Kapitel 50

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_Hailey_

Ich spüre ihn noch in mir.

Er ist groß und er weiß ganz genau, wie er es machen muss, damit es sich verdammt gut anfühlt.

Die Größe ist natürlich einer der Gründe, weshalb ich ihn noch in mir spüre. Ein viel wichtiger Grund ist aber dass das heute unser erstes Mal zusammen war. Alles was davor war, scheint aktuell so unrealistisch. Es ist so als wäre es nicht passiert. Das waren nicht wir. Der Taehyung in seiner Wohnung ist ein Fremder und die Hailey, die Rachel so blind geglaubt hat , ist auch eine Fremde.

Doch ich spüre ihn auch, weil mein Herz ihn jetzt spürt. Ich will das es so oft wie möglich, ein Teil von meinem Körper wird und alles von mir bekommt. Dabei werde ich auch alles von ihm beanspruchen.

Ich habe kein Bad genommen aber geduscht. Da ich keine Kleidung habe, bin ich nach der kurzen Dusche, wieder in sein Zimmer und habe mir einen hellbraunen Pullover von ihm angezogen. Der Pullover ist so groß, dass es bei mir wie kurzes Kleid aussieht. Deshalb habe  ich mir nicht die Mühe gemacht, meine dreckiges Hose anzuziehen. Als ich in den Spiegel gesehen habe, habe ich beschlossen , dass das mein neues Lieblingskleid ist und Taehyung nicht mehr gehört.
Meine Haare sind noch etwas nass aber ich lasse sie über meine Schultern fallen.

Aktuell laufe ich die Treppen runter. Hoffentlich sehe ich dort mindestens Alice, weil ich mich bei ihr bedanken möchte.

Nachdem was mir Taehyung erzählt hat, ist es nur mehr als klar, dass sie dafür gesorgt hat dass die anderen helfen.

Ich komme unten an und laufe zu dem großen und offenen Wohnbereich und rechts ist die Küche.

Alice steht da und hat nur ein schwarzes, definitiv zu großes Hemd an und macht was an dem Spülbecken. Ihre Haare fallen in langen Wellen über ihren Rücken.

Sie scheint mich nicht zu bemerken, denn sie reagiert nicht, als ich an der Kücheninsel ankomme.

„Alice.." sagt ich leise, damit sie sich erschreckt.
Trotzdem dreht sie sich ruckartig zu mir um und hat ein nasses Messer in ihrer Hand.

Sofort hebe ich leicht meine linke Hand . Sie sieht mich mit ihren großen Augen an.

„Oh..." macht sie und legt das nasse Messer in den Spülbecken.
„Tut mir leid ich spüle gerade..war in Gedanken.." sie lächelt aber ihr Lächeln kommt nicht bei ihren Augen an.

„Alles gut." sage ich und meine es auch so. Es ist nicht verständlich, das sie aktuell in Gedanken ist.

„Wie geht es dir?.." fragt sie und lehnt sich an die Spüle und sieht mich an.

Diese Frau ist unglaublich schön. Die letzten Tage war ich nicht ganz bei Sinnen, weil ich unglaubliche Angst um Taehyung hatte aber jetzt, erkenne ich ihre Schönheit. Auch sie scheint frisch geduscht zu haben aber das tut ihrer Schönheit absolut nichts ab.

„Etwas Besser...und dir?" sie senkt ihren Blick kurz und als sie ihren Blick wieder hebt, sieht sie an mir vorbei.

„Ich bin erleichtert." sagt sie und ihr Blick trifft dann wieder mich.
„Erleichtert darüber, dass wir alle noch leben.."

„ich auch.." es hätte alles sowas von schiefgehen können.

Alice streicht eine Strähne von ihrem Haar nach hinten.

„Dank dir haben wir es verhindert.."

Sofort schüttle ich meinen Kopf.

„Nein. Wegen mir ist das alles überhaupt passiert. Sie habe mit mir gespielt, als wäre ich ihre Marionette." die Worte fühlen sie wie Blei auf meiner Zunge an. Es ist ekelhaft, dass Rachel mich so ausgenutzt hat und es ist unheimlich peinlich, dass ich auf sie reingefallen bin.

Alice sagt im ersten Moment nichts. Das überrascht mich, denn die Menschen die ich kenne, würden sofort um meinen Hals fallen und sage das es nicht stimmt. Mir eine Lüge erzählen, damit es mir besser geht.

„Hattest du je Kontakt mit wirklich bösen Menschen?" Ich blinzle perplex als sie mir diese Frage stellt.

Woher soll ich den wissen, ob ein Mensch böse ist und ich so einem begegnet bin? Sie zeigen es doch nicht..sie spielen einem immer etwas vor.

„Ich weiß was dir jetzt durch den Kopf geht. Rachel , dieser Jayden und auch..." sie stoppt kurz, atmet durch und spricht dann weiter.
„Die Jungs..sind böse."

Im ersten Moment verstehe ich nicht, was sie damit sagen möchte. Doch dann trifft es mich.

Sie meint die Lebensumstände, die Feindschaften , die Probleme, einfach alles gehört zu einer anderen Welt. Eine Welt die Böse ist.

„Sie tragen alle Waffen. Auch Taehyung hat es getan. Sie haben Feinde. Feinde die töten und Feinde die sie selbst töten würden. Diese Feinde finden immer einen Weg. Hätte Rachel dich nicht gefunden, hätte sie ihr Plan B rausgeholt und hätte das nicht funktioniert, hätte sie bis Plan Z weiter gemacht. Das wichtige in dieser  Welt ist es aber, einen Plan zu ruinieren. So zu ruinieren, damit sie genug Zeit haben um selbst einen noch besseren Plan zu kreieren. Verstehst du?" wie hypnotisiert nicke ich.

So habe ich das nicht gesehen. Es ist nicht relevant, ob sie einen Plan durchziehen. Es ist nur relevant, dass der Plan den sie durchziehen, nicht funktioniert.

„Also Danke.." sagt Alice und diesmal lächelt sie so, dass es in ihren Augen ankommt.

Ich schüttle wieder meinen Kopf aber diesmal nur leicht.

„Ich muss mich bei dir bedanken. Ohne dich, hätten die Männer nichts unternommen."

Diesmal ist es Alice, die perplex ist. Sie kneift ihre Augen etwas zusammen.

„Nach den Dingen, die Taehyung mir vorhin erzählt hat, kann ich verstehen wieso du so mit Jungkook diskutieren musstest.."

Alices Gesicht entspannt sich und sie nickt jetzt.

„Also weißt du, was vorgefallen ist?.."

„Ich denke, dass ich nicht viel weiß aber er hat mir erzählt, was es mit Rachel auf sich hat und wieso er gehen musste."

Alice Augen werden plötzlich dunkler und ich spüre förmlich den Hass.

„Zu dieser Gedichte gehört viel mehr."

Das ist mir bewusst. Zumal ich das Gefühl habe, dass die Frau die gerade vor mir steht, Dinge erlebt hat, die schlimmer nicht sein könnten. Alles an ihr schreit nach Kraft und Selbstbeherrschung und genau diese Menschen, sind die mit den meisten Wunden.

„Also ich mag den Teil, bei der zwei Frauen, unsere Ärsche  gerettet haben."
Ruckartig drehe ich mich um und schaue den blonden  Mann an, der gähnend an den Kühlschrank läuft.

„Das ist Suga." sagt Alice, ich nicke leicht aber ich kann meinen Blick nicht von dem Mann lösen. Er holt sich einen Bier und schließt den Kühlschrank wieder.

„Was würdet ihr bloß ohne uns tuen mh?" sagt Alice aber er hebt seine freie Hand kurz , verlässt die Küche wieder und geht dann auch komplett aus dem Wohnbereich.

„Er ist der entspannteste hier." warum glaube ich das Alice sofort?

„Der Rest ist nicht so." jetzt schaue ich wieder zu ihr.
„Sie sind sehr ..naja... wild?" sie zuckt mit den Schultern.

„Und der Wildestes  gehört dir." jemand lacht und es ist ein herzhaftes und ansteckendes Lachen. Bevor ich mich wieder umdrehen kann, läuft der große Mann an mir vorbei und küsst Alices Wange und wendet sich dann mir zu.

„Ich bin Jin aber das solltest du schon wissen." sagt Jin und reicht mir seine Hand.

„Hailey." sage ich und reiche ihm auch meine Hand. Er zieht mich plötzlich an sich und drückt auch mir einen Kuss auf die Wange.

Your Smile // TaehyungWhere stories live. Discover now