Kapitel 5

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_Hailey_

Egal wer das war, er hat dafür gesorgt, dass mein ganzer Körper von einer Gänsehaut bedeckt wurde. Meine Wangen glühen und mein Hals ist trocken.

Seine Augen waren die schönsten aber dennoch traurigsten Augen, die ich je gesehen habe.

Seine ganze Körperhaltung war schwach. Schwach; ein besseres Wort passt nicht dazu. Es war so, als wäre er unendlich müde.

Seine Stimme war so tief, dass es sogar noch in dem tiefsten inneren ankommt und dafür sorgt, dass es vibriert. Es ist wie an warmes Schluck Tee an einem unheimlich kalten Wintertag.

Ich habe mich sofort gefragt, wie es sich wohl anhört, wenn er singt.

Es wäre bestimmt die angenehmste Stimme, die man bevor man einschläft hören könnte.

Sein Gesichtsausdruck hat keinerlei Emotionen durchgelassen.

Eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, dass genau das dafür sorgt, das ich an ihn denke.

Ich kralle mich an das Lenkrad von meinem Auto und biege in die Einfahrt vom Krankenhaus.

Und er ist verdammt unhöfliche!

Ich steige aus dem Auto, betrete das große Krankenhaus und laufe zur Information.

„Hallo. Ich möchte zu Mr. Yang. Ich bin seine Enkeltochter."
Die alte Frau sieht mich skeptisch an und nickt dann.

„Zimmer 234 Stock 4." sagt sie mit einer viel zu hohen Stimme.

„Danke." sage ich stell und laufe schnell zu dem Aufzug.

Im vierten Stock angekommen, laufe ich schnell an sämtlichen Zimmertüren vorbei und öffne die Tür, die mit 234 gekennzeichnet ist.

Sofort sehe ich meinen Opa, wie er reglos in dem Bett liegt und erst dann schaue ich zu meinen Eltern.

„Hast du die Karte?" fragt mein Dad und hört sich sehr müde an.

Es war nach Mitternacht, als wir angerufen wurden. Die Nachbarin hat bemerkt, dass er nicht von der Arbeit zu seiner Wohnung gekommen ist und ist dann los zu seinem Laden.

Da lag er dann bewusstlos und einer Platzwunde am Kopf.

Danach ging es ganz schnell. Wir wurden angerufen und dann waren wir innerhalb von paar Minuten im Krankenhaus.

„Ich finde es einfach nicht." antworte ich meinen Dad und laufe an das Bett von meinem Opa. Ganz vorsichtig setzte ich mich an den Rand von seinem Bett. Ich bemerke sofort, wie meine Augen glasig werden.

„Wir werden schon eine Lösung wegen dieser Karte finden." höre ich meinen Dad sagen und streichele die Hand von meinem Opa. Sie ist ganz kalt.

„Hailey..." sagt mein Papa und ich spüre seine Hand auf meine Schulter.
„Seine Lage wird sich schon wieder stabilisieren. Er muss halt nur langsam machen. Sollte mit seinem Laden aufhören."

Sofort drehe ich meinen Kopf zu meinen Dad.

„Du weißt wie sehr er seinen Laden liebt. Wenn er wieder aufwacht und sieht, dass sein Laden geschlossen ist, wird er sehr traurig sein.."

Mein Papa zieht seine Augenbrauen zusammen.

„Und wer soll sich darum kümmern ? Ich habe keine Zeit."

„Ich auch nicht Süße." sagt meinen Mama und sieht mich besorgt an.

„Ich mach das schon..." sage ich und nicke entschlossen.

Meinen Job in dem Café, dass ich eigentlich als Übergangslösung hatte aber mittlerweile nicht davon loskomme, da ich einfach nicht weiß, was ich studieren soll, muss ich früher oder später sowieso aufgeben. Vielleicht kann ich mich dann endlich dazu bekommen, mich zu entscheiden. Zwei Jahre sind es schon her und noch mehr sollte ich mich nicht daran gewöhnen.

„Bist du dir da sicher?" mein Papa sieht nicht begeistert aus.

„Ja und danach fang ich vielleicht endlich an zu studieren.."

„Aber es wird sicherlich sehr anstrengend sein, die Lieferungen und das alles" meine Dad ist der skeptische Mensch den ich kenne. Egal um was es geht, er ist einfach immer extrem vorsichtig und bedacht.

„ Wenn ich Hilfe benötige, komme ich zu euch oder informiere mich anderweitig."

„ Ich finde die Idee eigentlich gut ." meine Mama nickt sofort, das sie schon lange möchte, dass ich das mit dem Studium endlich in den Griff bekomme.

Mein Papa seufzt und nickt.

Ich drücke die Hand von meinem Opa leicht und stehe dann wieder auf.

„Also...ich muss dann los und die Sachen erledigen. Gebt mir bitte scheidet, wenn er aufwacht.." meine Eltern drücken mich leicht und dann verlasse ich das Krankenhaus und setzte mich in mein Auto.

Und vielleicht, nur vielleicht, kommt dieser unhöfliche Typ wieder und ich kann mich mal ordentlich mit ihm unterhalten und dann sagt er mir bestimmt auch, was er wollte.

Ich sollte nicht an ihn denken aber ich möchte die Geschichte hinter seinen traurigen Augen hören...

Your Smile // TaehyungWhere stories live. Discover now