Hydra Stucky

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„Steve?"
Bucky hörte seine eigene Stimme verschleiert und unklar wie durch einen Nebel dringen.
Er fühlte sich etwas benommen, wusste aber nicht ganz, wieso.
Er wusste auch nicht, warum er nach Steve rief, aber er hatte das starke Gefühl, dass sein Freund anwesend war. „Shht Buck. Ich bin da."
Ruckartig riss Bucky seine Augen auf und blickte in Steves Gesicht.
Er grinste.
Das war irgendwie seltsam.
„Was ist pa-", setzte Bucky an, aber er wurde unterbrochen.
„Ich habe gesagt, dass du ruhig sein sollst!"
Steve stand der Ärger, den man deutlich aus seiner Stimme heraushören konnte, nicht ins Gesicht geschrieben.
Seine Miene war immer noch freundlich, und das Grinsen war nicht wirklich verschwunden.
Nun hatte Bucky wirklich arg das Gefühl, dass mit diesem Steve vor ihm irgendetwas ganz und gar nicht stimmen konnte.
Er verhielt sich so anders.
So merkwürdig.
Was genau passierte hier?
Was passierte, wovon er keine Ahnung hatte?
Bucky versuchte, sich aufzusetzen, aber seine Arme wurden von irgendetwas davon zurück gehalten.
Er warf einen Blick an Steve vorbei und erkannte, dass sie mit Metallbändern fixiert waren.
Er kannte diese Fesseln.
Zu gut.
Sie waren ihm schon so oft angelegt worden, dass er dieses Gefühl der kalten Enge, die ihn eisern festhielt, nicht mehr richtig wahrnahm.
Er hatte sich daran gewöhnt.
Aber er konnte unmöglich wieder hier sein!
An dem Ort des Grauens.
An dem Ort, an dem man aus ihm ein Monster gemacht hatte.
Es konnte sich nur um einen Traum handeln.
Aber was machte dann Steve hier? Diesem schienen die Nachdenklichen Gedanken seines Freundes nicht unbemerkt geblieben zu sein.
Er schnipste mit dem Fingern, um Buckys Aufmerksamkeit zurück zu erlangen.
Kaum hatte er den Blick wieder auf ihn gerichtet, kletterte er auf seinen Schoß. Ihm entging der verwirrte und verstörte Blick nicht, während er die Knie neben Buckys Oberschenkeln postierte und sich anschließend auf seine Beine setzte. „Steve, was soll das?"
Sein Gegenüber fühlte sich deutlich unwohl, er konnte ihn nicht einmal mehr ansehen.
Steve gefiel das.
Buckys Unsicherheit und die ungewohnte Nähe zu ihm.
Er richtete sich ein Stück auf, so dass er ihm genau ins Gesicht sehen konnte und krallte haltsuchend die Finger in seinen Oberschenkel.
Bucky verkrampfte merklich vor Schreck.
Mit seiner anderen Hand strich Steve über seine Wange und packte schließlich sein Kinn, weil er sich wegdrehen wollte.
Er würde ihm nicht entkommen können.
Er würde das nicht zulassen.
Bucky war sein, für immer, und er würde dies nicht ändern können. Irgendwann würde er es selber wollen, dessen war Steve sich ganz sicher.
Er brachte ihre Gesichter näher aneinander und drückte anschließend seine Lippen auf Buckys.
Er spürte die Anspannung im Körper des anderen und labte sich an dem Gefühl, welches unweigerlich in ihm aufstieg.
Er hatte die volle Kontrolle über Bucky. Er war ihm unterlegen und musste das tun, was er verlangte.
Schließlich ließ Steve von ihm ab.
Er stand auf und leckte sich über die Lippen.
Er konnte seinen Freund noch schmecken.
Unweigerlich musste er erneut grinsen. „Bis gleich Buck. Alles wird wieder gut. Alles wird so, wie es sein soll."
Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ den Raum.
Er ließ sich gerade so viel Zeit, dass er den Schrei noch hörte, den Bucky ausstieß, als die Elektrizität ihn erneut durchdrang, sich wieder an seinen Erinnerungen zu schaffen machte und diese in sein Unterbewusstsein drängen würde.
Dann schlug die Tür hinter ihm zum. Alles würde so sein, wie es sein sollte.

OneshotsWhere stories live. Discover now