Gefangen in London (tbs ff)

Kapitel 90

Intensiv presst Thomas seine Lippen auf meine. Leise seufzen wir beide auf und halten uns gegenseitig fest. Beinahe zurückhaltend bittet seine Zunge um Einlass, welchen ich ihm gewähre. Als wir uns, nach Luft ringend, voneinander lösen und uns in die Augen sehen entsteht eine Stille zwischen uns. Thomas tritt von einem Bein auf das andere und nimmt seine Sachen, worauf er den Raum verlässt. Wenig später höre ich das Wasser, der Dusche, rauschen.

Mit trockenem Mund setzte ich mich auf den Boden.
Was war das? Wie-wieso hat er das gemacht? Ich dachte, ich sei ihm egal. Vermutlich bin ich das noch immer. Sicherlich wollte er einfach nur mal wieder mit jemanden- Ja, bestimmt!

Für wen hält er sich?! Ich bin doch nicht, wie eine seiner kleinen Schlampen, die ihm jeden Wunsch von seinen Lippen lesen. Wütend reiße ich zuerst die Zimmertür auf und dann die Badezimmertür.
„Sangster," sage ich lauter, sodass er mich trotz des Wassers verstehen kann. Ungeduldig warte ich wenige Sekunden, bevor ich zum Waschbecken gehe und dort heißes Wasser laufen lasse. Nach wenigen Sekunden hört man ihn laut einatmen, worauf der Hahn abgedreht wird.

Rasch zieht er den Vorhang zur Seite. Darauf bedacht, die Hüfte zu bedecken. „Was denn?! Ich dusche, siehst du das nicht," motzt er und fährt sich durch seine nassen Haare. Mit dem Finger zeige ich auf ihn. „Denk ja nicht, ich bin wie deine ach so tolle Mackenzie! Mit mir machst du sowas nicht, kapiert?!" Während er noch perplex zu sein scheint, mache ich auf dem Absatz kehrt und renne fast aus der Tür raus.

Es dauert nicht lange, da höre ich Schritte hinter mir. Schnell versuche ich die Tür zu schließen, doch Thomas reißt diese mit einer Hand auf und stellt sich vor mich. Verkrampft versuche ich, ihm nicht den Gefallen zutun und seinen gutgebauten Körper zu begutachten. „Wie zur Hölle kommst du denn jetzt darauf?!" Mit weiten Pupillen starrt er mich an. „Keine Ahnung, vielleicht, weil du das bei jedem Mädchen so machst und nach unserem letzten Kuss alles komisch war," sage ich schnell.

„Gerade du, solltest es besser wissen, Spy."

„Was denn?! Sag mir doch einfach, was du mir sagen willst!"

Thomas schluckt schwer und atmet gestresst aus.
„Ich-" wieder atmet er hörbar aus und fährt sich durch seine Haare. „Ich kann sowas einfach nicht, okay," sag er gehetzt.
„Und bisher musste ich sowas auch noch nie machen." Wieder macht er eine Pause. Irritiert sehe ich dabei zu, wie er nervös und verkrampft wird. „Du bist für mich keine Kenzie oder eine irgendeine andere von denen." Mit einer Spur von Unsicherheit sieht er mich an. „Das warst du nie."

Glücklich über seine Worte schmunzele ich ihn an.
Erleichtert atmet er aus, bevor er mich angrinst. Allerdings nicht so wie sonst, sondern zufrieden. Diesmal gehe ich auf ihn zu und stelle mich auf meine Zehenspitzen. Als ich bemerke, dass ich noch immer zu klein bin, sehe ich ihn, wie ein bockiges Kleinkind an und warte, bis er sich zu mir herunter beugt. Leise auflachend senkt er endlich seinen Kopf nach unten. Dann treffen seine weichen Lippen auf meine und lassen mich Sterne sehen.

„Gehst du noch duschen? Ich war nämlich nicht fertig."
Frech grinst er mich an und sieht an mir herab. „Hatte ich vor, aber an deiner würde ich mich beeilen," sage ich genauso frech grinsend und setzte mich aufs Bett. Thomas kommt mir näher und beugt sich wieder zu mir herunter, jedoch drehe ich den Kopf weg, noch bevor er mich küssen kann. Grimmig dreht er meinen Kopf am Kinn wieder zu ihm. Das unvermeidliche Lächeln breitet sich nicht nur auf meinen Lippen, sonder auch in meinem Herzen aus.

„Du bist so süß," sage ich mit kindlicher Stimme und gebe ihm einen schnellen Kuss. Gerade will ich mich wieder zurückziehen, da hält er meinen Kopf fest. „Ich bin überhaupt nicht süß," raunt er gegen meine Lippen. Lachend löse ich mich aus seinem Griff und sehe ihm kopfschüttelnd hinterher, als er wieder ins Bad geht.

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Gewittert es bei irgendjemanden auch so, wie bei mir? Ich liebe das ja sooo... war voll lange nicht mehr haha!