Kapitel 22) Der Weihnachtsball

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Lea erholte sich schnell, aber nicht ganz. Pansy zeigte ihr ihr Ballkleid mit widerlichen Rüschen und pinken Saum und quietschte den ganzen Abend vor sich hin. Lea zerbrach es fast das Herz. Sie schnauze das Mädchen an, doch es half nichts. Draco liebte sie doch. Immer noch wurde sie von ihm auf den Gängen beschattet, doch jetzt kam Pansy mit, und versuchte andauernd seine Hand zu nehmen. Als er es schließlich tat, wurde sie ganz rot und er grinste selbstgefällig. Öffentlich wurde es aber nie, trotzdem wusste jeder davon. Leas Herz versuchte sie selbst zusammenglicken, doch es ging nicht. Als ein gut aussehender Fünftklässler die fragte, sagte sie traurig zu. Draco wurde wieder rot, sagte aber nichts. Es war zum Weinen. Der Ball stand an, und Lea machte sich immer mehr Gedanken über ihr Kleid. Ihre Mutter schickte ihr ein Paket, und als sie es öffnete, fiel ihr jede Menge Stoff in die Hände. Es war ein dunkelblaues Kleid mit fließendem Stoff, der sehr leicht war und Lea an gewobenes Wasser erinnerte. Er hatte mehrere funkelnde Partikel darin und wirkte wie ein Fluss im Morgengrauen, auf den glänzende Sonnenstrahlen fielen und das Wasser verträumt eintauchen. Es war Schulterfrei und oben eng anliegend. Es fiel sanft bis zum Boden. Lea fand sich darin überirdisch schön. Sie liebte es. Nach der Anprobe schickte sie Rose mit einem Brief an ihre Eltern fort, in dem die ihrer Mutter dankte. Lea wollte schon überlegen, wie sie ihre Haare dazu machte, als Pansy den Raum betrat. Ihr fiel die Kinnlade hinunter. "Das trägst du doch nicht, oder?", fragte sie böse. "Doch.", sagte Lea schlicht. "Es steht dir nicht, drückt dir deine Figur ein und passt gar nicht zu deinem hellen Hautton. Und deine braunen Haare dazu? Schrecklich." Lea lächelte, wenig gekränkt. "Danke! Ich habe schon überlegt, ob ich mir nicht besser einen Sack anziehen soll, aber du hast mich überzeugt." Glücklich schickte sie die verdatterte Pansy aus dem Raum und zog sich um. Die Tage strecken sich, doch endlich war er da. Leas großer Tag. Jacob, der Fünftklässler, würde sie gegen acht vor ihrem Schlafsaal abholen. Draco, Pansy, Crabbe, Blaise, Goyle, Nott und Daphne würden alle gemeinsam nach unten gehen. Nach vielem Zögern und mehreren Tränen von enttäuschten Mädchen, ging Blaise dann doch mit Anneliese Hamilton, einer drittklässlerin, die ehrlich hübsch war, zum Ball. Lea verabschiedete sich schon drei Stunden vor dem Ball von ihren Freunden und stieg in ihren Schlafsaal, wo Daphne schon auf sie wartete. "Erst das Make- Up, dann die Haare und erst am Schluss das Kleid und Feinheiten!", ordnete Daphne an. Die beiden machten sich an die Arbeit. Nach stundenlangen Schuften durfte Lea sich endlich im Spiegel betrachten. Auch Daphne sah ihr Make-up zum ersten Mal. "Wow! Dieser Lidstrich ist perfekt! Danke Lea!", hauchte die Blonde und betrachtete ihr Gesicht. Lea war auch mehr als zufrieden. Die beiden fielen sich in die Arme. "Jetzt noch schnell die Kleider!" Ihre Frisuren saßen bereits sehr gut, Lea trug ihre Haare teils nach hinten gebunden, teils offen und Daphne Worte sie schlicht offen tragen. Daphnes Kleid war grün und dunkel, dazu noch aus Samt und etwas figurbetonter, als das blaue von Lea. Kichernd fixierten Lea und Daphne einander funkelnde Steinchen an den Schultern, bis Pansy hereinkam. "Hab total die Zeit übersehen! War bei Draco." Daphne wirkte angewidert. Pansy hingegen grinste spöttisch, ihr Lächeln gedroht aber, als sie Lea ansah. "Mila, hilfst du mir bitte?", rief sie und eine stämmige Drittklässlerin kam herein, um ihr in ihr bodenlanges Rüschenkleid zu helfen. Erst jetzt bemerkte Lea, dass es die wiederlichste Pfirsichfarbe hatte. Sie versuchte den Fakt auszublenden, dass sie Pansy am liebsten vom höchsten Turm werfen wollte, und kämmte noch einmal ihre Haare durch. Sie hatte das komische Gefühl, dass sie sich wünschte, Parkinson würde sich blamieren und Drsco würde lieber mit Lea tanzen. Aber das war gemein, Freunde waren nicht nur für sie da, dieses Gefühl war ganz und gar nicht angebracht. "Jacob wird die Augen nicht von dir lassen können!", sagte Daphne ruhig und bestaunte auch sich im Spiegel. "Er ist nicht so wie alle denken, weißt du? Wenn er sich mit öffnet, dann ist er total lieb und so verständlich. Er hat nur so viel Druck von seinen Eltern.", meinte Lea geistesabwesend und sah aus dem Fenster. Kleine Schneeflöckchen strudelten zu Boden. "Kennt ihr euch schon so gut? Ich das achte, ihr habt euch erst vor kurzem kennengelernt?", fragte Daphne verwirrt. "Hä? Von wem redest du?", fragte Lea. "Von wem redest du? Oh nein warte. Ich weiß schon." Lea wurde rot. "Es ist nicht so... Ich meine, wir sind gut befreundet und so." Daphne grinste immer ich, als sie zur Treppe gingen. Pansy drängte sich vorbei und rief laut: "Dracooo!" Der Blonde ließ sein Gespräch mit Blaise fallen und starrte Pansy an. Sie sah wirklich okay aus, nur dieses Kleid, wäre Leas Mutter wirklich nicht ins Haus gekommen. Narzissa auch nicht!, dachte Lea abfällig. Traurig, wie sich ehemalige Freundschaften auseinanderlebten. Sie strich noch einmal über ihre Wange und stieg dann die Treppen hinab. Jacob stand davor und grinste sie verlegen an. Auch er sah gut aus, groß, gut gebaut und im Gesicht ziemlich süß. Lea konnte sich geehrt fühlen, es hieß, dass er wirklich beliebt war. Doch Leas grüne Augen suchten nur eine Person. Draco. Er stand am Türrahmen und wartete. Ihm fiel die Kinnlade herunter. Lea war schön, und so fühlte sie sich auch. Ihr Kleid floss an ihren Beinen entlang und unterstützte ihre schmale Taille. Mehrere Jungs im Raum drehten sich um, als Jacob Lea die Hand hinhielt. Lea nahm sie und sie gingen nach vorne zu Drsco und Parkinson. "Draco! Mein Kleid! Machst du es bitte zu?", hauchte Pansy und hielt ihm ihren Rücken hin. Er machte den Reißverschluss zu und hielt ihr dann forsch den Arm hin. Sie nahm ihn galant. Gemeinsam stiegen sie die Treppe hinab und Lea und Jacob wurden neidisch angesehen. Pansy klammerte sich ziemlich besitzergreifend an den Arm ihres Partners und Lea stellte sich wieder einmal vor, dass sie einfach verschwand und Lea an ihre Stelle treten konnte. Warum tat sie so etwas? Was machte Draco Malfoy da mit ihr? Er war widerlich und feige genug, sein wahres Gesicht vor der Welt zu verstecken! Manche fragten sich sogar, was sie denn mit ihm machte. Vor allem Fref und George hatten oft angeboten, den Wiederling zu beseitigen. Neuerdings war er auch noch als Frettchen bekannt, wie Lea gehört hatte. Sie hatte das Zweigesichtige satt. Warum dachte sie überhaupt darüber nach. Harrys Blick war unbeschreiblich, doch Rons war noch besser. Er hatte zweifellos in ihr immer die Schlange gesehen, doch heute konnte sich Lea das erste Mal als Mädchen präsentieren. Der Tanz hatte begonnen und die Champions durften auf die Tanzfläche. Der arme Harry, der sowieso schon nicht wirklich tanzen konnte, geriet bei einem Blick auf Cho völlig außer Kontrolle. Draco hinter ihr lachte laut und abfällig. Und zum ersten Mal seit Gezeiten fiel Lea ein. Dann durften die anderen Paare tanzen. Jacob nahm sanft Leas Arm (Draco schnaubte) und führte sie auf die Tanzfläche. Lea tanzte bis ihr die Füße wehtaten. Jacob war ein guter Tanzpartner, er konnte sich gut bewegen und schaffte es auch sie zum Lachen zu bringen. Das alles hätte sich gar nicht nach Slytherin angehört, hätte er nicht eine furchtbar reiche Adelsfamilie. Trotzdem amüsierte Lea sich prächtig, doch die Luft war stickig und roch nach Essen. Lea, die mit drei Butterbieren schon genug hatte, wollte Jacob bitten zu gehen, als jemand sie an der Schulter berührte. Und dieser jemand war Draco Malfoy.


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