Kapitel 6

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"Sky?! Alles in Ordnung?! Ist was passiert?!", sprudelt es aus meinem Handy heraus.

"Hey Rick, alles gut soweit. Tut mir so leid, dass ich mich jetzt erst melde! Ich wollte dich die Nacht nicht wecken."

Erleichtert atmet er aus.

"Gut."

"Ich kann jetzt auch nicht lange, Grandma schickt mich auf ein Internat." Ich verdrehe die Augen.

"Wie?! Was hast du angestellt?!"

Wieder verdrehe ich die Augen.
"Nichts! Sie meinte, ich sei zu undiszipliniert und so. Ich glaube sie mag mich einfach nicht. Keine Ahnung.", sage ich tonlos.

"Gib ihr etwas Zeit sich daran zu gewöhnen.", meint Rick.

"Wie denn?,"lache ich ironisch "Ich bin noch nicht einmal einen ganzen Tag hier und schon will sie mich loswerden. Oh, ja sie will mich wirklich liebend gerne kennenlernen!", sage ich sarkastisch.

"In den Ferien musst du ja nicht im Internat sein.", wendet er ein.

"Ich bin lieber da, als bei ihr und außerdem komme ich dich in den Ferien besuchen!"

Stille.

"Rick? Ich kann dich doch besuchen kommen oder?"

Er sieht hörbar die Luft ein.
"Hör zu, das ist wirklich kompliziert. Wir dürfen uns fürs erste nicht mehr sehen."

Ich halte die Luft an.

"Was? Aber.... aber wieso?", frage ich traurig.

"Du sollst dort Anschluss finden und nicht an der Vergangenheit kleben bleiben."
Ich weiß, ohne bei ihm zu sein, dass er durch das gesamte Haus geht. So wie er es immer macht, wenn er nervös ist.

"An der Vergangenheit kleben bleiben?! Köln ist nicht meine Vergangenheit! Es ist meine Zukunft, mein Zuhause!" Meine Stimme ist leicht brüchig.

"Nein, Skyla. London ist jetzt dein Zuhause. Köln gehört deiner Vergangenheit an. Wir wussten doch schon von Anfang an, dass der Tag kommen wird."

Tränen sammeln sich in meinen Augenwinkeln.

"Schreib mir, sobald du im Internat bist, ja?"

Ich nicke, doch dann bemerke ich, dass er das ja nicht sehen kann.
"Mache ich."

Dann legen wir auf.

Betrübt nehme ich meine Tasche und gehe runter.

"Das mir keine Klagen kommen, hast du gehört?", sagt Grandma zu mir.

Ich nicke stumm.
"Nun dann, sehen wir uns in den Ferien wieder. Auf Wiedersehen.", damit geht sie.

"Hier ich habe dir Kekse gebacken, die kannst du ja dann zusammen mit deinen Freundinnen bei einer Pyjamaparty essen.", sagt Olga und überreicht mir eine große Keksdose.

"Vielen Dank.", lächle ich sie an.

"Bis in den Ferien, Liebes.", meint sie.
"Ja, tschüss Olga."
Ich drehe mich zum Auto.

"Und danke, Sky!", ruft sie.

Ich weiß, dass sie das mit der Vase meint.
"Kein Problem!"

Dann steige ich ins Auto ein, schnalle mich an und Mr. Torres fährt los.

Gefangen in London (tbs ff)Where stories live. Discover now