Kapitel 15

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Die Mädels rennen wie verrückt im Zimmer herum und suchen etwas passendes zum Anziehen. Ich hingegen sitze auf meinem Bett und mache mich über sie lustig.

"Hör auf zu lachen und hilf uns mal." Mimi streckt mir zwei Jacken entgegen. "Welche?"

Die in der linken Hand ist eine graue Strickjacke mit Kapuze. In der rechten hält sie eine schwarze Fusseljacke, die wirklich schrecklich aussieht.

"Definitiv die graue." Ich deute mit einem Kopfnicken auf ihre graue Strickjacke. Dankend sieht sie mich an. "Bist du die Beste!", quietscht sie.

Verstört sehe ich sie an. "Lassen wir das lieber."

Mein Handy klingelt. Die Nachricht ist von Rick.

»Hey Kleine, freut mich, dass es dir gefällt. Viel Glück beim Freunde finden. Ich ruf dich später an.«

»Danke, Stinkstiefel :)«

"Sky?"
Ein Kissen landet direkt in meinem Gesicht.

"Na los, du Handysuchtie!" Lachend gehen wir raus.

Draußen ist es schon Dunkel, aber noch nicht sonderlich kalt. Wir gehen zum Ende des Grundstückes.
"Hallo Ladies." Lewis kommt uns mit offenen Armen entgegen.

"Na dann, lasst uns gehen."

"Oh, wartet. Ich muss nochmal kurz ins Zimmer. Ich schwöre, ich beeile mich!", sage ich und kassiere ein Augenrollen.

"Guck, dass dir niemand folgt, ja?" Erica sieht mich vorsichtig an.

"Ai, ai, Sir." Ich ahme einen Kapitän nach und renne los.

Im Zimmer hole ich schnell die Keksdose und gehe wieder raus. Im Gang gehen Einzelne rum, um in andere Zimmer zu gehen oder in den Gemeinschaftsraum.

Kurz gucke ich, ob ich mein Handy auf lautlos habe. Plötzlich laufe ich gegen jemanden.

"Oh sorry, ich hab nicht aufgepasst wo ich -" Ich sehe hoch und gerate ins Stottern.

"Wir sollten aufhören uns so zu begegnen, nicht wahr, Spy?" Thomas mustert mich und grinst.

"Verrätst du mir, wo's hingeht?" Wieder muss ich zu ihm aufsehen.
Seine dunklen Augen wirken fast schwarz.
"Musst du immer alles wissen?", frage ich genervt, als ich mich wieder gefangen habe. "Ehrlich gesagt, ja."

"Was sollte das eben?" Mit vor der Brust verschränken Armen mustere ich seine Mimik.

Er seufzt und beginnt zu grinsen. "Dem musste einfach mal gezeigt werden, wer hier das Sagen hat.", sagt er als seines selbstverständlich und zuckt mit den Schultern.

Skeptisch gucke ich ihn an. "Und du glaubst, dass du hier das Sagen hast?"

Thomas macht einen Schritt auf mich zu.
"Nein, ich weiß es."
Ich verdrehe die Augen.

"Dir ist aber bewusst, dass David recht hatte, oder?"
Stirnrunzelnd sieht er mich an.
"Ich kenne dich zwar nicht, aber das von eben war nicht nur unnötig sondern auch das Letzte."

"Wenn du meinst, Mom.", sagt er belustigt.
Mit gerunzelter Stirn schüttele ich den Kopf.
"Du bist so ein Arsch." Beim vorbeigehen remple ich ihn an und gehe zügig wieder nach Draußen.

So ein unreifer, arroganter Idiot...

Gefangen in London (tbs ff)Where stories live. Discover now