eingegangen war und lächelnd und verlegen seinen Blick abgewendet hatte, wusste ich, dass er sie wahrscheinlich genauso sehr liebte.

Vielleicht sogar viel mehr.

Jason war nämlich immer jemand gewesen, der, wenn er jemanden liebte, es aus tiefstem Herzen tat. Wenn jemand ihm wichtig war, würde er alles für diese Person tun und ließ die Person auch seine Liebe spüren - und das liebte ich an ihm so sehr.

Man konnte sich geehrt fühlen, von ihm geliebt zu werden. Wirklich.

Irgendwann hatte ich es dann doch geschafft ein paar Antworten aus seiner Nase zu ziehen und wäre fast dahingeschmolzen. Er erzählte mir, dass sie jeden Tag telefonierten - ich fühlte mich irgendwie dumm, dass ich das nie mitbekommen hatte, aber das war nebensächlich -, dass er gar nicht damit klarkam, was er einem Mädchen gegenüber fühlte und wie sehr er sich freute, sie endlich wieder zu sehen

Er hatte mich gefragt, ob es ein Problem wäre, wenn er, nachdem er mich nach Österreich gebracht hatte, etwas Zeit mit ihr verbringen könnte. Ich hatte ihn daraufhin geschlagen und ihm erzählt, dass er von mir aus Stunden mit ihr verbringen konnte. Er hatte mich breit angelächelt, feste umarmt und gesagt, dass ich ein Engel sei.

Als es dann allmählich spät wurde, hatte er gesagt, dass er mich nach Hause bringen würde.

Und jetzt waren wir also hier und gingen zu mir nach Hause.

Die Sraßen waren wie leergefegt und die Laternen beleuchteten den Weg. Die kühle Nachtluft war ganz angenehm, genauso wie die Stille, die sich in den Straßen gelegt hatte.

Wir sagten nichts, gingen einfach unseren eigenen Gedanken nach.

Aber das machte mir, um ehrlich zu sein, nichts aus.

Jason war jemand, mit dem man stundenlang rumlaufen konnte, ohne irgendetwas zu sagen. Egal was wir taten, es wurde nie langweilig, einfach weil man sich in der Nähe von ihm wohl fühlte.

Zwischen uns herrschte nie eine unangenehme Stille, genauso wie jetzt, und das liebte ich.

Wir gingen meine Einfahrt entlang zur Haustür.

''Danke, Jajay. Für alles.'', meine ich und schlang meine Arme, das letzte Mal für heute, um seinen Oberkörper. Er erwiderte meine Umarmung und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er seine Wange an meine Schläfe legte und leise aufseuzfte.

''Lass dich nicht runterkriegen, ja? Ich weiss, dass du das schaffen kannst. Du hast so viele Steine schon überwunden, wieso dann nicht auch diesen? Wir stehen hinter dir, aber lass dich nicht runterkriegen.''

Er löste sich von mir und hielt mich an meinen Schultern fest.

''Wo ist die starke Madison, die immer einen Spruch auf den Lippen hat, immer das letzte Wort haben muss? Wo ist die, die sich nicht runterkriegen lässt und schon gar nicht von einem Jungen?''

''Hier. Ich stehe vor dir.''

Ich lächelte müde.

Er lächelte mich breit an, drückte mir einen Kuss auf die Stirn und wünschte mir eine gute Nacht, ehe er sich umdrehte und wieder zurück ging.

''Schreib mir wenn du zu Hause bist!'', rief ich ihm leise hinterher und er nickte mir lächelnd zu.

Ich seufzte leise und schloss müde die Tür auf. Nachdem ich meine Schuhe und meine Jacke ausgezogen hatte, ging ich leise die Treppen hoch, zog mir meine Schlafsachen über, putzte meine Zähne, antwortete auf Jasons Nachricht, dass er zu Hause sei und fiel dann erschöpft in mein altes Bett.

Es tut mir so so so Leid, dass ihr so lange auf ein Kapitel warten müsst. Vor allem jetzt wo ihr alle so aktiv mitfiebert und kommentiert.

Ich möchte eigentlich weiter schreiben, aber zurzeit fehlt mir irgendwie die Motivation und auch die Zeit dazu.

Ich hoffe ihr seid mir nicht all zu böse 🙄 Aber ich möchte euch nicht einfach irgendetwas hinschreiben, nur damit ihr ein Kapitel bekommt, obwohl ich nicht zufrieden damit bin.

Ich hoffe ihr habt Verständnis ❤️

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