Kapitel 19) Eine Erschreckende Wahrheit

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In Hogwarts herrschte rege Aufruhr. Schüler liefen quer durcheinander und der Slytherin Gemeinschaftsraum war erfüllt von freudigen Rufen. Müde schleppte Lea ihren Koffer in die Mitte des Raumes, in dem schon mehrere Exemplare lagen, die später in den Hogwarts-Express gebracht werden würden. Lea freute sich auf die Heimreise. Ihre Freundschaft mit Blaise und Draco hatte einen neuen Punkt erreicht und Pansy hatte wieder mit ihr gesprochen. Daphne und Astoria würden in einem anderen Abteil, gemeinsam mit Theodor Nott sitzen. Sie hatten schon einiges geplant, der Einfachheit halber. Als Lea zum Frühstück lief, wurde sie von ihre üblichen Spießgesellschaft, sprich Crabbe, Goyle, Draco, Blaise und Pansy eingeholt. "Ohne uns zum Frühstück?", fragte Crabbe gut gelaunt und brachte es sogar fertig dabei nicht zu grunzen. Lea nickte einfach. Mit den Gorillas gesehen zu werden, würde ihr Niveau wieder abschrauben. Aber was solls. Blaise und Draco schwiegen sich merkwürdigerweise an, normalerweise redeten sie, wenn das Grüppchen essen ging. Blaise und Draco wurden meist nicht zusammen gesehen, aber Lea vermutete, dass ihre Freundschaft stärker war, als die, die Draco mit Crabbe und Goyle hatte. "Lea, willst du mir vielleicht was erzählen?", fragte Blaise trocken. "ich mache dir keine Vorwürfe, ich will es aber gerne wissen." Lea konnte nicht einmal so tun, als wüsste sie nicht worum es ging. Zu oft hatte sie in ihrem Kopf darüber nachgedacht. "Blaise, es tut mir so leid, dass ich es dir nicht erzählt habe. Ich wollte es dir sagen, ehrlich, aber es war so kompliziert. Ich hatte Angst, dass du nicht mehr mit mir befreundet sein willst, nachdem niemand wusste, dass ich adoptiert bin." Lea musste Tränen unterdrücken. Hoffentlich wendete er sich nicht von ihr ab. Doch Blaise lächelte. "Wie könnte ich mich jemals von dir abwenden? Wir waren beste Freunde, seit wir uns im Zug getroffen haben. Dein Leben muss ziemlich schwer sein, dass du Maxime kennengelernt hast, sie hat dir dann wohl doch alles erzählt, und dass du erfahren hast, dass dein bester Freund sogar dein Cousin ist." Lea nickte stark mit dem Kopf. "Hast du deinen Onkel, also meinen Vater gut gekannt?", fragte sie. Die Gruppe bog nun in die große Halle ein. "Nein, er war anders, aber gut anders. Er wollte nichts mit meiner Mutter zu tun haben, wegen ihren ganzen Männergeschichten, aber er war immer auf meiner Seite, als ich kleiner war. Seine Frau, also deine Mutter, habe ich aber gekannt. Du kamst mir schon damals, auf unserer ersten Zugreise so bekannt vor. Ich habe sie in dir gesehen. Sie war äußerlich genauso wie du." Lea war gerührt. Blaise klopfte ihr auf die Schulter. Draco, der sich offenbar ausgeschlossen fühlte, begann ein Gespräch über den Quidditchpokal. Wie gern sie ihn in den Händen gehabt hätten, aber nein. Dieses Jahr hatte Potter es also wirklich geschafft. Draco schien entzückt darüber, dass Lea sich so über die Gryffindors aufregte. Immerhin hatte sie die ersten zwei Jahre keinerlei Feindschaft gegen das Haus gehegt. Die Granger kam an ihnen vorbei. Sie hatte ziemlich viele Schrammen im Gesicht, strahlte aber. Lea war es egal. Sie freute sich auf ihre Eltern und vor allem auf die bevorstehende Weltmeisterschaft. 

Noch ein letztes Mal pfiff die Lok und rauschte dann ab. Sie sahen Hagrid, den unfähigen Lehrer, mit seinen fetten Pranken winken. Aller Kummer fiel von Lea ab, als sie sich an Blaise lehnte, um ein Buch zu lesen. Sie bemerkte, dass Draco und Blaise sich die ganze Zeit komische Blicke zuwarfen. Sie setzte sich auf. Sofort fielen vier Augen auf sie. "Schreiben wir uns dieses Jahr endlich mal? Irgendwie haben wir das nie gemacht. Rose rostet über den Sommer sonst ein.", behauptete Lea, tatsächlich genoss ihre Eule auch während der Schulzeit nicht besonders viele Ausfahrten. Draco lachte. "Weißt du noch letztes Jahr, als wir abends immer in meinem Zimmer über Hogwarts geredet haben? Mein Eltern dachten wirklich...ähm also sie dachten." Er konnte den Satz nicht zu Ende bringen und wurde rot. Aha, Draco Malfoy, Mädchenschwarm von Slytherin, war also prüde? "Ich weiß, was sie dachten!", trug Blaise auf. Alle Blicke richteten sich auf sie. Lea und Draco wurden beide scharlachrot, sie ahnten, was Blaise jetzt tun würde. Draco packte seine Hände und Lea schlug ihm einen Ellbogen in die Rippen. "Das wagst du nicht!", knurrte sie. "Oho!", hallte es im Raum wieder. "Pass besser auf Blaise, die ist gefährlich!", kicherte Daphne, die sich zu ihnen gesetzt hatte. "Man sollte denken, der gammelige Hut kann doch was.", murmelte Lea. Ihr Blick fiel auf eine Gestalt mit hochrotem Kopf. Pansy. Lea wischte sich schnell eine Haarsträhne aus der Stirn. Konnte die bitte aufhören, sich irgendwas einzubilden. Sie wusste sehr gut, was die Malfoys gedacht hatten, Lucius hatte es auch sehr oft zum Ausdruck gebracht, aber die hätten doch wissen müssen, dass zwei dreizehnjährige Zauberer nicht solche Interessen hatten. "Hast du ihnen die Wahrheit gesagt?", sagte Lea zu Draco, dessen Röte sich endlich verzog. "Ja, und sie glauben mir auch. Ansonsten hätten sie dich glaube ich nicht eingeladen.", lachte er. Alle Anspannung war verflogen und sogar Pansy fiel gekünstelt in das Lachen ein. Als der Zug am Bahnhof ankam, und Lea ihren Eltern in die Arme fiel, bemerkte sie, dass sich die Stimmung geändert hatte. Ihre Mutter trug nur schwarz und ihr Vater hatte sich seinen Bart wieder wachsen lassen. "Mum, da drüben ist Molly Weasley! Willst du noch kurz zu ihr?", fragte Lea. Mrs Weasley empfing gerade ihre Schar an Söhnen und Tochter Ginny. Doch Amalia Goodrich schüttelte nur den Kopf. Tatsächlich betrachtete sie die Weasley Familie mit Abscheu und später im Auto lief keine Musik von den Schickssahlsschwestern. Ihr Vater  schimpfte über den Verkehr. Lea fühlte sich falsch hier. Hier zwischen dieses Leuten, deren Sonnenschein sie einst gewesen war. "Stimmt was nicht?", fragte sie trocken. "Verdammter Mopedfahrer, bist du blind? Ich hab Vorrang! Was hast du gefragt, Schatz?", schnauzte Anguis Goodrich einen Mopedfahrer an, der es wagte schnell über eine Kreuzung zu fahren. "Ob etwas nicht stimmt.", erwiderte Lea leise. "Wir müssen mit ihr reden Anguis-" "Nein!" "Sie ist vierzehn!" "Eben, sie ist noch zu jung!" "Narzissa erzählt es ihrem Sohn auch!" "Die Malfoys sind anders." "Das ist nicht wahr!" Anguis seufzte. Er hatte keine Argumente mehr.

In dieser Nacht schlief Lea schlecht. Ihre Eltern waren Todesser! Voldemort war wieder auf dem Weg zu ganzer Macht. Die Malfoys würden sich nicht verstecken, genauso wenig wie die Goodriches." Lass die Finger davon! Du bist zu jung und unerfahren. Es gibt andere Wege für seine Sache einzutreten!" "Ich will nicht auf seiner Seite sein!" "Das wirst du aber! Du bist auf unserer Seite." Lea weinte. Was, wenn die Todesser sie zwingen würden schreckliche Dinge zu tun? Vor ihrem siebzehnten Lebensjahr würde es keinen Sinn machen, aber danach, war sie eine vollausgebildete Hexe mit Eltern, die dem dunklen Lord sehr nahe standen.  Sie hoffte, dass weder sie noch Draco sich denen anschließen mussten. Um Zabini machte sie sich keine Sorgen.

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