Kapitel 32

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"Danke, Jungs."
Beide sehen mich an. Eine unangenehme Stille scheint sich auszubreiten. Bevor ich etwas sagen kann, fängt David an Thomas anzufahren: "Was sollte das, hm?!"

Thomas Augen schnellen zu ihm. "Bitte?!" Seine Stimme ist bisher nur leicht drohend, aber ich habe das Gefühl, dass könnte sich jeden Moment ändern. "Komm schon Thomas. Das war doch geplant. Wie immer." David geht bedrohlich auf ihn zu.

Ich sehe zwischen beiden hin und her.
"Ein Scheiss habe ich geplant!" Seine Stimme ist zwar nicht laut, aber deswegen nicht weniger angsteinjagend.
Thomas kommt David entgegen. In beiden brennt die Wut. Lange zögere ich nicht, bevor ich zwischen sie gehe und beide mit der Hand an der Brust zurückhalte. "Könnt ihr nicht mal damit aufhören?!"

Enttäuscht sehe ich sie beide an.
"Was regt ihr euch denn so auf? Muss hier immer irgendjemand die Schuld für etwas haben, das vielleicht nur Zufall war?"
Dabei sehe ich sie beide immer abwechselnd an. Jedoch sind sie viel zu beschäftigt sich gegenseitig mit Blicken zu töten.

Als ich Thomas wieder ansehe, weiß ich, was er vorhat. Bevor ich die beiden auseinander bringen kann, wird seine Mimik emotionslos und er schubst David, sodass er nach hinten fällt. Schnell knie ich mich neben ihn hin. "Alles okay?" Besorgt mustere ich David, welcher bloß stumm nickt.

Ich nehme Davids Gesicht in meine Hände, als er versucht auf Thomas loszugehen. "Lass uns gehen, ja?"
Zuerst zögert er kurz, doch dann willigt er ein.

Thomas guckt uns, wie erwartet kalt und emotionslos an. Als ich ihm jedoch für wenige Sekunden tief in die Augen sehe, sehe ich ihm an, dass er nicht nur verwirrt sondern auch verletzt ist. Schnell wende ich den Blick ab und gehe mit David zusammen ins Gebäude zurück.

"Danke, dass du mich davon abgehalten hast, ihm seine beschissenen Arsch zu versohlen.", sagt David, als wir auf seinem Zimmer sind. Ich schmunzle ihn gezwungen an und nicke ihm zu.
"Darf ich dich was fragen?" Er setzt sich zu mir auf sein Bett. Nervös kratzt er sich am Hinterkopf. "Wieso warst du bei ihm?"

Kurz ist es still zwischen uns.

"Ich hatte mich im Wald verlaufen und Thomas hat mich zurückgebracht. Dann sind wir auf sein Zimmer gegangen, weil mir so kalt war." Ich zucke mit den Schultern. David beißt sich kurz auf die Lippe, bevor er mich nachdenklich ansieht. "Da war nichts, David.", versichere ich ihm. "Er macht nur immer alles noch komplizierter, als es ohnehin schon ist und muss immer alles und jeden provozieren.", füge ich hinzu, als er keine Reaktion zeigt.

Dann nickt er jedoch.

Gefangen in London (tbs ff)Where stories live. Discover now