Broken

By Irem2804

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Mein Leben war bis vor einem halben Jahr noch sorgenfrei. Ich hatte eine problemlose Familie, die besten Freu... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Neues Jahr
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
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Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
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Kapitel 60
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Kapitel 69
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Kapitel 117
Kapitel 118
Kapitel 119

Kapitel 59

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By Irem2804

In der Kantine angekommen setzten wir uns, nachdem wir unsere Teller mit Rührei, Toast und was es sonst noch alles gab gefüllt hatten, an einen Tisch.

Abigail und Diana schwärmten immernoch von dem gestrigen Abend von Blake und mir, während ich seelenruhig meinen Magen füllte. Die zwei schienen ja noch glücklicher als ich zu sein, was schon fast unmöglich war.

Es gab auch wichtigeres als Blake..

..zum Beispiel Essen.

Und das genoss ich gerade in vollen Zügen.

Während die zwei weiter über Blake und Gott und die Welt redeten, beobachtete ich, während ich mir eine weitere Gabel mit Rührei in meinen Mund schob, die Leute in der Kantine.

Meine Gedanken kreisten, wie sooft auch, um den eisblauäugigen Jungen, den ich, wie mir grad auffiel, heute noch garnicht zu Gesicht bekommen habe. Wahrscheinlich würde mein Herz das garnicht mitmachen können vor Nervösität und Aufregung.

Wie er sich wohl verhalten wird?

Oder besser gesagt, wie sollte ich mich verhalten?

Wie aufs Stichwort betraten Ryan und Blake nebeneinander die Kantine.

Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer und meine Hände wurden langsam schwitzig.

Ryan hatte, wie sooft auch, ein leichtes Lächeln auf den Lippen und schaute sich in der Kantine um. Ich traute mich nicht neben ihn zu sehen, da ich nicht wusste ob Blake in meine Richtung schaute oder nicht, dennoch wagte ich einen sehr kurzen und schnellen Blick in seine Richtung zu werfen.

Jedoch merkte ich, dass sein Blick starr auf den Boden gerichtet war und seine Hände hatte er tief in seiner Hosentasche vergraben. Erleichterung machte sich in mir breit, als ich merkte das er nicht zu mir sah, wobei mein Herz mit doppelter Geschwindigkeit weiter schlug.

Die kleine Enttäuschung versuchte ich dennoch zu ignorieren.

Ich spürte leicht einen Ellbogen von Abigail, die neben mir sass, in meiner Seite und hörte wie sie mir ein 'Blake auf zwölf Uhr zuflüsterte'.

Als ob ich das schon nicht wüsste, dachte ich lächelnd augenverdrehend und ignorierte das piken in meiner Seite weiterhin.

Mein Herz setzte einen Schlag aus und pochte dann in dreifacher Geschwindigkeit weiter, als ich realisierte das die zwei in unsere Richtung kamen. Meine sowieso schon schwitzigen Hände, schmierte ich unauffällig an meinem Oberschenkel ab und versuchte die Schmetterlinge, die in meinem Bauch Salsa tanzten, zu ignorieren.

Vergeblich.

''Oh mein Gott, Madi. Er kommt, bleib ganz ruhig.'', flüsterte mir Abi aufgeregt zu und ich konnte mir das Grinsen in ihrem Gesicht schon bildlich vorstellen ohne es überhaupt sehen zu müssen.

Jaja, bleib ruhig. Wie soll ich denn bitte ruhig bleiben, verdammt!

Je näher sie kamen, desto nervöser wurde ich. Den Klos in meinem Hals versuchte ich, genauso wie die Schmetterlinge und das pochende Herz, zu ignorieren.

Aber wie zum Teufel soll ich das schaffen, wenn der Junge in den ich mich verliebt habe mit jedem Schritt immer näher kommt?!

Okay. Atmen, Madi. Atmeeeen.

Ein und Aus.

Ein und Aus.

Oh mein Gott sie sind gleich da!

''Hey.'', begrüßte uns Ryan und blickte grinsend zu mir.

Puhhh, ein und austmen. Ein und Ausatmen.

''Hi.'', brachte ich heraus und wunderte mich über meine Stimme, da sie viel fester klang als ich erwartet hätte. Die anderen zwei begrüßten die beiden auch, aber das war mir egal.

Mein Blick lag neben dem Jungen der neben Ryan stand, der immernoch den Blick starr auf dem Boden gerichtet hatte. Die Hände hatte er immer noch in seine Hosentasche vergraben und ich hatte das Gefühl als würde er den Augenkontakt mit uns, vorallem mit mir, meiden wollen.

Die Frage war nur.. wieso?

Er wirkte so unschuldig mit seinen braunen verwuschelten Haaren, die in alle Richtungen standen. Obwohl nicht mal allzu viel Zeit vergangen war, hatte ich ihn vermisst. Seine Nähe, seine Stimme und vorallem seine Augen.

Die Augen, die nur so von Kälte sprühen.

Die Augen, die mich gestern so liebevoll angeschaut hatten.

Die Augen, die mich jedesmal aufs neueste faszinieren und mich intensiv anschauen.

Wieso schaute er denn nicht auf?

Sieh mich an, bitte. Ich will deine Augen sehen. In deine wunderschönen Augen blicken, nach denen ich mich den ganzen Morgen schon sehne. Schau auf, bitte.

So als ob er meine Gedanken lesen konnte, schaute er auf, direkt in meine Augen.

Eisblau traf Grün.

Mir blieb die Luft weg, als ich in seine Augen starrte. Alles um mich herum verblasste und das einzige worauf ich mich konzentrierte waren seine Augen und er.

Das pochende Herz, wo ich mich eigentlich wunderte warum es nicht schon aus meiner Brust gesprungen ist, ignorierte ich vergeblich und ließ die Schmetterlinge in meinem Bauch einen Tanz nach dem anderen tanzen.

Doch ich erstarrte von einen auf den anderen Moment.

Denn sein Blick war nicht so liebevoll wie es gestern Abend war, er schaute...

..ja, wie schaute er denn?

Seine Augen spiegelten so viele Emotionen wieder, das ich sie einfach nicht deuten konnte. Es schien als wäre er sauer, enttäuscht, traurig und verloren zu gleich. Aber wieso..?

Doch bevor ich überhaupt die Emotionen entschlüsseln konnte, blinzelte er einmal und das einzige was ich sah war Kälte.

Nichts als Kälte.

Wie schnell konnte ein Mensch seine Emotionen wegsperren.

Als hätte er einfach einen Knopf gedrückt und seine ganzen Emotionen waren weg. Wie weggefegt.

Ein Schauer lief mir über den Rücken, da sein Blick mir eine Gänsehaut einjagte. Ich hätte niemals damit gerechnet, wo er doch vor wenigen Sekunden noch total mit Emotionen zu mir geschaut hatte.

Ich versuchte den Klos in meinem Hals runterzuschlucken, was mir teilweise auch gelang.

Ich wollte ihn begrüßen. Er sollte wissen das ich ihn nach dem gestrigen Abend nicht ignorieren werde. Was ich freiwillig sowieso niemals machen würde.

Mein Herz hämmerte mir gegen mein Brustkorb und meine Zunge war ganz trocken.

Ich wusste nicht ob die anderen zu uns sahen oder in ein Gespräch vertieft waren. Das einzige was ich wusste war, dass Blake immernoch stand, den Blick auf mich gerichtet und keiner es wagte den Blickkontakt zu brechen.

Das alles geschah in wenigen Sekunden.

Ich glaube eher weniger das die anderen etwas von uns mitbekamen. Vielleicht hatten Diana und Abi kurz mal  zu uns geschaut, aber ich hoffte das sie mehr mit Ryan beschäftigt waren.

Ich räusperte mich einmal leise, fasste all' meinen Mut zusammen und brach den Blickkontakt mit ihm immernoch nicht ab.

''Hey.'', kam es leise aus meinem Mund und ein kleines liebevolles Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

Es kam wie ein Flüstern heraus, aber ich wusste das er es gehört hatte.

Als meine Lippen sich bewegt hatten hatte er zu ihnen runtergeschaut. Seine Augen haben für einen Bruchteil einer Sekunde auf ihnen verweilt, dann hatte er wieder in meine Augen geschaut. Sein rechter Mundwinkel hatte gezuckt, wenn auch nur ein kleines bisschen, aber ich hatte es gesehen.

Ich hielt die Luft an.

Er schaute mich immernoch an. Ohne jegliche Emotionen.

Und dann ging er einfach.

Ohne mit der Wimper zu zucken.

Er ging an uns vorbei, berührte beim vorbeigehen ganz sachte mit seinem Finger meine Schulter und setzte sich an einen Tisch wo seine Freunde sassen.

Ich konnte mir diese Berührung auch einbilden, aber die kribbelnde Stelle an meiner Schulte bewies mir das er mich berührt hatte. Wie eine Feder.

Er hatte mich ignoriert. Grundlos.

Das kleine Lächeln erlosch wie eine kleine hilflose Flamme.

Es fühlte sich so an als wurde ein scharfes Messer in mein Herz gerammt und nun blutete es.

Und der Täter war Blake.

Mir war eindeutig der Appetit vergangen, weshalb ich achtlos meine Gabel auf meinen Teller war und er mit einem klirren darauf landete.

Die Blicke die mir Ryan, Diana und Abi zuwarfen ignorierte ich und tat so als würde ich sie nicht sehen. Sie hatte wahrscheinlich von dem Szenario garnichts mitbekommen, da es in Sekundenschnelle verlief. Für mich kam es aber vor wie Stunden.

Es tat weh.

Ich versuchte den Schmerz der sich ausbreitete zu ignorieren und ballte meine Hände, in meinem Schoss, zu Fäusten. Meine Nägel bohrten sich in meine Handfläche, aber der Schmerz war, im Vergleich zu dem in meinem Inneren, gar nichts.

Tränen stiegen mir in die Augen und ich blinzelte schnell um sie loszuwerden. Ich würde nicht weinen, nicht hier. Vielleicht oben auf meinem Zimmer aber nicht hier. Er sollte nicht mitbekommen das er mich verletzte und mir jedesmal weh tat.

Die ganze Zeit versuchten die anderen ein Gespräch mit mir anzufangen, Abi fragte öfters leise ob alles okay sei, aber ich wich nur ab. Ich hatte da echt kein Nerv für.

Als es mir dann zu viel wurde, schob ich mit voller Wucht meinen Stuhl nach hinten, sodass er auf dem Boden quietschte und verliess so schnell es geht die Kantine. Die Rufe die mir Abi und Diana zuwarfen ignorierte ich. Ich rannte förmlich schon in mein Zimmer.

Mit voller Wucht knallte ich meine Zimmertür zu und warf mich auf mein Bett.

Ich schnappte mir mein Kissen und schrie.

Ich schrie mir die Seele aus dem Leib.

Ich schrie.

Alles überkam mich wie eine Tsunami.

Ich schrie.

Der Tod meiner Mutter, der Streit mit meinem Dad, das scheiß Internat und Blake.

Ich schrie.

Meine Kehle brannte, aber es interessierte mich nicht.

Ich schrie weiter.

Und dann weinte ich. Ich weinte wie sonst noch nie. Die Tränen flossen wie ein Wasserfall.

Wut, Trauer, Enttäuschung, Schmerz, alle Emotionen überwältigten mich. In mir herrschte ein Gefühlstsunami und ich wusste nicht wie ich damit klarkommen sollte.

Der Schmerz wegen meiner Mutter war wieder da und diesmal viel stärker als sonst. Ich hatte es die Zeit, in der ich hier war, verdrängen können. Ich habe wieder Farbe bekommen, war nicht mehr abgemagert, konnte wieder mit Menschen um mich herum leben. Ich habe versucht damit klarzukommen, ich habe alles gegeben. Ich wollte nicht mehr an das schlechte denken, wollte mich nicht wegen meiner Vergangenheit runter ziehen lassen. Ich hatte für meine 16 Jahre schon zuviel gelitten. Ich hatte Hoffnung das ich es schaffen konnte, seitdem ich hier auf dem Interat war. Ich dachte es würde sich alles dem Guten wenden.

Doch jetzt? Jetzt kamen die Schmerzen, die ich so gut verdrängen konnte, auf mich zu und verschlangen mich. Die Hoffnung die ich hatte erlosch wie ein Glühwürmchen und alles was ich mir erbaut hatte schien zu zerbrechen.

Ich drohte zu ersticken.

Ich bekam keine Luft mehr. Der Schmerz war viel zu stark.

Ich hatte das Gefühl, dass das Messer noch tiefer in meinem Herz steckte und jemand am Messer drehte. Mich noch mehr zum bluten brachte.

Es schmerzte wie noch nie.

All das was ich in dem letzten halben Jahr erlebt habe, ließ ich Revue passieren.

Der Autounfall, der Tod meiner Mutter, die Entscheidung von meinem Vater mich auf das Internat zu schicken, die schwierige Zeit die ich hier hatte, Blake, alle Probleme die mir das Internat gebracht hat, die neue Frau von meinem Dad, der Streit mit ihm.

Ich hatte keine Lust mehr. Die Hoffnung das alles gut werden würde war weg.

Ich wollte nach Hause.

Ich wollte zu meiner Mutter und sie umarmen und mich bei ihr ausheulen.

Ich vermisse sie so sehr. Ich wollte nie das das passiert. Ich wollte das alles so war wie es früher war. Meine besten Freunde an meiner Seite, ein tolles Leben. Eine Mutter und einen Vater an der Seite, kein Stress in der Schule.

Ich wollte das meine Mutter mich tröstet und mir versprach das alles gut sein würde.

Ich wollte nur noch sie.

Meine Tränen hörten mit der Zeit auf und das einzige was zu hören war, war mein dumpfes Schluchzen. Ich war müde und hatte keine Kraft mehr.

Am liebsten würde ich jetzt direkt schlafen. Ich wusste das Abi mich ausfragen würde, weshalb ich erstmal ein bisschen Kraft brauchte.

Da ich gestern Abend nicht die Gelegenheit hatte mich umzuziehen, zog ich mir, nachdem ich mich aus meinem Bett hievte, flott meine Jogginghose und ein Shirt an und legte mich wieder in mein Bett.

Nach einiger Zeit, in der ich einfach starr an die Wand gestarrt und angestrengt versucht hatte nicht an ihn oder an sie zu denken, fiel ich in einen Mittagsschlaf.

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