Kapitel 11

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_Hailey_

Ich kralle mich an mein Kissen. Weine.
Ich weine wegen ihm.

Wie konnte er nur so reagieren?

Ich wollte mich bedanken. Nur das.

Doch jetzt spüre ich seine Finger immer noch auf meiner Haut. Mein Arm fühlt sich so an, als würde er mich noch festhalten.

Die Sonne geht draußen schon unter. Ich habe ernsthaft einen ganzen Tag im Bett verbracht. Der Laden musste jetzt einfach tagsüber geschlossen bleiben.

Die Nacht wurde weder ausgeraubt noch zerstört. Ich kann von Glück sprechen, dass nicht passiert ist. Ich bin ihm einfach hinterher gerannt und habe nicht darauf geachtet, dass ich abschließen sollte.

Es war alles ein Fehler und er hat es mir nur zu klar gezeigt.

Neben der unheimlichen Angst habe ich aber noch was andere gespürt.

Das Bedürfnis, ihn zu küssen.

Meine Hände krallen sich fester an mein großes Kissen und ich drücke meinem Gesicht in diesen.

Hinter seinen Augen ist eine verschlossene Tür. Eine Tür die alles im verborgenen hält. Sie ist abgeschlossen aber durch das Schlüsselloch ist heute etwas durchgedrungen. Es war seine Wut.
Hinter dieser Tür sind seine Dämonen gefangen. Da bin ich mir sicher.

Vielleicht braucht er Nähe. Etwas Zuwendung. Zärtlichkeit. Einen Kuss. Einen harten Kuss. Einen Kuss der ihm die Luft raubt, damit er merkt, dass er eigentlich die ganze Zeit schon atmet und lebt. Das er nicht Tod ist und sich nicht so verhalten sollte. Ein Kuss der ihm zeigt, dass er sowas von noch lebt.

Ich schreie in das Kissen und setzte mich dann ruckartig auf.

Meine linke Hand hebt sich und ich schaue auf diese. Die Ohrfeige war notwendig.

Langsam balle ich die Hand zu einer Faust.

Wenn jemand so auf ein Geschenk reagiert, verdient er das und er hat mir wehgetan.

Er hat es verdient....oder ?

Doch! Man Hailey! Er hat es verdient. Punkt aus Ende.

Noch länger kann ich nicht in meine Bett sein. Ich verlasse mein Zimmer und gehe duschen. Wenigstens heute Nacht werde ich den Laden öffnen.

Das Dachgeschoss gehört komplett mir. Ich habe ein Badezimmer, mein Zimmer und einen kleinen Abstellraum. Wenn ich Zuhause bin, halte ich mich immer hier auf. Seitdem ich klein bin, verbringe ich jeden Tag Stunden in meinem Zimmer. Schon seit meine Kindheit, arbeiten meine Eltern extrem viel und ich habe es mir so abgewöhnt.

Nach der Dusche, mache ich mir die Haare, schminke mich leicht, zieht meine schwarze Hose und ein weiße T-Shirt an. Ich schnappe mir meinen Schlüsselbund und renne runter.

Mein kleines Auto steht vor der Garage und sobald ich ansteige, fahre ich los.

Ich runzle die Stirn, als ich am Laden ankomme. jemand steht an der Tür gelehnt da.

Es ist ein Mann und er zieht an seiner Zigarette.

„Wer ist denn das ?..." sage ich leise zu mir selbst und steige aus. Ich halte meinen Schlüsselbund fest und überlege mir, wie ich ihm diesen um die Ohren schlage, falls er was dummes tut.

Langsam laufe ich um mein Auto und auf die Tür zu.

Der Mann sieht zu mir als er bemerkt, dass ich auf ihn zulaufe.

„Kann ich Ihnen helfen ?.." frage ich und versuche mich dabei selbstbewusst anzuhören. Ich lasse einen guten Sicherheitsabstand zwischen ihm und mir.

Ich schaue in sein Gesicht und bin unendlich froh darüber, dass es nicht der Typ ist, denn Mr. Unnötig aus dem Laden geschmissen hat.

„Ja." sagt er und pustet den Rauch nach links aus. Trotzdem bekomme ich eine kleine Rauchwolke ab und versucht nicht zu husten.

Er sieht mich wieder an und lächelt etwas

„Kennst du einen gewissen Taehyung?"

Taehyung? Wer ist Taehyung?

Ich ziehe leicht die Augenbrauen zusammen.

„Kim Taehyung um genau zu sein."

Ich schüttle meinen Kopf und streiche mir eine Strähne von meinen glatten Haaren hinter mein Ohr.

„Ich kenne keinen Taehyung." sage ich aber der Typ lässt nur seine Zigarette fallen und tritt mit seinen schwarzen Lederschuhen darauf.

„Sicher?" fragt er mich, während er seinen Blick von seine zerdrückte Zigarette hebt und sein Lächeln verschwindet.

„Natürlich." ich bin verwirrt. Wieso fragt er mich, ob ich mir sicher bin?...

„Du kennst den Namen, der Typen nicht mit denen du abhängst ?" ich reiße meine Augen auf, als er mich das mit einem gereizten Ton fragt.

Sofort trete ich einige Schritten zurück.

Hinter mir höre ich aber ein Auto, dass mit quietschenden Reifen anhält.

Der Typ spuckt kurz auf den Boden und tritt auf mich zu.

„Dann muss ich wohl herausfinden, was du mit Taehyung zutun hast." mit diesen Worten kommt er noch näher auf mich zu.

Mein Körper versucht zu reagieren. Ich versuche los zu rennen aber er packt mich. Ich schreie auf.

Eine Autotür wird geöffnet und er drückt mich in diese. Ich versuche zu entkommen, schlage nach ihm aber er knallt einfach die Tür zu und klemmt dabei fasst meine Hand ein. Schreien schlage ich an die Autotür und lasse dabei meinen Schlüsselbund fallen, der mir absolut nichts gebracht hat.

„Hallo." sagt eine weibliche Stimme neben mir und ich drehe mich sofort um.

Eine Frau, in einem roten Kleid, lächelt mich an.

Your Smile // TaehyungWhere stories live. Discover now