Wanda x T'Challa

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Eine gewaltige, ohrenbetäubende Explosion ließ das gesamte Gebäude erzittern. Die ausgelöste Druckwelle ließ die großen Fenster unter lautem Klirren bersten und schleuderte ihn und die anderen Anwesenden im Raum zu Boden. Gesteinsbrocken wurden aus der Wand gerissen und zusammen mit unzähligen Glasscherben durch die Luft gewirbelt. Er sah beinahe in Zeitlupe, wie sein Vater zu Boden ging, inmitten des Chaos. Er wusste sofort, dass es zu spät war. Die Welt um ihn herum wurde still, so erschreckend still. Totenstill.

T'Challa riss seine Augen auf und zog scharf die Luft ein. Sein Körper bäumte sich ungewollt auf, wurde aber plötzlich von zwei Armen zurückgehalten und sanft, aber bestimmt auf die Matratze zurückgedrückt. Er wollte weinen, er wollte schreien. Aber er war verstummt und kein Ton kam über seine Lippen. „Shht, atme. Dein Herz rast." Für einen Moment war er blind, aber dann erkannte er den Umriss der Frau, der die leise Stimme gehörte. Sie war es auch, die ihn weiterhin auf die Matratze drückte. „Wanda?" Sie nickte nur. T'Challa erlaubte es, seinen angespannten Körper zu entspannen. Dann befolgte er ihren Rat und holte ein paar Mal tief Luft. Sie hatte Recht, sein Herzschlag raste. Auch sein Puls ging viel zu schnell, aber mit jedem weiteren Schub Sauerstoff in seiner Lunge beruhigte er sich. Wanda schien das zu bemerken und nahm ihre Arme weg. Stattdessen stütze sie ihren Ellenbogen auf die Matratze und legte ihren Kopf darauf ab. T'Challa hatte das Gefühl, die Pflicht zu haben ihr von dem Traum, oder mehr der Erinnerung, zu erzählen, die ihn gerade so aufgewühlt hatte. Aber er schaffte es nur, den Mund zu öffnen, da sprach sie schon. „Du brauchst dazu nichts zu sagen. Ich habe gesehen, was du gesehen hast." Er schloss seinen Mund wieder und sah sie an. Ihre scharfen Umrisse durchschnitten die Dunkelheit um sie beide herum. Seit dem Civil War war etwas zwischen ihnen beiden passiert. Sie hatten sich auf dem Flughafen zwar nur flüchtig kennengelernt und Zeit, um jegliche Arten von Gefühlen zu entwickeln war nicht wirklich gewesen, aber eine gewisse Sympathie hatte von Anfang an zwischen ihnen geherrscht. Letzten Endes hatten sie sich beide dafür entschieden, das Sokovia – Abkommen zu unterzeichnen, um so dem Hochsicherheitsgefängnis zu entgehen. Und dann hatten die Dinge ihren Lauf genommen und sie zusammengeführt. T'Challa war froh, dass er Wanda hatte. Er wusste nicht, warum gerade ihm dieses Glück zuteil geworden war, sie bei sich zu haben, aber er war dankbar dafür. Sie schien ihn immer zu verstehen, immer zu wissen was in seinem Kopf vorging – auch ohne ihre Kräfte dafür benutzen zu müssen. Sie hatte selber einen sehr geliebten Menschen verloren und verstand, wie er sich in Momenten wie diesen fühlte. Wenn er sich an seinen Vater erinnerte. Sie war für ihn da, wenn er sie brauchte, aber er war auch für sie da, wenn sie es brauchte. „Danke Wanda.", sagte T'Challa leise, während er seine Hand ausstreckte und sie auf ihre Wange legte. Sie wusste natürlich, wovon er sprach. Er meinte sie in der Dunkelheit leicht lächeln zu sehen. Ihre perfekten Zähne blitzen für einen Moment hell auf. Wanda ergriff seine Hand mit ihrer eigenen, nahm sie von ihrer Wange und legte sie um ihre Taille. Dann rutschte sie nah an ihn heran und kuschelte sich an ihn. „Ich muss dir auch danken.", sagte sie und legte ihren Arm über seine Brust. „Ich liebe dich.", platzte es aus T'Challa heraus. Nicht, dass er ihr das nicht schon gesagt hätte. „Ich dich auch." Er zog sie noch näher an sich heran, wenn das überhaupt noch möglich war, und schloss sie in seine Arme. „Ich liebe dich mehr." Wandas leises Lachen durchdrang die Dunkelheit. „Du bist niedlich." Er spürte ihren Atem nah an seiner Wange. T'Challa lächelte nun ebenfalls. Sie ließ ihn schnell vergessen, wie weh es tat, jemanden zu verlieren. Solange er sie hatte, war alles gut, seine Welt war heil. Und er wollte sich nicht ausmalen, wie sie ohne Wanda aussehen würde. „Machst du dich etwa über mich lustig?", fragte T'Challa, aber es war deutlich aus seiner Stimme herauszuhören, dass er die Frage nicht sonderlich ernst meinte. Wanda antwortete mit einem weiteren, leisen Lachen. Danach verfielen sie beide in ein angenehmes Schweigen und kurz drauf schliefen sie selig im Arm des Anderen.


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