Kapitel 20

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Inzwischen ist es Dienstag.
Den ersten Schultag habe ich gestern gut überstanden, sowie auch heute.

Seitdem ich Thomas in der Nacht begegnet bin, versuche ich ihm aus dem Weg zu gehen. Irgendwie sind wir immer zur selben Zeit am selben Ort.

Mit seiner Anwesenheit verunsichert und verwirrt er mich immer wieder. Das macht mich wahnsinnig!

"Sky? Kommst du?" Mimi reißt mich aus meiner Gedankenwelt zurück in die Realität. Sie und Jules stehen im Türrahmen. "Jap.", sage ich und stehe auf.

"Warte, wohin überhaupt?" Fragend sehe ich die beiden abwechselnd an. Sie schenken sich gegenseitig schnelle Blicke und zucken die Schultern. "Keine Ahnung, wir könnten einfach übers Gelände spazieren.", schlägt Mimi vor.

Ich krause die Nase. "Na gut, von mir aus."

Wir gehen raus und gehen über die Wiese in Richtung Pfad zur Lichtung am See. "Ich dachte übers Gelände."

"Ich habs mir anders überlegt.", grinst sie.

Wir gehen den selben Weg, wie am Mittwoch. Tagsüber sieht es hier auch schön aus. Anders, aber dennoch schön.

"Halt.", sagt Mimi sanft. Verwundert sehe ich beide an. "Okay." Es klingt eher als eine Frage.

Jules geht hinter mich und verbindet meine Augen mit einem weinroten Bandana.

"Was zum -"
"Klappe halten, Sweetheart.", lacht Jules. Es ist kein verräterisches Lachen, sondern eher ein belustigtest.
Ich lasse also alles über mich ergehen.

Aus Instinkt mache ich immer kleine Schritte. Jules schiebt mich förmlich nach vorne. Irgendwann hört sie auf und ich bleibe stehen. Ich höre, wie sie weggehen.

"Leute?" Ich warte auf eine Antwort von ihnen.
"Total witzig!", sage ich genervt.

Dann nehme ich das Bandana ab. Als ich meine Augen öffne, staune ich.

Sie alle stehen dort hinter einem aufgestellten Tisch, auf dem sich einige Muffins und Kuchen befinden. Außerdem stehen dort viele Getränke. Von Cola bis zum Wodka.

Vor Freude und Schreck nehme ich die Hände vor den Mund. Ein Lachen entweicht mir.

"Überraschung!", rufen sie alle gleichzeitig.

"Woher wusstet ihr, dass ich heute Geburtstag habe?" Ich gehe auf sie zu, um sie alle zu umarmen.

"Vielleicht können wir hellsehen.", lacht Erica, als ich sie umarme.

"Alles gute zum Geburtstag, Süße.", flüstert David mir während der Umarmung ins Ohr.
Nichts in der Welt könnte mein Lächeln unterdrücken. "Danke dir."

Nachdem ich mich bei den Anderen auch bedankt habe, holen wir uns alle ein Stück von dem Schokoladenkuchen und setzen uns auf die Baumstämme.

"Und das habt ihr alle alleine aufgebaut?"
Als ich den Kuchen probiere reiße ich die Augen auf. Die anderen sehen mich erschrocken an.

"Ich habe selten einen so leckeren Kuchen gegessen.", schwärme ich. Darauf bricht ein langes Lachen bei uns allen aus.

Dann bricht die Dämmerung ein.

Die Jungs machen wieder das Lagerfeuer an und wir halten auf Stöcke gespießte Marshmallows darüber.

Im Hintergrund läuft irgendeine Playlist von Mimi.

Die Sonne verschwindet und nimmt ihr Licht mit. Auch wie am Mittwoch ist es hier nicht dunkel. Als der Mond sichtbar wird, spendet er genügend Licht.

Wir unterhalten uns über belangloses Zeug, als ein Rascheln vom Wald unsere Aufmerksamkeit erregt. Erschreckt fahre ich um.

Mit aufgerissenen Augen sehe ich die Anderen an.

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Ist homeschooling bei euch auch so anstrengend?
Am liebsten würde ich den ganzen Tag weiterschreiben oder meine Serie gucken, aber ich muss voll viel für die Schule machen...🥲

Gefangen in London (tbs ff)Where stories live. Discover now