Kapitel 25

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_Hailey_

Ich habe Tabletten bekommen. Sie sollen mich beruhigen.

Wäre die Krankenschwester ehrlich hätte sie folgendes gesagt: „ Diese Tabletten benebeln halt deinen Kopf."

Hat sie natürlich nicht. 

Ich liege auf einem Bett und die Tränen verlassen ununterbrochen meine Augen. Innerlich fühle ich mich Tod.

Mein Opa war mein Held.

Nachdem meine Oma gestorben ist, hat er alles alleine gemacht. Er war stark und hat nie seine Lebensfreude verloren. Für sie hat er gelebt. Für sie hat er die Jahre, die sie wegen ihrem Krebs nicht erleben konnte gelebt.

Ich bin ihm meine Kraft schuldig.

Und jetzt ist er einfach weg.

Die Tabletten wirken, denn sonst würde ich spätestens jetzt ausrasten.

Wegen meine gesamten Lage würde ich ausrasten.

Wegen dem Tod von meinem Opa.
Wegen dieser Rachel, weil sie mir eine Last auf die Schultern gesetzt hat.
Wegen diesem verdammte Taehyung, weil er mich verletzt hat.

Ich drücke meine Beine zusammen als ich an ihn denken. Dieses Monster.

Es war naiv von mir zu denken, dass man einem Fremden, der so gehässig durch die Gegend läuft helfen kann. Er verdient meine Hilfe nicht.
Ich glaube auch nicht, dass je jemand so ein Monster umbringen könnte. Die Rachel und seine Kumpels haben umsonst Angst.

Wäre ich nicht umgekippt, hätte ich einfach die Chance dazu gehabt, seine Begleitung ins Krankenhaus zu verhindern. Mit Händen und Füßen hätte ich mich dagegen gewehrt.

Meine Augen fühlen sich schwer an und ich spüre noch genau wie sie mir zu fallen.

Sobald sich meine Augen geschlossen habe, ist da mein Opa.

Er streichelt mir über meinen Kopf.

„Das Leben ist schön, vergesse das nicht."

Mit großen Augen schaue ich zu ihm. Ich war  in der Schule und diese blöde Mandy hat mich aufzogen.

„Alles ist doof!" sage ich trotzig und er lacht.

„Hör zu. Das größte Geschenk auf der Welt ist es, dankbar zu sein. Dankbarkeit rettet. Sei dankbar für sie."

Sofort runzle ich irritiert die Stirn und er küsst meine Stirn.

„Sei dankbar für  die Erfahrung. Sie zeigt dir den Art von Menschen, die du nicht sein möchtest. Oder möchtest du so sein?"

„Niemals!" sage ich laut und schüttle heftig meinen Kopf.

„ Siehst du, so wirst du also nie sein, dafür solltest du dankbar sein."

„Du hast Recht. So blöde kann ich nicht sein, auch wenn ich wollen würde." ich verschränke meine Arme vor der Brust.

„Aber." sagt er während er mit seiner Hand meinen Rücken streichelt.

Wir sitzen auf einer Bank im Park und die Sonne geht langsam unter. Die Spaziergänge mit ihm sind immer toll.

„Frage dich auch immer wieso ein Mensch so ist. Verurteile nicht und gebe Chancen, dann wenn du spürst das es sich lohnt."

Ich verdrehe die Augen.

„Ich habe nicht so viele Chancen zu verteilen." ich springe auf und laufe los.

„Ach du und dein Temperament." höre ich mein Opa hinter mir. Er lacht und ich spüre förmlich wie er seinen Kopf schüttelt.

Mein Traum geht lang, denn als ich meine Augen öffne und an die Decke blicke, ist es dunkel.

Habe ich den ganzen Tag geschlafen?

Mein Kopf schmerzt und ich lege meinen Unterarm über meine schweren Augenlider.

Es braucht einige Sekunden, bis ich weiß was passiert ist.

Mein Opa.

Noch bevor ich meinen Unterarm von meinen Augen heben kann, verliere ich erneut Tränen. Mein Herz schmerzt und ich setzte mich auf. Ich schaue an die dunkle Wand.

Ich bin im Krankenhaus.

„Mach langsam.." mein Herz setzt einen Schlag aus und ich stehe auf, ich taumle nach hinten und komme mit dem Rücken an einem  Fensterrahmen an.

Da steht er.

Seine Kapuze ist nicht über seinen  Kopf gezogen und er sitzt auf einem Stuhl neben dem Bett.

Ich hebe meinen zitternden Finger.

„Du!" ich schreie und er steht auf.

„Die geben dir wieder Tabletten wenn du so schreist..."

Ist das hier ein Witz?! Wo sind meine Eltern ?!

„Was hast du getan??" wieder schreie ich aber was erwartet er von mir? Das ich mich beruhige, wenn er mir mit den Tabletten droht?

„Deine Eltern wissen das ich hier bin. Sie müssen sich um die Beerdigung kümmern und alles was dazu gehört..."

„Was hast du ihnen erzählt??" ich beiße meine Zähne so fest zusammen, dass meine Zähne knirschen.

Er legt seinen Kopf schief und betrachtet mich.

„Das ich ein Freund von dir bin..und deinen Opa kannte...mein Beileid übrigens.."

In meinem Kopf legt sich ein Schalter um.

Keine Ahnung woher die Kraft kommt aber ich laufe um das Bett und schlage mit beiden Händen gegen ihn. Meine Hände treffen auf seinen harten Brustkorb. Er taumelt kein bisschen nach hinten oder bewegt sich etwas. Er bleibt regungslos stehen und sieht auf mich runter.

Wieder prallen meine Hände auf sein Brustkorb.

„Du wünscht mir Beileid?! Du hast mir wehgetan! Du hast mir schmerzen hinzugefügt! Mein Opa hätte dich gehasst!!" meine Stimme zittert aber wird davon nicht leiser.

Er schiebt seine Hände in seine Hosentasche und tritt jetzt mit jedem Schritt zurück.
Es ist nicht, weil meine Schläge zu stark sind und er dadurch nach hinten treten muss. Er macht er freiwillig und das verärgert mich noch mehr. Ich will das es ihm weh tut, dass er dadurch einen kleinen Teil von dem Schmerz, den ich spüre, selbst spürt.

„Du bist das Letzte!" schreie ich ihn an und merke dabei, wie sein Rücken an die Wand gedrückt wird.

„Du bist ein Monster!" und wieder schlage ich gegen seinen Brustkorb.

Er zuckt nicht mal mit seiner Wimper und sein Blick bleibt weiterhin neutral.

„Wieso hast du das getan??" und ohne das ich es verhindern kann, verpasse ich ihm eine Ohrfeige. Sein Kopf wird dabei nach links gerissen und der Schlag hallt in dem Krankenzimmer.

Mit geweitet Augen, trete ich von ihm zurück doch er packt meinen Arm, zieht mich an sich und legt seine Arme um meinen Körper.

Your Smile // TaehyungWhere stories live. Discover now