Kapitel 15) Das Geschenk

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Draco Malfoy, ein bisher unbekanntes Subjekt. Daphne und Lea hatten beschlossen, ihn von nun an etwas besser im Auge zu behalten. Draco war nicht der Typ Junge, bei dem die Mädchen sich sofort zu ihren Freundinnen umdrehten und zu kichern begannen, trotzdem sah er irgendwie gut aus. Früher hatte Lea nie verstanden, was Pansy nur an ihm gefunden hatte, doch jetzt war es ihr glasklar. Seine Augen waren wirklich eigenartig, wenn auch wunderschön, und sein Haar war nicht wirklich fettig, sondern weich und platinblond. Er war wirklich außergewöhnlich hübsch, trotzdem ein Arschloch. "Er ist nicht mal schön!", äußerte Daphne gerade und Lea schreckte auf. Ein kleines Mädchen aus Slytherin wickelte eine Haarsträhne um den Finger und grinste ihn an. Draco zwinkerte ihr zu und widmete sich wieder seinem Pergament. Sie befanden sich in der Bibothek. Man konnte über ihn sagen was man wollte, aber seine Hausaufgaben erledigte er selbst. Lea war bisher immer davon ausgegangen, dass er seine Helfer hatte, aber offensichtlich war das unbegründet. Auch hatte Lea ihn für einen Jungen gehalten, der scharenweise Mädchen verführt, selbst im jungen Alter, aber eigentlich zwinkerte er ihnen höchstens zu, Wand sich dann aber gelangweilt ab. Lea fragte sich inzwischen, ob der sprechende Hut sie nicht verarscht hätte, als er sagte, man würde in Slytherin noch echte Freunde finden. Sie und Pansy waren ein gutes Beispiel, dass das nicht stimmte, dachte Lea. Zwar hang sie noch manchmal mit Pansy ab, aber Freundschaft war keine mehr übrig. Schade eigentlich. Etwas rüttelte unsanft an ihrem Pulli. Es war Daphne, denn Draco schaute gerade in ihre Richtung. Draco grinste, legte seine Feder weg und kam auf sie zu. Eine Gänsehaut breitete sich auf Leas Rücken aus. Warum nur? Das kleine Mädchen hinter ihm lief enttäuscht davon. "Scheiße! Er hat uns gesehen!", labert Daphne entsetzt. Ihre Verwunderung erschien Lea nicht besonders angebracht, immerhin hatten sie sich hinter einem leeren Bücherregal versteckt. "Was wird das?", fragte Draco. "Wir suchen ein Buch.", sagte Daphne herausfordernd. "Bei einem leeren Bücherregal?", höhnte der blonde. "Aber egal, Lea ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich will keinen Streit zwischen uns. Wir waren in den Sommerferien ziemlich gut befreundet, falls du dich erinnerst. Also entschuldige ich mich hiermit." Er streckte ihr die Hand hin. Lea schlug ein. Hinter ihr legte Daphne ihr Gesicht in ihre Hände. Dracok wirkte äußerst zufrieden mit sich. Doch Lea wusste es besser. Ihre Eltern waren mit denen von Draco befreundet. Es gab nur einen Grund die Entschuldigung anzunehmen. Außerdem war das Leben einfacher, wenn man mit dem Blonden abhing. Man konnte ziemlich virlrm aus dem Weg gehen, wurde nicht ausgelacht, bekam die beaten Plätze bei Quidditch Spielen. Alles war einfacher, auch Daphne würde das bald bemerken. Sanft ließ Draco ihre Hand los. Ein Schauer lief Lea über den Rücken und ihr Magen machte einen Salto. Was war heute bloß los mit ihr. Sie sah in seine sturmgrauen Augen, die von weißen nebelartigen Schwaden unterbrochen wurden. Sein Blick fesselte sie gänzlich, machte sie bewegungsunfähig. "Fertig?", fragte Daphne erzürnt. Lea und Draco mussten ein paar Male blinzeln um sich erholen. Was war das denn? "Ähem, wollen wir essen gehen?", fragte Draco angespannt. Lea willigte ein. Gemeinsam verließen sie die Bibliothek. Mehrere andere Schüler machten sich ebenfalls auf den Weg in die große Halle. "Ich weiß was du denkst.", sagte Draco traurig und zog Lea beiseite. "Du denkst, dass ich dich nur wegen unseren Eltern gefragt habe, ob wir uns versöhnen. Aber das stimmt nicht. Also ich..." "Hey Leute!", rief Blaise und klopfte auf Dracos Schulter. "Irgendwas neues? Oh wartet, Lea und Draco? Soll ich Madame Pomfrey holen?", spaßte er. Le lachte und schüttelte den Kopf, aber Draco wirkte wütend. Etwas verstimmt ließ er sich auf die Sitzbank fallen und tat sich Reis auf. Auch Lea nahm sich Etwas aus der Reisschüssel, halb verhungert wie sie war. Daphne starrte Draco die ganze Zeit an, bis dieser genervt schnaubte. "Bin ich das achte Weltwunder, oder was?", fragte er. Daphne wurde rot, aber nur ein ganz kleines bisschen. "Nein, ich frag mich nur wieso du auf einmal so nett bist, du Heuchler!", fauchte sie. Draco zuckte die Achseln. "Wir waren gut befreundet. Heißt es nicht, Slytherins halten zusammen?", fragte er spitz. "Daran hab ich heute auch schon gedacht!", sagte Lea fröhlich. Sie verzieh Draco alles. Er war eben anders, und das konnten die nicht verstehen. Mit "die" meinte sie Daphne und Astoria. Draco lächelte sie an. Daphnes Blick wurde noch finsterer. Lea genoss ihren Reis gleich viel mehr. Ihr war noch nie aufgefallen, wie lecker das Essen in Hogwarts eigentlich war, wenn es ihr gut ging.

Dracos Freundschaft tat Lea gut, da konnte selbst Daphne nichts dagegen sagen. Er beleidigte sie kein einziges Mal, zumindest nicht, wenn Lea Harry nicht erwähnte. Er musste den Gryffindor wirklich hassen. Von Blaise Wusste Lea, dass er ansonsten so gelassen, und sogar belustigt auf den Namen reagierte. Lea zuckte mit den Achseln. Ihre angebliche Beziehung zu Potter, hatte ihn eben wütend gemacht. Slytherin und Gryffindor Waren Feinde. Inzwischen sah Lea das auch ein. Eine Freundschaft war nicht mehr zu erzielen. Dabei hatte die Granger ihr Ziel bestimmt geteilt. Mit der sprang Lea auch noch ziemlich freundlich um. Mit Harry und Ron war sie hingegen nicht so locker. Draco bemerkte mit Freuden, dass Lea sich endlich an den Lästereien beteiligte. Mochte Harry noch so verletzt sein. Bei seinem Blick wurde Lea nicht mehr schwach. Auch Harry schien endlich aufzugeben. Er hatte jetzt manchmal die ältere Ravenclaw Cho Chang im Blick. Lea freute sich für ihn, aber nur ein bisschen. Draco schimpfte oft über Lupin, doch Lea mochte den Lehrer insgeheim und sie wusste, dass Draco seinen Unterricht eigentlich auch mochte. Doch warum zugeben? Draco war kalt unter Slytherins, doch wenn er kurz mit Lea allein war, war er einer der freundlichen Menschen, die Leas Leben verschönerten. Cormac, Harry, das Diadem, Maxime und alles andere war vergessen. Endlich führte sie ein Leben, wie sie es immer wollte. Eines, indem sie einfach eine Slytherin war, die sich normal verhielt und gemocht wurde. Nach ihrem Geburtstag nahte Weihnachten heran, und ehe sie sicha versah war Heiligabend. Ein Stapel Geschenke lag morgens vor ihrem Bettende. Gemeinsam mit Daphne warfen sie alles auf den Boden und machten sich einen Spaß daran alles auszupacken. "Hey, danke!", frohlockte Daphne und hielt ein Schreibfederset von Lea in den Händen. Ein kleines Päckchen war das Letzte, das noch auf dem Boden lag. Ein kleines Kettchen lag darin, ein silberner Ring baumelte daran und machte alles ein bisschen feiner. "Wow! Von wem ist der?", fragte Daphne mit großen Augen. "Von Draco!", sagte Lea sicher. Daphnes Lächeln tropfte von ihrem Gesicht. "Nicht dein Ernst?", fragte sie entsetzt. Lea nickte. "Du weißt ja wohl, warum er das tut?", fragte sie höhnisch. Lea schüttelte den Kopf. "Das ist doch offensichtlich, sag bloß du hast nichts bemerkt?", fragte Daphne. Lea schüttelte wütend den Kopf. "Dann musst du es selbst herausfinden.", meinte Daphne und drehte den Kopf. Los, zum Frühstück, ich hab Hunger! ", meinte Lea. Schnell zogen sie sich vernünftig an und trippelten in den Gemeinschaftsraum." Hat dir mein Geschenk gefallen, Goodrich? ", ertönte es quer durch den Raum. Lea strahlte." Sie ist wunderschön! " Daphne schnaubte. Lea streckte Draco ihre Hand hin. An ihrem Handgelenk funkelte die Kette und warf Partikel durch den Raum. Grinsend nahm Draco ihren Arm und fuhr mit den Fingerspitzen über die Kette. Leas Magen drehte unaufhörlich Kurven und Loopings. Es war das schönste Gefühl, das Lea jeh hatte. Sie fasste sich und auch der Blonde zuckte zusammen. "Ich hab auch was für dich.", sagte sie glücklich und zog eine kleine Schatulle hervor. Draco öffnete sie. Es war ein Ring, den Lea von ihrem Vater bekommen hatte. Es war ein Ring von den Malfoys, den Anguis ausgegraben hatte. Er hatte ihn ihr geschenkt, damit sie ihn weitergeben konnte. Draco nahm den Ring heraus und fuhr mit der Hand über das silberne Wappen der Malfoys. Sein Blick klärte sich. "Danke!", meinte er. Er lächelte öffnen, nicht hämisch wie er es sonst tat. Er war einfach glücklich. Lea grinste. Dann tat er etwas, das viele Blicke im Raum auf sie lenkte. Er umarmte sie. Lea erwiderte die Umarmung, schließlich umarmte sie Daphne doch auch, es war ein netter Freundschsftsbeweis. Und mit der Feindschaft hatte Lea schon längst abgeschlossen. Sie lösten sich und Lea wurde sofort rot. Warme Funken waren über ihren Rücken gesaust und auch jetzt schlingerte ihr Magen herum. Draco wurde auch rot und kratzte sich am Hinterkopf, offenbar beschämt. Daphne schnaubte. Die beiden fuhren auseinander, als ein Glas zerbrach. Pansy stand hinter ihnen und hielt ein zerbrochenes Glas in den Händen. "Geht ihr schon mal runter, ich kümmere mich drum!", meinte Blaise und lief zu der schluchzenden Pansy. Lea war es egal. Sollte Pansy eben glauben zwischen ihnen liefe etwas. Bei dem Gedanken erwärmte sich Leas Magen. Doch genug davon.

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