Kapitel 49

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_Taehyung_

„Mach die Tür hinter dir zu." sagt Namjoon ruhig aber bestimmend. Auch das hat sie nicht geändert. Er könnte einem die schlimmsten Sachen an den Kopf werfen aber würde sich dabei absolut ruhig und bestimmend anhören.

Ich betrete sein Zimmer und schließe die Tür in mir.

Meine Beine treiben mich nicht nach vorne. Aktuell benötigte ich für alles hier eine Erlaubnis. Es ist nicht meine Absicht, den Jungs zu nahe zu kommen.
Das alles hat sich schnell und überraschend entwickelt und ich denke nicht, dass sie sich davor Gedanken über mich gemacht haben.
Schließlich haben sie in der gottverdammten Nacht, mein dunkelstes Geheimnis erfahren.
Egal wie weh es tut, ich kann es ihnen nicht übelnehmen, wenn sie nicht an mich gedacht haben.

Bevor meine Gedanken noch intensiver werden, löst Namjoon sich von seinem Fenster und kommt auf mich zu und sobald er genau vor mir steht, zieht er mich an sich und umarmt mich.

Er umarmt mich.

Meine Arme sind wie betäubt, denn ich kann sie nicht heben um die Umarmung zu erwidern.

Mein Herz schlägt so laut, dass ich mir sicher bin, dass er es spürt und hört.

Langsam und sanft schlägt er mit seiner Hand meinen Rücken.

„Willkommen Zuhause.." sagt er dicht an meinem Ohr und ohne jegliche Vorwarnung, bekomme ich eine intensive Gänsehaut.

Namjoon hält mich noch etwas so und ich bin dankbar dafür, denn sonst würden meine nachgeben.

Ich würde auf die Knie fallen und weinen. Laut weinen.

Als Namjoon die Umarmung langsam löst, hält er mit beiden Händen meine Oberarme und sieht mich an.

„Das alles...war viel." sagt er und ich spüre jedes seiner Worte in meinem tiefsten Inneren.

Alles was war, war viel. Viel zu viel für unsere Herzen.

„Komm.." sagt er ruhig und führt mich zu seiner kleinen grauen  Couch, die an der linken Wand steht. Wir setzten uns beide und er nimmt seine Hände von meinem Oberarmen.

Er legt seine Hände ruhig auf seinen Schoß und sieht mich an.

Ich sollte was sagen aber ich habe Angst.
Was wenn jedes meiner Worte oder meiner Bewegungen dafür sorgt, dass er nicht mehr mit mir sprechen  möchte ?

„Wir haben uns unterhalten. Seitdem Hailey hier aufgetaucht ist , haben wir weder geschlafen, noch richtig gegessen. Wir waren sauer. Alle."

Ich wusste es...sie sind sauer auf die Umstände und das sie mich-

„Wir sind sauer darauf, dass wir Rachel und Jayden diese Schwäche von uns allen präsentiert haben."

Namjoon sieht mir ehrlich in die Augen und ich weiß, dass er seine Wort ernst meint.
Sie sind sauer darauf, dass Rachel und Jayden wussten, das einer von uns alleine und schwach ist.

„Sowas, dürfen wir nicht nochmal machen."

Es ist offensichtlich, dass wir sowas nicht nochmal tun dürfen.
Wir hätten sterben können, wegen diesen zwei Psychopathen.

Ich kann nur nicken aber in meinem Kopf schwirren tausende Fragen rum.

Eine davon ist aber die wichtigste  Frage:

Wie wollen wir das verhindern?

Ich kenne Jungkook, er wird mich nie wieder in diesem Apartment willkommen heißen. Es ist einfach unmöglich.

„Deswegen" setzt Namjoon fort. „Möchten wir das du und Hailey hierbleibt."

Was?...

Ohne das ich einen Einfluss darauf habe, schüttle ich leicht meinen Kopf.

Das wird niemals klappen.

„Du verstehst nicht, das ist keine Frage oder Option. Es muss so sein. Damit müssen sich alle abfinden..."

„Das wird nicht funktionieren.." endlich funktioniert meine Stimme wieder.

Ich weiß, dass wir diese Schwäche beheben müssen aber Jungkook und auch die anderen, werde mich niemals normal oder überhaupt ruhig behandeln können . Die Wahrscheinlichkeit, dass es eskaliert ist zu groß.

„Es muss". sagt Namjoon und sieht mich ernst an.

„Was sagt Jungkook dazu? Und Jimin?.."

Namjoon kann mich nicht davon überzeugen, dass es für die zwei und ganz besonders für Jungkook kein Problem ist.

„Sie müssen. Wir haben stundenlang darüber diskutiert. Es ist die sicherste Lösung."

Sicherste Lösung? Da bin ich mir aktuell nicht sicher. Wie soll ich Jungkook in die Augen schauen?

Ich fahre mit meiner Hand  durch meine Haare.

„Ich weiß nicht mal, ob Hailey das möchte."

Namjoon muss etwas  grinsen und steht dann auf.

„Ich sehe Dinge die so offensichtlich sind. Die Blick, das Bett, deine Haare und eure gerötete Haut. Die Atmosphäre war eindeutig. Sie wird dich nicht alleine lassen m. Du musst es ihr nur sagen."

Siehst du Hailey, er musste keinen Fuß in das Zimmer setzten um das zu verstehen. Der Geruch war auch nicht notwendig.

Ich stehe auch auf.
„Wir gehen sobald, wir uns um die Psychopathen gekümmert haben."

Damit die Situation nicht lange anhält, müssen wir uns schnell darum kümmern.

Ich würde so gerne wieder ein Teil dieser Familie sein aber ich denke nicht, dass es möglich sein wird.

Also darf ich mir keine Hoffnung machen.

Mein Zimmer wird mein Lebensraum, denn ich kann nicht riskieren den anderen jeden Tag zu begegnen.

Namjoon nickt leicht.
„Das ist dann euere Entscheidung."

Er sieht mich an und ich ihn. Namjoon weiß ganz genau, weshalb ich mich so entscheiden. Ich bin dankbar für dieses Gespräche. Dankbar für Namjoon.

Am liebsten würde ich ihn jetzt umarmen aber ich darf das nicht.
Es steht mir nicht mehr zu.

Ganz leicht verbeuge ich mich und als ich ihn wieder anschaue, erkenne ich seine etwas geweiteten Augen.

Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, verlasse ich sein Zimmer und laufe zügig, ohne meinen Blick vom Boden zu heben, in mein Zimmer.

Your Smile // TaehyungWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu