(Hydra) Winterspider (Teil 1/3)

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~ Im Voraus: Peter ist etwas ü20, sonst funktioniert der Ship bei mir nicht - und das Bild gehört mir auch nicht - und ich habe die russischen Teile mit Übersetzter geschrieben - und ja, der Teil ist leider auch noch kurz geworden . . .

Peter war müde und erschöpft. Sein Kopf schmerzte höllisch, als wäre eine Herde Nashörner darüber getrampelt. Dabei war das alles Werk von Elektrizität. Er wusste nicht mehr, was genau man mit seinem Kopf angestellt hatte, denn seine Erinnerungen waren seltsam verschwommen. Als wären sie unscharf gestellt oder hinter einer dicken Wand aus Nebel versteckt worden. Das war keinesfalls ein angenehmes Gefühl. Neben seinen Kopfschmerzen schienen ihm auch noch sämtliche Knochen im Körper wehzutun und seine Muskeln brannten. Was war passiert? Wo war er hier? Plötzlich drangen Stimmen an sein Ohr. Sie dröhnten laut und höhnisch in seinem Kopf, aber er konnte die Sprache, in der die Worte gesprochen wurden, nicht verstehen. War das Russisch? „Приведи его в камеру! Зима должна заботиться о нем." (Bringt ihn in eine Zelle! Winter soll auf ihn aufpassen.) Peter wurde unsanft an den Armen gepackt und aus dem Raum geschleift. Er war viel zu kraftlos, um sich zu wehren, und mehr als ein schwaches Zucken brachte er nicht zustande. Wo war seine Energie geblieben, seine Kraft? Wieso konnte er nichts gegen diese Typen unternehmen? Irgendwann hatte die Schleiferei ein Ende. Er hörte das Rasseln von Schlüsseln, vielen Schlüsseln, gefolgt von einem Quietschen und Schaben einer schweren, rostigen Tür. Die Männer, die seine Arme festhielten warfen ihn durch die Tür, in eine recht kleine Zelle aus massiven Steinwänden ohne Fenster. „Не отдыхай слишком много, солдат. Завтра мы продолжим!" (Ruh dich nicht zu sehr aus, Soldat. Morgen geht es weiter!) Unter hämischem Gelächter wurde die Tür direkt vor seiner Nase zugeschlagen. Peter lehnte sich mit dem Rücken an die kalte Wand und zog die Knie dicht an den Körper. Wie gern würde er jetzt schlafen! Aber er traute sich nicht, die Augen zu schließen. Glücklicherweise herrschte keine vollkommene Finsternis in der Zelle, denn irgendwo fiel etwas Licht durch die Tür. Es hatte etwas Beruhigendes an sich, als würde jeder noch so kleine Strahl ihm neue Hoffnung bringen. Egal was hier gespielt wurde, egal was mit ihm passiert war, er würde es schon noch herausfinden. Nur nicht jetzt. Wenn nur diese elenden Kopfschmerzen endlich verschwinden würden! Plötzlich blitzte das verschwommene Bild einer Spinne vor seinen Augen auf. Er konnte nicht sagen, welcher Art sie angehörte, aber er meinte ein kleines Zwicken zu spüren – das Gefühl kam ihm mehr als bekannt vor. Er hatte das schon einmal erlebt, aber wann und wo? Seine Kopfschmerzen nahmen zu und die Erinnerungen schienen noch schleierhafter zu werden, noch mehr zu verschwimmen und im Nebel unterzugehen, der in seinem Kopf herrschte. Er sollte das vielleicht fürs Erste lassen. Peter unterdrückte ein Gähnen, als die Tür erneut geöffnet wurde. Ein Mann huschte in den Raum. In dem kurzen Moment, in dem das Licht von draußen seine muskulöse Gestalt beleuchtete, meinte Peter zu sehen, dass sein linker Arm metallisch aufglänzte. Aber genau in dem Moment krachte die Tür wieder zu er hörte das Rumoren von einem Schlüssel in einem kratzigen Schloss. Jetzt hatte man ihn also mit diesem Mann eingeschlossen. In einen winzig kleinen, beengenden Raum. Na wunderbar. Peter musterte seinen nun Mitinsassen so gut es ihm im Halbdunkel der Zelle möglich war. Irgendwie kam er ihm bekannt vor. Er konnte nicht sagen, woher genau. Aber er kannte ihn. Wieder fluteten schwammige unersichtliche Erinnerungen seinen Kopf, aber diesmal tat es ihm nicht so weh, darüber nachzudenken. Weil es neuere Erinnerungen waren? Er wusste es nicht. Aber er spürte auf einmal tiefes Vertrauen zu dem Mann mit dem Metallarm. Dieser hatte sich seit seinem Eintreten nicht von der Stelle gerührt und auch kein einziges Wort gesprochen. Peter hob leicht die Hand und zeigte mit dem Finger auf ihn. „Du . . .", begann er. „Ich erinnere mich an dich." Er meinte zu sehen, wie der Mann mit leichter Verwirrung die Augenbrauen zusammenzog. Aber er sagte immer noch nichts. Ehe Peter es sich versah, kroch er auf alle vieren neben ihn und ließ sich mit einem leisen Seufzer der Erleichterung gegen sein Bein fallen. Diese winzig kleine Bewegung hatte sich angefühlt, als wäre er soeben zweimal durch ganz New York gerannt. Wieso war er nur so kaputt? Der Mann bewegte sich nicht einen Zentimeter. Er reagierte auch nicht, als Peter ein Arm um sein Bein schlang und es sich halbwegs bequem machte. Er wusste selbst nicht was und warum er das tat. Aber er fühlte sich sicher. Zumindest sicherer, als wenn er jetzt versucht hätte an der Zellwand etwas Ruhe oder sogar Schlaf zu finden. Er erlaubte seinen müden Augenliedern, zuzufallen. In einem kurzen, letzten Moment der Besinnung murmelte Peter noch irgendetwas, was man als „Ich mach nur mal kurz die Augen zu." deuten könnte. Bereits im Halbschlaf nahm er noch am Rande seines Bewusstseins war, wie sich kalte Metallfinger an seine Wange legten und die Worte „Спи спокойно, паучок." (Schlaf gut, kleine Spinne.) brannten sich trotz seiner Müdigkeit, und dass er die Sprache nicht verstand, in sein Gedächtnis ein. Er kuschelte sich gegen das Bein seines Mitinsassen und war kurz darauf ganz in den Schlaf geglitten. 

OneshotsWhere stories live. Discover now