Broken

By Irem2804

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Mein Leben war bis vor einem halben Jahr noch sorgenfrei. Ich hatte eine problemlose Familie, die besten Freu... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Neues Jahr
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
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Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
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Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91
Kapitel 92
Kapitel 93
Kapitel 95
Kapitel 96
Kapitel 97
Kapitel 98
Kapitel 99
Kapitel 100
Kapitel 101
Kapitel 102
Kapitel 103
Kapitel 104
Kapitel 105
Kapitel 106
Kapitel 107
Kapitel 108
Kapitel 109
Kapitel 110
Kapitel 111
Kapitel 112
Kapitel 113
Kapitel 114
Kapitel 115
Kapitel 116
Kapitel 117
Kapitel 118
Kapitel 119

Kapitel 94

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By Irem2804

Mein Blick blieb bei Blake hängen, der neben Tom und Ryan stand und an der Wand gelehnt war.

Im Gegensatz zu seinen Freunden und allen anderen im Raum hatte er kein glückliches Gesicht, sondern starrte mit zusammengezogenen Augenbrauen gedankenverloren auf den Boden. Er schien wie in Trance, als er sich durch seine Haare ging.

Was war denn los mit ihm?

Ich schaute ihn durchdringlich an, hoffte darauf, dass er seinen Blick hob und mir in die Augen schaute, aber nichts dergleichen geschah.

Komisch.

Wieso freute er sich denn nicht nach Hau-

Oh.

...

Es fiel mir wie Schuppen von den Augen, als mir klar wurde, wieso er sich nicht freute.

Ich schlug mir innerlich mit der Hand gegen die Stirn.

Wieso hatte ich denn nicht vorher daran gedacht!!

Während ich mich seit Tagen darauf freute endlich wieder nach Hause zu kommen, hatte ich vollkommen vergessen, dass es bei Blake nicht so problemlos gehen würde.

Wie konnte ich das vergessen!

Das letzte Mal als er wieder zu Hause war, ist seine Schwester ums Leben gekommen und er hatte sich mit seinem Vater gestritten und geprügelt.

Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich daran dachte, wie er mit seiner aufgeplatzen Lippe, mit dem blauen Auge und den Kratzern in seinem Gesicht aus Wut sein Zimmer auseinandergenommen hatte.

Ein Schmerz machte sich bemerkbar, als ich an den Tag zurückdachte und wie zerstört und aufgewühlt er mich aus seinen Augen angestarrt hatte.

Das durfte auf keinen Fall noch einmal passieren!

Wer weiß, was dieses Mal passieren würde wenn er zu Hause ankommen würde. Obwohl ich seinen Vater nicht kannte, konnte ich mir vorstellen, dass er nicht ungestraft davon kommen würde, nachdem was das letzte Mal passiert war.

Ein Schauer jagte über meinen Rücken, allein bei der Vorstellung, dass er ihn krankenhausreif prügeln würde.

Das durfte ich auf keinen Fall zulassen!

Ich blinzelte schnell um die schrecklichen Gedanken loszuwerden und stellte geschockt fest, dass Blake nicht mehr da war.

Wo war er denn jetzt so schnell hingegangen?!

Ich blickte mich hektisch um, aber Blake war nirgendwo zu sehen.

Ich musste zu ihm.

Ich wusste, dass ich nicht wirklich viel machen konnte, ich meine es war eine Familienangelegenheit, aber ich konnte ihm vorschlagen ihn zu begleiten?

Das wäre das Mindeste was ich tun könnte und solange es ihm gut geht und er nicht wieder so hergerichtet wird, wäre alles gut!

Aber erst einmal musste ich ihn finden!

Ich drehte mich um und wollte gerade durch die Menschenmenge hindurch, als mich eine warme Hand am Oberarm packte.

''Wo willst du hin? Wir sind doch noch gar nicht fertig!''

''Ich muss kurz weg.'', meinte ich nur kurz gebunden und schüttelte Abis Hand ab, ehe ich mich komplett wegdrehte und mich durch die ganzen Mitschüler quetschte.

Sie rief mir noch hinterher, aber ich ignorierte sie und verschnellerte meine Schritte, um so schnell wie möglich aus der Aula zu kommen.

Ich würde Diana und sie einfach später fragen, was Mrs. Smith uns noch mitgeteilt hatte, aber Blake war hier gerade viel wichtiger.

Als die schwere Tür der Aula mit einem Krachen ins Schloss fiel, hallte der Lärm im Flur wieder. Die Stimmen im Raum drangen nur gedämpft durch die Tür, aber ansonsten war es um mich herum still.

Ich blickte mich um, aber Blake war weit und breit nicht zu sehen. Also musste ich ihn suchen. Ich hatte eigentlich gehofft, ihn sofort hier draußen ausfindig zu machen, aber war ja sowieso klar, dass dies nicht der Fall sein würde.

''Blake?''

Keine Antwort.

Ich atmete einmal tief ein und aus, ehe ich mich in Bewegung setzte.

Mir war klar, dass wir nicht wirklich gut anzusprechen waren, wir ignorierten uns seit zwei Wochen ohne jeglichen Grund, aber ich musste und wollte mit ihm sprechen.

Ich konnte nicht viel machen, vielleicht würde er nicht mal wirklich auf meine Hilfe eingehen, aber ich sollte, nein ich wollte für ihn da sein.

Ich hatte mir geschworen und ihm versprochen immer für ihn da zu sein und das würde auch so bleiben. Ich wusste ganz genau, dass er gerade im Moment jemanden brauchte, ich kannte ihn dafür einfach viel zugut!

Ich wusste nicht wohin ich ging, ich schlenderte einfach wahllos durch die Gegend und hoffte darauf ihn anzutreffen, während ich versuchte meine Gedanken zu ordnen.

Obwohl er mich so scheiße behandelte war ich immer noch auf seiner Seite. Ich würde immer noch alles für ihn machen, Hauptsache es ging ihm gut.

Die Tatsache, dass ich mir nicht mehr so sicher war, ob er dasselbe für mich machen würde, verletzte mich.

Vor zwei Wochen konnte ich noch ohne mit der Wimper zu zucken sagen, dass er alles für mich tun würde und immer an meiner Seite wäre, aber jetzt?

Ich schüttelte meinen Kopf, um die Gedanken loszuwerden. Es ging gerade nicht um mich, sondern um Blake!

Gerade als ich den Gedanken zu Ende gedacht hatte, erblickte ich seinen Hinterkopf, als ich um die Ecke bog.

Endlich!

''Blake!'', rief ich und verschnellerte sofort meine Schritte.

Er zuckte vor Schreck zusammen und drehte sich zu mir um. Als er erkannte, dass ich es war die ihn gerufen hatte, drehte er sich wieder nach vorne und verschnellerte seine Schritte.

''Jetzt warte doch mal!'', rief ich und joggte ihm hinterher.

Da er viel längere Beine als ich hatte, war er dementsprechend auch ziemlich schnell und ich hatte Schwierigkeiten ihn einzuholen.

''Blake!!''

Ich rannte ihm jetzt förmlich hinterher. Wieso blieb er denn nicht stehen?!

Ich packte sein Handgelenk, als ich endlich bei ihm ankam und er zog seinen Arm ruckartig zurück, so als hätte er sich an meiner Berührung verbrannt, als er sich genervt umdrehte und stehen blieb: ''Was?''

''Warum rennst du denn weg? Ist alles okay?'', fragte ich sofort, als ich seinen angespannten Gesichtsausdruck sah.

Er hob nur genervt seine Augenbrauen und wollte sich wieder umdrehen, als ich ihn wieder festhielt.

''Blake!-''

''Was, Madison! Was?!'', rief er jetzt etwas lauter und ich zuckte vor Schreck zusammen.

Das war doch jetzt nicht sein ernst, oder?

Das letzte Mal hatte er sich auch so scheiße mir gegenüber verhalten und mich abgestoßen, als ich ihn auf den Streit mit Ryan angesprochen hatte!

Ich dachte echt er hatte daraus gelernt, aber jetzt? Jetzt zog er wieder die selbe Scheiße ab.

Meine Fresse, der wollte mich doch auf den Arm nehmen?

Ich musste ruhig bleiben. Wenn ich jetzt meine Stimme heben würde, würde alles nur eskalieren und ich war eigentlich nur gekommen, um ihm zu helfen.

Ich schluckte den Klos in meinem Hals herunter, als ich ihm intensiv in die Augen schaute.

''Ist alles okay? Wieso bist du so schnell aus der Aula gegangen?'', fragte ich wieder nach.

''Ja.''

Ich atmete tief durch, um mich nicht aufzuregen.

Er tat es absichtlich.

Er wollte mich doch nur provozieren, aber darauf würde ich nicht eingehen.

''Ist es wegen deinem Vater?'', fragte ich geradewegs hinaus und schaute ihn eindringlich an.

Bumm.

Mit der Tür direkt ins Haus.

Ich konnte genau sehen, wie seine Körperhaltung sich schlagartig änderte.

Er spannte sich sofort an, seine Hände ballte er zu Fäusten, sodass seine Knöchel heraustraten und sein Kiefer spannte sich an. Seine Augen kniff er zusammen und das helle, eisblaue seiner Augen wurde sofort dunkel.

''Und wenn schon.'', zischte er zwischen zusammengebissenen Zähnen und schaute mich wütend aus seinen dunklen Augen an.

Eine Gänsehaut jagte über meinen Rücken, aber äußerlich blieb ich ruhig. Ich durfte ihm nicht zeigen, dass mir sein Verhalten Angst machte, obwohl ich ganz genau wusste, dass er mir nichts antun würde.

Ich musste ihm helfen, ich musste diese scheiß Mauer durchbrechen, damit er meine Hilfe annahm.

''Blake'', meinte ich jetzt wieder sanfter, ''ich bin für dich da, aber du musst dich mir gegenüber öffnen, sonst kann ich dir nicht helfen. Ich weiß, dass es wegen deinem Vater ist.''

Sein Blick war auf den Boden gerichtet und seine Augenbrauen zusammengezogen.

''Ich war das letzte Mal für dich da und dieses mal werde ich es auch sein. Soll ich dich begleiten?''

Sein Blick schellte in die Höhe und er schaute mich geschockt und verwirrt an.

Hab ich etwas falsches gesagt?

''Was?'', fragte er, seine Stimme komplett distanziert.

''Soll ich dich zu deinem Vater begleiten, damit du deine Koffer packen kannst?'', wiederholte ich mich und beobachtete seine Reaktion ganz genau.

In seinen Augen blitzte etwas auf, keine Ahnung ob es im positiven oder negativen Sinne war.

''Wieso zum Teufel solltest du das tun?''

Ich schaute verdutzt zu ihm auf, als ich nervös mit meinen Fingern spielte.

Wieso reagierte er denn so? Ich bat ihm doch nur meine Hilfe an oder hatte ich irgendetwas falsches gesagt?

''W-Weil ich dir helfen will. Also, ich..'', ich räusperte mich einmal und schluckte den Klos in meinem Hals herunter. ''Ich dachte, wenn ich dich begleite und du nicht alleine zu deinem Vater musst, würde es dir helfen. Nachdem was alles passiert ist, meine ich..''

''Wieso sollte ich das wollen?'', fragte er jetzt und schaute mich abstoßend an.

''Ich dachte das würde dir helfen-''

Er lachte gehässig auf und ich verstummte sofort. ''Wer sagt denn, dass ich deine Hilfe brauche?''

Das meinte er jetzt nicht ernst, oder?

Der wollte mich doch komplett verarschen?!

Er verhielt sich einfach schon wieder so!

Dachte er ernsthaft wenn er mir gegenüber so scheiße antwortet, dass ich ihn fallen ließ oder wie sollte ich das verstehen!? Verdammte scheiße, wieso zeigte er denn jedesmal seine scheiß kalte Seite, was hatte ich ihm denn getan?!

Ich wollte ihm nur helfen, für ihn da sein und als Dank wies er mich einfach nur ab und zeigte mir seine kalte Schulter.

Langsam brodelte die Wut in mir.

Ich hatte versucht ruhig zu bleiben, ich wollte nicht dass wir wieder stritten, aber so wie er sich verhielt?!

Das war unter aller Sau!

Ich kniff meine Augen zusammen.

''Ist das dein scheiß ernst gerade?'', meinte ich und tritt einen Schritt nach vorne. ''Ich weiß wieso du diese ganze Scheiße hier abziehst, aber du solltest langsam mal verstehen, dass ich da nicht mehr drauf reinfalle!''

Ich würde nicht mehr die hilflose Madison sein, die bei jedem seiner daher geworfenen Worte zusammenbrach und anfing zu weinen! Ich hatte ihn durchschaut, ich wusste einfach, dass er es aus Selbstschutz tat.

Er wollte gerade den Mund aufmachen, aber ich unterbrach ihn harsch, als ich wieder mit gehobener Stimme anfing zu sprechen: ''Ich hab keine Ahnung was mit dir los ist, aber ich versuche dir hier zu helfen! Versteh es doch einfach! Ich bin für dich da, ich habe dir versprochen immer für dich da zu sein, wieso weist du mich verdammt nochmal ab?''

Bis gerade hatte ich noch Mitgefühl mit ihm, aber jetzt machte sich die Wut bemerkbar. Ich hatte für sein Verhalten echt kein Nerv mehr!

Meine Hände hatte ich zu Fäusten geballt, damit er nicht sehen konnte wie sehr ich gerade zitterte.

Aus Wut oder aus Verzweiflung, ich hatte keine Ahnung.

Er schaute mich einfach nur mit seinen dunklen Augen an. Ich konnte keine Emotionen erkennen, sein Blick war einfach leer auf mich gerichtet.

''Blake, rede mit mir. Bitte! Ich will nicht mit dir streiten, ich will dir doch nur helfen!'', flehte ich ihn an und schaute verzweifelt in seine Augen.

Ich hatte ihn noch nicht verloren. Noch nicht komplett. Vielleicht würde ich es noch schaffen die Mauer zu brechen, damit er mich nicht mehr so behandelte.

Ich war in der Zeit so abhängig von ihm geworden, ich würde es kaum verkraften wenn er wirklich komplett aus meinem Leben wäre. Ich hatte bis heute immer wieder gehofft, dass wir uns nicht komplett auseinanderleben würden, aber so langsam hatte ich meine Zweifel..

Blake hob arrogant seine Augenbraue und schaute mich abfällig an.

''Ich brauch und will deine scheiß Hilfe nicht.''

Bumm.

Das war der erste Schlag in die Magengegend, der mich vor Schmerz aufzucken ließ.

Mein Herz klopfte mir bis zu meinem Hals und das Einzige was ich wahrnahm, war das schnelle regelmäßige Klopfen meines Herzens und das Rauschen meines Blutes in meinen Ohren.

Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ mich mit weit geöffneten Augen stehen.

Nein.

Nein!

So würde es nicht enden!

Auf keinen Fall würde es jetzt so enden!

''WAS HAB' ICH DIR GETAN, HUH!!'', schrie ich plötzlich komplett außer mir und war überrascht von meiner lauten und kräftigen Stimme.

Blake blieb abrupt stehen und die Worte, die gerade meinen Mund verlassen hatten, echoten sich immer und immer wieder in meinem Kopf.

''Sag mir was dein scheiß Problem ist und ich lasse dich in Ruhe!?'', schrie ich wieder und schaute ihn abwartend an.

Ich musste es wissen.

Ich musste verdammt nochmal wissen, wieso er mich ohne Grund ignoriert hat, sonst würde ich keine Ruhe geben!!

Ich war kein verdammtes Spielzeug, wo er nach Lust und Laune seine Zeit mit verbringen konnte!

Er drehte sich langsam um, schaute mich mit seinen dunklen Augen an und ich schwöre euch, wenn Blicke töten könnten würde ich jetzt tot umfallen.

Er machte mir keine Angst!

Ich würde nicht nachgeben!

''Was mein scheiß Problem ist?'', zischte er jetzt und kam mir gefährlich nahe. ''DU bist mein scheiß Problem!! Lass mich doch einfach in Ruhe, ist das zu viel verlangt?''

Seine Hände waren wieder zu Fäusten geballt und seine Wangenknochen kamen zum Vorschein, weil er sich feste auf sein Kiefer biss.

Was war los mit ihm??

''Warum?! WAS HAB ICH DIR GETAN!!'', schrie ich wieder und stampfte wütend mit meinem Fuß auf den Boden. ''DU warst doch derjenige der ohne Grund angefangen hat mich zu ignorieren!!''

''Ich hab dich nicht ohne Grund ignoriert-''

''Ach, NEIN?! Hast du nicht?!'', unterbrach ich ihn laut und Blake verlor ebenfalls seine Geduld und wurde wütend.

Die Luft zwischen uns war zum schneiden dick und ich nahm nichts außer ihn und mein schnell klopfendes Herz wahr.

''SCHÖN! Dann hab ich dich halt ignoriert!'', schrie er laut und kam einen weitere Schritt auf mich zu. ''Was interessiert es dich!!''

''Was es mich interessiert?! Hörst du mir überhaupt zu!'', schrie ich laut, meine Fingernägel gruben sich in meine Handflächen, weil ich meine Hände zu Fäuste geballt hatte.

''Verdammte scheiße, du hast mich wie Dreck behandelt, ist dir das klar?!''

''Naund?'', meinte er nur und zuckte mit seinen Schultern.

Sein scheiß ernst??

''Ach so, klar!! Behandel das Mädchen was immer für dich da war einfach wie Dreck, ist doch nichts bei!!'', schrie ich laut und mein Herz schmerzte, je mehr ich ihm in die Augen schaute.

Das war nicht der Blake den ich kennen- und lieben gelernt habe!

Das war er einfach nicht.

Blake würde mich niemals so verletzen! Was war verdammt nochmal in ihn gefahren!

''Ich würde alles für dich aufgeben und das ist der Dank dafür, ist das so?!'', rief ich und tritt einen Schritt vor.

Ich hatte gar nicht gemerkt, dass wir langsam immer weiter aufeinander zugegangen waren.

Wir standen uns direkt gegenüber, mitten im Flur, welcher mir gerade unglaublich einengend vorkam und brachten uns förmlich mit unseren Blicken um.

Ich starrte ihn mit meinen funkelnden Augen an und wusste nicht was gerade in mir vorging.

Schon lange hatte ich ihm gegenüber nicht mehr solch einen Hass verspürt wie gerade in diesem Moment.

Das Einzige was ich fühlte war Wut, Enttäuschung und der Schmerz, der sich langsam immer weiter ausbreitete.

''Ich habe dich nicht darum gebeten, klar?! Ist doch nicht mein scheiß Problem wenn du nicht damit klar kommst. Ich brauche dich nicht, kapiert!!'', schrie er wütend und entsetzt starrte ich ihn an.

''HÖR AUF!!', schrie ich laut, ''Hör verdammt nochmal auf mich abzustoßen!''

Es brachte mich um.

Jeder seiner Worte verletzte mich so sehr und zerstörte das kleine Fünkchen Hoffnung, dass ich noch hatte.

Denn so wie es gerade aussah, würden wir nicht mehr so sein wie wir es einmal waren.

Ich war gerade wirklich dabei ihn zu verlieren und ich konnte nichts machen.

So wie er sich gerade verhielt war klar, dass er es nicht mehr wollte.

Alles was er sagte, sorgte dafür, dass das Stechen in meiner Brust immer größer und qualvoller wurde. Ich wusste, dass er es tat, damit ich mich von ihm abwendete, aber die Worte stachen wie Messerstiche in meine Brust.

''Du kannst doch nicht von mir erwarten, dass ich das auf mir sitzen lasse!! Erst ignorierst du mich und dann dackelst du der Schlampe Gracie hinterher und versuchst mich hier niederzumachen, ist das dein scheiß ernst!?!? Ich dachte du HASST SIE!'', rief ich wieder.

Blake baute sich bedrohlich auf und ich schaute mit gehobenen Kinn zu ihm hoch.

Wenn er dachte, dass er mich kleinkriegen würde, dann hatte er sich gewaltig geschnitten!

''Meinungen ändern sich.'', meinte er überraschend lässig und zuckte desinteressiert mit seinen Schultern.

Seine Antwort brachte die Wut in mir nochmehr zum kochen. Das konnte nicht sein ernst sein?! Wollte er es unbedingt provozieren?

''Ah, so ist das also. Also wirfst du mich für ein scheiß Flittchen einfach weg, oder wie soll ich das verstehen?!'', bellte ich laut.

''Komm mal runter, alter. Was ist dein scheiß Problem! Ist doch nichts bei.''

''IST DOCH NICHTS BEI?! Ist das dein ernst!!'', schrie ich laut und lachte sarkastisch auf, meine Stimme zitterte vor Wut.

Meine Stimme überschlug sich fast, so laut schrie ich. Die Wut durchwallte mich wie Lava und mein Herz klopfte so schnell, dass ich das Gefühl hatte, dass es mir gleich aus der Brust springen würde.

Er schmunzelte nur gehässig und zuckte wieder mit seinen Schultern.

Ich zog entsetzt die Luft ein und starrte ihn aus meinen vor Wut kochenden Augen an.

Ich wusste nicht, ob mich seine Worte provozierten oder eher die Tatsache, dass er erstaunlich ruhig blieb.

''Nach allem was wir durchgemacht haben, nach allem was du mir gesagt hast und nach all' den Küssen, findest du dass nichts bei ist?!'', brüllte ich laut! ''Du willst mich doch auf den Arm nehmen!''

''Und wenn schon, Madison. Du weisst selber, dass mir die Küsse nichts bedeutet haben, also mach mal kein Drama.'', erwiderte er harsch und hob abwertend eine Augenbraue hoch.

Bumm.

Der zweite Schlag in die Magengegend, der meinem Herzen einen gewaltigen Riss verpasste.

..dass mir die Küsse nichts bedeutet haben..

..die Küsse nichts bedeutet haben..

..Küsse..nichts..bedeutet..

''HALT DIE KLAPPE!!!'', schrie ich laut und meine Stimmbänder fühlten sich an, als würden sie jeden Moment zerreissen.

Ich stieß ihn mit geballten Fäusten hart gegen seine Brust und er taumelte einen Schritt nach hinten.

Ich drehte gerade komplett durch, ich wusste nicht was in mir vorging, aber ich war gerade mit so einer Wut gefüllt, dass ich ihm an die Gurgel springen könnte!

Er schmiss einfach mit Worten um sich herum, ohne überhaupt eine Ahnung zu haben, was er damit anstellte.

''HÖR AUF, BLAKE!! DU LÜGST!!''

Mein Herz drohte, den Geist aufzugeben, als ich immer und immer wieder gegen seine Brust schlug und ihn anschrie, während er keine Reaktion von sich gab.

Mein Herz schlug so schnell und unregelmäßig, dass man wirklich meinen könnte, dass es jeden Augenblick stehen bleiben würde.

Tränen schossen mir in die Augen, als ich immer wieder auf ihn einschlug.

Er wusste nicht, wie weh er mir mit diesen Worten tat.

Seine Worte waren wie Messerstiche, die immer und immer wieder in mein Herz stachen und mich zum bluten brachten.

''Du lügst!'', meinte ich schluchzend und lehnte meine Stirn gegen sein Oberkörper, als ich erschöpft meine Hand auf seine Brust legte und sein schnell klopfendes Herz wahrnahm.

Die letzten zwei Wochen, all' die Gefühle und Emotionen die ich jedesmal versucht hatte zu verdrängen holten mich ein und überrannten mich wie ein Tsunami.

Die Tränen strömten ununterbrochen mein Gesicht herunter, als ich mich verzweifelt an sein Shirt klammerte und meine Augen zusammenkniff.

Ich hatte keine Kraft mehr.

Ich war es Leid von ihm anhängig zu sein und jedes mal aus Angst, dass ich ihn verlor, zu sterben.

Mein ganzer Körper bebte, während ich vor mich hin schluchzte und die Tränen wie Sturzbäche über meine Wangen flossen. Mein herzzerreissendes lautes Schluchzen war das Einzige, was im leeren Flur zu hören war.

Blake griff nach meinem Handgelenk, da meine Hand noch auf seiner Brust lag und ich schaute mit Tränen in den Augen zu ihm hoch.

Ich wimmerte leise und schaute ihn flehend an, versuchte ihm mit meinen Augen zu verdeutlichen, dass ich ihn brauchte und er nicht gehen soll.

Er schaute mir einen Augenblick lang in die Augen, ehe er mich von sich stieß und sich von mir wegdrehte.

Ensetzt und wie ein häufchen Elend blieb ich stehen und schaute ihm hinterher, die Tränen flossen weiterhin über meine Wangen und der Schmerz in meinem Herzen wurde immer größer.

''Blake, bitte..'', meinte ich, meine Stimme nur ein leises, brüchiges Flüstern.

Er blieb stehen, stand immer noch mit seinem Rücken zu mir.

"Bitte dreh dich um und sieh mich an."

Er durfte nicht gehen..

''Blake..'', schluchzte ich wieder und ging auf ihn zu, um ihn an seinem Hangelenk zu packen.

Ich durfte ihn nicht gehen lassen..

''Ich kann nicht ohne dich, bitte. Ich flehe dich an, geh nicht.. Lass mich nicht alleine..''

Ich schaute flehend auf seinen Hinterkopf, hoffte, dass er sich umdrehen würde und mich in den Arm nehmen, meine Tränen wegwischen und mir beruhigend über den Rücken streichen würde, während er mir zuflüsterte, dass es alles nur ein bescheuerter Scherz war, aber nichts dergleichen geschah.

''Nach allem was zwischen uns war, ist das hier deine Entscheidung?'', sagte ich, meine Stimme zitterte, meine Hand umfasste immer noch sein Handgelenk, als er weiterhin nichts sagte.

Er reagierte nicht auf mich, stand immer noch mit dem Rücken zu mir und starrte einfach nur geradeaus.

''Also war's das jetzt?''

Bitte, bitte dreh dich um und schau mich an..

Ich flehe dich an, schau mir in die Augen und sag, dass es nicht das Ende ist..

Ich wollte ihm diese Worte sagen, ich wollte ihn regelrecht anschreien, damit er mich nicht stehen ließ, aber ich konnte es nicht.

Ich brachte diese einfachen Worte einfach nicht über meine Lippen.

Meine Lunge war zugeschnürt, meine Atmung war sehr flach und mein Herz schmerzte, wie noch nie.

Es sollte nicht das Ende sein..

Es durfte nicht das Ende sein..

Bitte..

Blake riss sein Handgelenk aus meiner Hand und ging, ohne sich noch einmal umzudrehen oder ein Wort zu sagen.

Bumm.

Der dritte, letzte und härteste Schlag, der mich schmerzhaft auf meine Knie fallen ließ.

Ich hatte das Gefühl, als würde ich ersticken, als mir jegliche Luft aus den Lungen wich. Ich schaute ihn mit tränenüberstömtem Gesicht und weit geöffneten Augen hinterher, als meinem Mund ein herzzerreissendes Schluchzen entwich.

Das Einzige was ich hörte, war dass Zersplittern meines Herzens, als es volle Kanne auf den Boden krachte und in tausende von Teilen zerbrach.



Whoopps

Bitte hasst mich nicht 🙄😁

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