Kapitel 55

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Thomas P.O.V

Ich werde durch wirres und lautes Geschnatter geweckt. Mein Körper fühlt sich noch immer schwer an und das Pochen meines Kopfes wird mit jedem Atemzug stärker.

Irgendwann öffne ich die Augen und habe augenblicklich schlechte Laune.

Müssen Weiber immer so viel schnattern? Und dann noch so viel und so schnell?

Genervt stöhne ich und setzte mich langsam auf.

„Ich habe keine Ahnung. Sie war gestern doch am schlafen, als wir zurück kamen," Erica rennt fast durchs ganze Zimmer und ist kurz vorm hyperventilieren.

Ich massiere meine Stirn, in der Hoffnung, dass sich dadurch die Kopfschmerzen verflüchtigen. Allerdings ist es teilweise nur ein Mythos, dass das hilft. Müde strecke ich mich und sehe dem panischen Weibern dabei zu, wie sie völlig am Rad drehen.

Als ich allerdings eine Schnatterente vermisse werde ich hellhörig.

„Vielleicht ist ihr irgendwas passiert." Ich glaube, dass ist das erste Mal, dass ich Susans Stimme höre.

Eine Vorahnung bahnt sich an, bei welcher ich wirklich hoffe, dass ich falsch liege. Dylan kommt auf mich zu. Alleine an seinem Gang und seiner Haltung kann ich ablesen, dass ich recht habe.

Sky ist nicht mehr im Lager. Sie ist weg.

Tausend Filme laufen mir vor Augen und meine Atmung beschleunigt sich, als ich an ihre Eltern denke. Es schnürt mir die Kehle zu und ich habe das Gefühl nicht genug Sauerstoff einatmen zu können.

„Sie suchen schon nach ihr," sagt Dyl beruhigend. Ich bringe nur ein Nicken zustande. Unfähig zu reden, stehe ich auf und ignoriere die schwarzen Punkte, die sich vor meinen Augen bilden.

Als dieser Schwachkopf David mich sieht, kommt er mit großen Schritten auf mich zu. Ich bin zu verkatert um ihm auszuweichen. Er holt weit aus und schlägt mir mit seiner Faust ins Gesicht.

Ohne mich zu währen, schlägt er auf mich ein.

„Was hast du mit ihr gemacht?! Was hast du verdammt nochmal zu ihr gesagt?!" Immer wieder brüllt er mir die gleichen Sätze ins Gesicht.
Ich wusste gar nicht, dass er überhaupt weiß, wie man jemanden anbrüllt.

Irgendwann wird er von mir herunter gezerrt.
Dylan hilft mir auf. „Chill mal, Alter. Thomas hat nichts damit zutun," verteidigt er mich.

Unbeteiligt nehme ich mein Handy aus meiner Hosentasche und schalte es wieder an. Ich konnte Skys Nachrichten gestern nicht mehr ertragen. Sie sollte sich einfach schlafen legen und sich keine Gedanken machen. Anscheinend hat sie das nicht getan.

^Thomas, es tut mir leid. Bitte sag mir, wo du bist.^

^Oder gib mir einfach irgendein Lebenszeichen von dir.^

^Ich mache mir wirklich Sorgen Thomas...^

Zu viele Nachrichten kommen auf einmal an.

Shit.

David hat recht. Es ist meine verdammte Schuld.

Gefangen in London (tbs ff)Where stories live. Discover now