Kapitel 14

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_ Taehyung_

Ich spüre die Ohrfeige noch.
Seit drei Tagen lege ich meine Hand immer wieder an meine Wange.

Ihre Tränen, die Enttäuschung, sie hat nicht damit gerechnet, dass ich so reagieren werde.

Es ist für mich verständlich aber ich kann kein Mitleid brauchen und auch kein Mädchen, die mir hinterher rennt.

Ich liege auf meinem Bett und ziehe an meiner Zigarette und schaue an die Decke.

Die Ohrfeige hat dafür gesorgt, dass ich körperlich was gespürt hat. Hat mir gezeigt,  das ich irgendwie noch lebe.

Der Grund für meine Wut ist die gesamte Lage und die hat sich bisher nicht geändert.

Ich wollte Jimin anrufen aber er hat mich blockiert. Auch die anderen haben das getan.

Nur ganz kurz wollte ich mit ihnen telefonieren oder eine Nachricht schreiben aber ich kann nicht. Sie wollen keinen Kontakt mehr. Also wie soll ich zu ihnen?...
Sobald sie mich sehen würden, würden sie wieder auf mich losgehen.

Ich habe es Rachel gesagt, sie soll diesem Arschloch nicht helfen und wenn sie das tut, bringe ich sie um und das schwöre ich.

Bei meine Geschrei muss das bei ihr angekommen sein.

Ihr Hals war knallrot und hatte meine Fingerabdrücke, so heftig habe ich sie gewürgt.

Das war eine Drohung die sie einfach verstehen muss.

Ich hoffe so darauf, dass nichts passiert.

Seit Tagen spiele ich auch mit dem Gedanken ob ich zum Apartment soll um nachzuschauen ob die Lichter an sind.

Es wäre ein Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass nichts passiert ist.

Sie sollten umziehen. Weg von hier aber es ist nicht einfach, die Kunden sind hier. Eine neue Stadt würde bedeuten, dass sie wieder von Null anfangen müssten.

Ich ziehe wieder an meiner Zigarette und als ich merke, dass kein Rauch meine Lungen füllt, werfe ich den Rest den Zigarette auf einen Teller, der neben meinem Bett auf dem Boden steht und voller Zigarettenstummel ist.

Mit schmerzendem Kopf setzte ich mich auf und strecke mich.

Sie hatte sogar Schokolade für mich.

Sie ist ein so naives Mädchen.

Ich schüttle meinen Kopf. Ich gehe seit Tagen nicht zu dem Laden und habe das weiterhin auch nicht vor.

Heute Abend ist es soweit, ich muss zu den Jungs und schauen ob die Lichter der Wohnung brennen. Vielleicht gibt mein Kopf dann Ruhe und ich kann schlafen.

Schlaf. Ich kann es nicht und will auch nicht aber ich brauche es.

Wieder ziehe ich meinen Hoddie an und gehe langsam die Treppen runter. Dieses Apartment ist so verdammt Alt, dass man jeden Schritt auf dem Holzboden hört. Dieses knarren geht mir extrem auf die Nerven.

Unten angekommen, öffne ich die Tür und halte sofort inne.

Hailey.

Sie steht vor der Tür und hat ihre Hand an den Klingeln.

Sie weitet ihre Augen als ich plötzlich vor ihr stehe.

Da ist sie wieder und das obwohl ich ihr gesagt habe, dass ich alles mögliche mit ihr anstellen könnte. Nachdem ich ihr wehgetan habe.

„I...ich.... Hey.." sagt sie und lächelt angespannt.

Wieso ist sie hier?

„I..ich wollte mich..e..entschuldigen..."

Für was ? Das sollte ich sie wirklich fragen aber ich schaffe es nicht.

Sie sieht mich mit ihren großen Augen so hoffnungsvoll an, dass ich das Gefühl habe, dass auf meiner Zunge ein Messer ist, welches diese Hoffnung durchschneiden könnte und das möchte ich nicht.

„Die Ohrfeige..." sagt sie wieder und hebt eine Tüte.
„Wirklich, nur wegen der Ohrfeige. Deswegen die Tüte."

Ich schaue zu der Tüte, die sie gegen meine Hand drückt.
Als ich meinen Blick hebe und begegne ihren Augen.

„Bitte..." sagt sie leise.

Seit Monaten spüre ich es zum ersten Mal. Mein Herz. Es schlägt so stark, dass mein Brustkorb sich förmlich zusammenzieht.

Meine Hand greift nicht nach der Tüte aber sie tritt näher an mich und öffnet mit ihrer Hand meine Hand und legt den oberen Teil der Tüte in meine Hand und schließt meine Hand um diese.
Bevor sie zurücktritt, sieht sie mich an und ist mir extrem nah.

Da meine Lippen trocken sind, feuchte ich sie leicht mit meiner Zunge an.

„Du willst es oder?" sage ich leise aber mit meiner tiefen Stimme.

„W..was?.." sie zieht ihre Augenbrauen verwirrt zusammen.

„Das ich dich Wund ficke."

Your Smile // TaehyungWhere stories live. Discover now