Broken

By Irem2804

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Mein Leben war bis vor einem halben Jahr noch sorgenfrei. Ich hatte eine problemlose Familie, die besten Freu... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Neues Jahr
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
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Kapitel 70
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Kapitel 99
Kapitel 100
Kapitel 101
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Kapitel 107
Kapitel 108
Kapitel 109
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Kapitel 112
Kapitel 113
Kapitel 114
Kapitel 115
Kapitel 116
Kapitel 117
Kapitel 118
Kapitel 119

Kapitel 52

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By Irem2804

Die darauffolgenden Tage verbrachte ich größtenteils alleine in meinem Zimmer oder mit Diana die sich manchmal zu mir gesellt hatte.

Als sie mich jedesmal fragte wieso ich so schlecht drauf sei, wies ich sie nur darauf hin das ich schlimme Kopfschmerzen hatte, was zum Teil auch der Wahrheit entsprach.

Ich war in den Tagen jedem der mir das Leben nicht grade vereinfachte, unter anderem auch Blake und Gracie, aus dem Weg gegangen.

Nächtelang hatte ich mir Gedanken darüber gemacht wieso die beiden so eine Sache abgezogen hatten und womit ich das ganze verdient hatte.

Doch in keiner Nacht kam ich zu einem Entschluss. Egal wieviele Gedanken ich mir darüber machte, ich wurde einfach nicht schlau aus dieser Situation.

Ich war naiv und habe gemerkt das es ein Fehler ist jemanden so schnell zu glauben und zu vertrauen, aber ändern konnte man an dieser Sache nun auch nichts mehr.

Ich hätte vielleicht gedacht das ich mich irgendwie ablenken könnte wenn ich mit Diana und Ryan irgendetwas unternehmen würde, aber da Diana ihre Zeit meistens nur noch mit Johnny verbringt und ich mich bei Ryan nicht mehr so wohl fühlte wie vorher, war es am Ende des Tages so das ich alleine in meinem Zimmer saß und nachdachte.

Ich wollte nicht das das Verhältnis zwischen Ryan und mir sich veränderte, aber nachdem er mir seine Gefühle gestanden hatte, habe ich mich auch mehr von ihm abgewendet, da ich ihm keine unnötigen Hoffnungen machen wollte und somit noch mehr verletzten würde, als wie ich es schon bei der Abfuhr getan hatte.

Ryan war mir wichtig, sehr sogar, aber es war einfach komisch so zu ihm zu sein wie ich es am Anfang war, da es für uns beide nicht leicht war.

Aber dagegen konnte ich jetzt auch nichts mehr machen.

Er hatte sich in den letzten Tagen auch nicht wirklich gemeldet oder war mir unter die Augen getreten, als ich nur zu den Essenszeiten das Zimmer verlassen hatte, aber es war ehrlich gesagt auch besser für uns beide.

In paar Tagen war wieder Schule und das hiess nur noch Stress pur.

Abigail sollte eigentlich in den nächsten Tagen kommen. Und ehrlich gesagt hatte ich sie vermisst. Ich brauchte jemanden dem ich diese scheiß Situation erzählen konnte und der mir vielleicht einpaar Ratschläge geben konnte.

Ich hatte zwar noch Diana, aber bei ihr war es nicht dasselbe wie bei Abi. Ich kannte Abi etwas länger, war mit ihr auch viel enger und sie wusste auch schon ein oder zwei Sachen, wie zum Beispiel den ersten Kuss mit mir und Blake.

Nicht das ich Diana nicht vertraute, aber für mich persönlich wäre es besser wenn nur Abi davon wüsste.

Schon komisch was in den zwei Wochen alles passiert war. Mir kam es so vor als wären es Monate vergangen in dem das alles hier passiert war, wobei es erst einmal zwei Wochen waren.

Ich wendete meinen Blick von dem bewölkten Himmel ab und stand langsam auf. Die ganze Denkerei hatte mir wieder Kopfschmerzen gebracht. Ich fuhr mir über mein Gesicht und ging in Richtung Tür.

Langsam machte ich die Tür auf und erstarrte als ich sah wer hier vor mir stand.

''ABIGAAAAAAIL!!'', schrie ich laut und umarmte stürmisch meine Mitbewohnerin, die ich seit zwei Wochen nicht mehr gesehen hatte. Die ganze schlechte Laune und sogar die Kopfschmerzen waren wie weggeblasen und das alles nur durch Abi.

Abi erwiederte lachend und genauso feste die Umarmung und ich zog ihren süßen Duft ein.

''Madi..Luft!'', stöhnte sie lachend und ich liess sie los. Ohne das sie irgendwas sagen konnte nahm ich ihre Taschen, schnappte ihre Hand, zog sie in das Zimmer und kickte mit meinem Fuß die Tür zu.

''Was machst du denn schon hier?'', fragte ich sie ungläubig, weil ich erwartet hätte das sie erst in einpaar Tagen kommen würde.

''Wenn du willst kann ich auch wieder gehen?'', scherzte sie und zog lachend ihre Augenbrauen hoch. Ich schüttelte grinsend den Kopf und wir setzten uns zusammen auf die Fensterbank.

''Ich wollte dich überraschen, weil ich dich vermisst habe.'', erklärte sie dann als wir es uns gemütlich gemacht hatten. ''Die Überraschung ist dir aber gewaltig gelungen meine Liebe.'', freute ich mich und sie nickte grinsend.

''Los, erzähl schon. Wie wars? Was habt ihr gemacht?'', forderte ich sie drauf auf und schenkte ihr einen neugierigen Blick.

''Das waren einfach die schönsten zwei Wochen meines Lebens. Wir haben Tag und Nacht zusammen verbracht und du glaubt mir garnicht wie sehr ich meinen Bruder vermisst habe. Wir sind spontan nach London geflogen für paar Tage und oh mein Gott du kannst dir garnicht vorstellen wie viele heiße Jungs da sind. Einer heißer als der andere.'', schwärmte sie.

''Du warst in London?! Oh mein Gott wie geil ist das denn!'', rief ich aufgeregt und sie nickte.

''Ich hab dir sogar etwas mitgebracht.''

Und schon war sie aufgestanden und zu ihrer Tasche geflitzt, nur um dann eine große Tüte heraus zu holen, die sie mir dann mit einem stolzen Grinsen überreichte.

''Ich hoffe es gefällt dir, ich konnte mich einfach überhaupt nicht entscheiden.''

Dankend nahm ich die Tüte an und drückte sie noch einmal herzlich. ''Das wäre doch nicht nötig gewesen.'' ''Ach was, mach ich doch gerne.'', winkte sie ab und sah mich auffordernd an, da sie unbedingt wollte das ich die Geschenke auspackte.

Es schien als wäre sie viel aufgeregter als ich es war und ich war schon kurz vor dem ausflippen. Ich wollte schon immer nach London und jetzt habe ich die Möglichkeit Geschenke von dort zu erhalten.

Neugierig öffnete ich die Tüte und griff hinein.

Das erste was ich schnappte war ein weißes lockeres T-Shirt mit einer schönen schwarzen Aufschrift darauf. Nachdem ich Abi angegrinst und es zur Seite gelegt hatte, griff ich erneut in die Tüte und holte diesmal eine Tasse raus. Auf der Tasse war der Big Ben drauf und in der Tasse befanden sich eine Tüte voll mit Süßigkeiten. Das nächste was ich ergriff war ein mittelgroßer Teddy mit braunem weißem Fell, der mich herzlich anlächelte.

''Ohh Abi die Sachen sind so toll, dankeschön.'', bedankte ich mich noch einmal bei ihr und drückte sie wieder ganz feste. ''Mach ich doch gerne, aber da ist noch etwas in der Tüte.''

Verwirrt löste ich mich von ihr und griff noch einmal in die Tüte.. und tatsächlich da war noch etwas in der Ecke, was mir garnicht aufgefallen war.

Ich holte das letzte Stück aus der Tüte und begutachtete das kleine, aber dennoch wunderschöne Armband.

Es glänzte in einem wunderschönen Silber und mein Name war darin eingraviert. Schnell band ich es mir um und staunte nicht schlecht, weil es einfach nur umwerfend aussah. ''Wow.. das ist einfach so schön. Danke.'', hauchte ich und ein glückliches Lächeln schlich sich in Abis Gesicht.

''Okay genug jetzt'', fing sie an und ich packte die ganzen Sachen in die Tüte.''du bist an der Reihe mit dem erzählen. Ich habe bestimmt vieles verpasst oder?''

Und sofort war meine Stimmung wieder am Abgrund. Und Abi hatte es genau gemerkt.

''Hey, alles okay?'', fragte sie mich besorgt und hielt meine Schulter.

Einerseits hatte ich keine Lust über alles zu reden was passiert war, aber andererseits war es die Gelegenheit alles loszuwerden was ich größtenteils in mir gehalten hatte.

Und jetzt war auch endlich die Zeit gekommen ihr es zu erzählen.

~*~*~*~

''... und jetzt weiss ich einfach nicht mehr weiter. Es ist sovieles passiert und in meinem Kopf herrscht nur noch vollkommene Verwirrung.'', seufzte ich nachdem ich mit dem ganzen erzählen fertig war.

Während des erzählens wurde mir selber auch bewusst wie dumm das eigentlich alles war. Ich hatte erst neu realisiert das zwischen Blake und mir immer wieder ein hin und her herrschte. Mal waren wir uns eng und dann gab es wieder Streit oder wir gingen uns zu weit aus dem Weg.

''Oh, wow.. das ist einfach.. wow.'', meinte Abi ungläubig und starrte mich an als wäre ich vollkommen bescheuert. ''Wieviel kann nur in so kurzer Zeit passierten?'' Seufzend zuckte ich mit meinen Schultern.

''Also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe hat Gracie dich für einen längeren Zeitraum verarscht, dich eingesperrt und mit Blake bist du näher gekommen und dann auch irgendwie nicht und dann habt ihr euch geküsst? Das zweitemal? Und dann noch Ryan, ich wusste es und das du es jetzt auch weisst.. ohman wie gut das ich nicht an deiner Stelle bin.''

''Wie gern ich es auch nicht wäre, aber was soll man machen. So ist dann wohl mein Leben.''

Bemitleidend sah sie mich an. Und dann zog sie ihre Augenbrauen zusammen und biss ihre Zähne fest aufeinander. ''Gott wie mich Gracie einfach so aufregt. Diese falsche Schlange hat ja auch nix anderes als Blake im Kopf und sie tut alles dafür ohne das Blake überhaupt etwas von ihr will. Wie hohl sie einfach sein muss.''

''Aber ich bin auch Schuld daran. Ich war naiv und hab ihr geglaubt und das ist dann passiert. Ich hätte einfach wissen müssen das das nichts gutes mit sich bringt.'', seufzte ich und massierte mich an meinen Schläfen.

Ich hatte es satt mich die ganze Zeit mit der Gracie-Blake-Ryan sache zu beschäftigen. Das war einfach zuviel aufeinmal.

Ich wusste nicht was das zwischen Blake und mir war, Ryan und ich leben uns teilweise auseinander und Gracie macht mir das Leben schwer.

''Wenn ich könnte würde ich sie umbringen.''

''Glaub mir, ich würde es zweimal tun.'', meinte ich und Abi grinste.

Eine zeitlang war es still in unserem Zimmer und das einzige was man hören konnte waren die Regentropfen, die jetzt gegen unsere Fensterscheibe prasselten. Wie ich diesen Regen einfach hasse. Meine Stimmung war eh schon trüb und jetzt auch noch der Regen machte es auch nicht grade besser.

"Und wie wars?", brach Abigail die Stille und ich schaute zu ihr hoch.

"Wie war was?", fragte ich sie und zog fragend meine Augenbrauen hoch.

"Ja was wohl? Der Kuss?!"

Innerlich stöhnte ich auf und würde am liebsten im Erdboden versinken, da mir der Kuss immernoch unangenehm war. Aber vielleicht würde es mich ja weiterbringen wenn ich es Abi erzählen würde, weil für mich selber hatte ich überhaupt keine Gedanken an den Kuss verschwendet.

Ich dachte nach.

Ja.

Wie war der Kuss?

Er kam zwar nicht auf eine sanfte Art und Weise, wie bei unserem ersten Kuss, aber er hatte irgendetwas besonderes an sich.

Nur, was?

Blake konnte gut küssen, keine Frage, und ehrlich gesagt sehnte ich mich ab und zu nach seinen vollen, rosanen Lippen, aber ob mir der Kuss diesesmal gefallen hat?

''Ich warteee?'', unterbrach Abi meine Gedanken und schaute mich mit großen, funkelnden Augen an, so als wäre ich ein weltberühmter Star der vor ihr stand und nicht ihre verwirrte Freundin.

''I-Ich hab keine Ahnung?'', gab ich von mir und liess es eher wie eine verzweifelte Frage wirken und Abi schaute mich einerseits traurig, andererseits aber auch amüsiert an.

''Ehrlich? Hattest du kein Herzklopfen? Oder Kribbeln? Wie küsst er und wie schmecken seine Lippen, ohh das ist so süß!!'', schwärmte sie und bombadierte mich mit mehreren Fragen aufeinmal.

Augenverdrehend stand ich von der Fensterbank auf und lief unwissend auf und ab. ''Keine Ahnung, wirklich. Küssen kann er, aufjedenfall und seine Lippen schmecken immer nach Minze, aber irgendwie, ich weiss nicht ob er mir gefallen hat. Es war ein schönes Gefühl, also wenn Ryan nicht gekommen wäre, dann wäre der Kuss viel länger gewesen..'', sprach ich das aus was mir grade so im Kopf schwirrte.

''Oh, hat sich da jemand etwa verliebt?'', scherzte sie und wackelte grinsend mit ihren Augenbrauen.

''Fang bitte nicht wieder da mit an, ja? Bitte. Ich habe selber keine Ahnung was das zwischen mir und ihm ist, mal sind wir uns nah und dann ist alles wieder so wie immer. Und außerdem hab ich ihn schon zweimal geküsst, ohne das ich etwas von ihm will.''

Seufzend fuhr ich mir über mein Gesicht und band mir meine Haare, die mir die ganze Zeit schon ins Gesicht gefallen sind, zu einem lockeren und lässigen Dutt.

''Dieses ganze hin und her geht mir gewaltig auf den Geist. Er behandelt mich wie eine Puppe mit der er alles machen kann, wonach ihm grade lieb ist. Mal ist er nett, dann doch nicht und dann wieder, was soll die scheiße. Ich bin doch nicht sein Spielzeug.''

Abi nickte mir zustimmend und stand dann ebenfalls auf, um sich zu mir zu gesellen. Sie legte lässig einen Arm um meine Schulter und drückte mich. ''Du hast hundertprozentig Recht, meine Liebe. Und genau deswegen gehst du jetzt raus, suchst ihn auf und zeigst ihn mal wer du bist und was er nicht mit dir mache darf!''

''Genau!'', meinte ich, löste mich aus ihrer Halbumarmung und wollte grade das Zimmer verlassen, als ich realisierte was sie gerade gesagt hatte und abrupt stehen blieb.

''Moment.. was?''

Fragend drehte ich mich wieder um und erntete einen verwirrten Blick von Abi.

''Was ist los?''

''Ich werde aufgarkeinen Fall zu ihm gehen. Nein, nein. Ganz bestimmt nicht. Wie kommst du da nur drauf?'', fasselte ich und entfernte mich langsam von der Tür. ''Nein, ich wär doch komplett bescheuert, wie dumm das einfach nur wäre.''

Das wäre mir einfach nur mehr als unangenehm, nachdem wir uns, das zweite mal, geküsst hatten und letztes mal war unsere Unterhaltung auch nicht grade die beste.

''Wieso denn das? Du hast es doch satt dich so von ihm behandeln zu lassen und das musst du ihm auch zeigen. Wenn du dich hier in deinem Zimmer versteckst dann wird diese Spielerei aufgarkeinen Fall enden, und das weisst du selber.'', versuchte mich Abi umzustimmen und nahm meine Hand um mich in Richtung Tür zu ziehen.

Ich löste schnell meine Hand aus ihrer und blieb stehen. ''Nein. Ich werde nicht mit ihm reden und mich werden auch keine zwanzig Elefanten dazu bringen.''

''Vielleicht keine zwanzig Elefanten, aber dafür eine Abigail.''

''Das gleiche hattest du schonmal gesagt und es hat nichts gebracht.'', konterte ich und sie verdrehte ihre Augen. ''Das tut es jetzt nicht zur Sache. Rede mit ihm. Jetzt. Vielleicht wirst du dann niemals die Gelegenheit dazu finden.''

''Nö.'', meinte ich, verschränkte meine Arme vor der Brust und hob meinen Kopf.

Auch wenn es mich nervte das ich so behandelt wurde, meinen Stolz hatte ich auch noch und den wollte ich nur durch ihn auch nicht verlieren.

''Du bist so stur, Madi. Deine Sturheit bringt dich doch auch nicht weit.''

''Das Gespräch aber auch nicht.'', konterte ich und sie verdrehte, erneut, gereizt ihre Augen.

''Madi, es ist das beste wenn du ihn darauf ansprichst. Vielleicht ist es ihm nicht einmal klar das er dich so behandelt und außerdem was kannst du schon verlieren?''

''Meinen Stolz? Außerdem hab ich einfach keine Lust das er dann wieder mies zu mir ist und paar Tage später wir wieder zusammen kuscheln oder sonst was.''

''Madi, Madi, Madi..'', fing Abi an und ich wusste genau das sie eigentlich keine Lust mehr hatte mit mir zu diskutieren. ''... wenn du jetzt nicht mit ihm redest, dann schwöre ich dir gehe ich selber zu ihm und schmeiss ihm dann alle Sachen gegen den Kopf die du mir hier grade erzählt hast. Und du weisst ganz genau das ich alles mache, wenn ich es will.''

Am liebsten würde ich schreiend weglaufen und alles dafür tun damit sie mich nie wieder darauf ansprechen würde, aber ich wusste das Abi Recht hatte.

Ich musste mit ihm reden, nur war ich selbst einfach viel zu stolz und zu stur für so etwas.

''Du gehst ihn jetzt ansprechen, während ich zu Diana und Johnny gehe und sie auch überrasche. Und heute Abend wirst du mir dann alles bis ins kleinste Detail erzählen. Haben wir uns verstanden?''

Stöhnend nickte ich, da ich eh wusste das ich gegen Abi keine Chance hatte.

''Gut.'', sie lächelte stolz, drückte mich einmal und verliess dann glücklich das Zimmer. ''Bis heute Abeend.'', trällerte sie und schloss hinter sich die Tür.

Jetzt war ich wieder alleine.

Unwissend was ich machen sollte.

Okay, eigentlich konnte ich ja mit Blake reden, aber da würde ich lieber doch mit Gracie befreundet sein, anstatt das Gespräch mit ihm zu führen. Naja, wollen wir mal nicht übertreiben..

Ich könnte ja so tun als würde ich mit ihm reden und dann Abi am Abend irgendetwas erzählen, aber das würde auffallen, weil ich überhaupt nicht gut im Lügen war. Und schon gar nicht bei Abi.

Also blieb mir nichts anderes übrig, als ihn aufzusuchen und mit ihm zu reden.

Leider.

Seufzend verliess ich ebenfalls das Zimmer und musste mich nun auf die Suche nach unserem Jungen machen, der Mädchen, beziehungsweise mich wie eine Puppe behandelt.

Was für ein Spaß.

~*~*~*~

Seit geschlagenen zwanzig Minuten suchte ich jeden Gang nach dem eisblauäugigen Jungen ab, leider ohne Erfolg.

Wo konnte er sich nur rumtreiben.

In seinem Zimmer schauen wollte ich jetzt nicht, da höchstwahrscheinlich Ryan ebenfalls in dem Zimmer sein könnte und es für mich noch unangenehmer wäre, da ich ihm vor paar Tagen noch gesagt hatte das ich Blake nicht mag.

Wobei ich mir bei diesem Thema auch nicht mehr so sicher war.

Es war einfach komisch.

Ich spühre einen Hauch von Hass, aber auch irgendetwas anderes daneben, was mich nur noch mehr verwirrte.

Kurz bevor ich das Suchen aufgeben wollte und zurück in mein Zimmer kriechen wollte, huschte nicht weit entfernt von mir der Junge, für den ich mein Zimmer für eine etwas längere Zeit verlassen hatte, den Gang entlang.

Sofort fing mein Herz wie wild an zu schlagen und ich hatte das Gefühl als würde es mir gleich aus dem Körper springen.

Meine Hände wurden ganz schwitzig und ich war mehr als nur aufgeregt.

Was war los mit mir. Es war doch nur Blake.

Der ganze Mut der vor wenigen Minuten ganz wenig noch erhalten war, war wie weggeblasen und am liebsten würde ich mich einfach nur von ihm entfernen.

Ich wusste nicht wieso, aber meine Beine folgten Blake leise und ich konnte nichts daran ändern. Als würde mich irgendjemand steuern und mich zu Blake führen, obwohl ich das überhaupt nicht wollte.

Fürs erste wollte ich erstmal leise hinter ihm herschleichen, bis sich mein Herzklopfen etwas beruhigt hatte und ich nicht mehr so nervös war.

Ich folgte leise jedem seiner Schritte und versuchte gar keinen Lärm zu machen, auch wenn er etwas weiter vorne vor mir herlief. Je näher ich ihm kam, desto nervöser wurde ich, wobei ich doch eigentlich meine Nervösität runterstellen wollte.

Und wie sollte ich ihn drauf ansprechen?

Sollte ich direkt auf den Punkt kommen?

Oder erst um den heißen Brei herumreden?

Sollte ich ihn direkt anschnautzen oder erstmal eine auf nett tun?

Was tue ich hier überhaupt? Dachte ich wirklich das ich einfach so auf ihn drauf gehen kann und ihn dann ansprechen kann, ohne einen Plan zu haben wie ich das Gespräch überhaupt anfangen soll?

Wie dumm war ich denn?

Ich war so lange mit meinen Gedanken beschäftigt, das ich gar nicht gemerkt hatte das ich Blake aus meinen Augen verloren hatte und jetzt nicht mehr wusste wo er sich befand.

Na toll.

Was mach ich jetzt?

Ich habe sowieso schon viel zu lange gebraucht um ihn zu finden und jetzt war ich so doof und verliere ihn einfach aus meinen Augen.

Aber jetzt musste ich halt nicht mehr mit ihm reden und könnte Abi auch sagen das ich ihn einfach nicht gefunden hatte.

Zufrieden mit meinen Gedanken gab ich das suchen auf und wollte mich wieder auf den Weg in mein Zimmer machen, als ich um die Ecke ging, gegen eine harte Schulter knallte und genervt meinem gegenüber in die Augen starrte.

Und ich schaute nicht in eisblaue Augen, die mir in dieser Situation tausendmal lieber waren, sondern in einfache blaue Augen die mich mit einem dreckigen Grinsen durchbohrten.

''Hey Süße.''

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