Your Smile // Taehyung

Kapitel 74

_Hailey_

Ein Kunde.

Alice hat es mir schon gesagt: „ Diese Jungs sind böse." Was für ein Kunde ist mein Vater also? Wieso
ist er so blass geworden und hat mich so entschuldigend angeschaut?

Ich kann Jin nur anstarren. Er sieht streng auf die Straße und ich erkenne wie er seine Zähne zusammenbeißt und dadurch sein Kiefer sich anspannt.

Die Jungs haben Waffen, Feinde, sie haben viel Geld und genauso viele Probleme.

Mein Vater hat aber meine Mom und mich. Er hat eine Familie.

Mein Blick löst sich den ganze Zeit über nicht von ihm. Er aber wirkt mit jeder Minute wütender. Langsamer aber sicher sollte mein Kopf Sätze formulieren und meine Lippen diese aussprechen. Doch das bekomme ich absolut nicht hin. Jin wirkt so, als würde er bei jedem weiteren Wort an die Decke gehen.
Dabei ist er so ein netter und entspannter Mann. Er ist der der mich angelächelt hat, während alle unendlich genervt waren.

Ich schlucke schwer und schließe meine Augen.

Warum passieren gerade all diese Dinge ?

Es passieren dauernd Dinge die ich nicht beeinflussen kann, die ich nicht kontrollieren kann.

Hätte ich die Möglichkeit die Zeit zu stoppen, würde ich es jetzt tun. Ich brauche eine Pause, ganz dringend.

Mit eine starken Bremsung, kommt Jins Auto zum stehen. Vorsichtig öffne ich meine Augen und bin froh darüber, dass ich keine Tränen verliere.

Sobald ich meine Augen öffne, begegne ich Jins Blick. Sein Gesichtszüge werden weicher, sobald er in meine Augen sieht.

„Am Liebsten würde ich zurückfahren und deinem Dad..." er beisst sich auf die Unterlippe.
„Dein Dad kauft Drogen von uns."

Sobald er das sagt, sehe ich meinen Dad vor mir. Sein herzhaftes Lächeln und seine warmen Umarmungen. Er im Anzug auf dem Weg zu seinem Büro.

Dann sehe ich Jungkook, Taehyung und die anderen vor mir. Mit den Waffen in ihren Händen, Wunden an ihrem Körper und komplett in schwarz gekleidet.

Es passt nicht zusammen. Die Jungs verkaufen Drogen und mein Dad kauft sie?

Die Jungs verkaufen Drogen. Ich habe nicht erwartet, dass sie alle einen „anständigen" Job haben und ganz normal, jeden Monat ihren Lohn bekommen. Sie haben alle Waffen und sehen so aus als könnten sie jeden Moment alles mögliche tun.

Sie sind aber trotzdem auf dem falschen Weg und diesen Weg geht auch mein Dad?

Hat er auch Waffen?
An wen verkauft er die Sachen weiter?
Wo ist das Geld davon?
Wann ist er immer los und hat die Sachen gekauft?
Hat er überhaupt einen normalen Job?

Die Fragen überschlagen sich aber ich weiß eine Sache ganz sicher; er gefährdet Mama.

„Hailey.." als ich meinen Namen höre, sehe ich Jin wieder vor mir.

Er sieht mich mit großen Augen an und schüttelt seinen Kopf.

„Raste nicht aus..okay? Bitte...Du bist gerade so blass geworden..lass uns rein und die Sache in Ruhe besprechen."

Der Jin von vorhin ist verschwunden. Sein Blick ist nicht mehr voller Wut. Er sieht extrem besorgt aus und er hat jeden Grund dafür besorgt zu sein.

Ich spüre aktuell nichts mehr und frage mich, wie viel ein Mensch aushalten kann, bevor er zerbricht.