Kapitel 6) Keine Feinde, Keine Freunde

8 1 0
                                    

Und wieder einmal stand Lea vor dem Hogwarts-Express. Sie hatte sich vorgenommen, dass ihr zweites Jahr in Hogwarts besonders werden sollte. Sie hatte sich verändert. Ihr Gesicht war nicht mehr so rund, ihre Wangen weniger füllig, und ihre Wangenknochen kamen immer mehr zum Vorschein. Immernoch fand sie sich nicht schön, doch sie konnte mit ihrem Aussehen gut leben. Gewachsen war sie nicht. Noch ein letztes Mal drückte sie ihre Eltern an sich und sprang in den Zug. Diesmal war sie früher dran, und noch keines der Abteile war überfüllt, wahrscheinlich würde sie die erste im Slytherinabteil sein. Blaise hatte sie die ganzen Ferien über nicht gesehen, denn er war mit seiner Mutter im Urlaub, oder so. Seine Familie hatte genauso viel Geld wie Leas, machte aber einen riesigen Hehl drum, fast schon wie die Malfoys. Als Lea sich einige Tage zuvor von diesen verabschiedet hatte, konnte sie aus ihrem Augenwinkel ganz klar einen Pfau vorbeistolzieren sehen. Einen Pfau?! Ernsthaft?

Lea schloss die Abteiltür und ließ sich auf eine der Bänke fallen. In ihrer Tasche kramte sie nach einem Buch und vertiefte sich in Verwandlung. Dieses Jahr würde das Übliche, also Stecknadeln und Igel drankommen. Mühevoll quälte sie sich durch die Seiten, als sich die Abteiltür öffnete. Malfoy und Goyle traten ein, wobei Goyle einen Erstklässler zur Seite schubste, welcher aufjaulte. Als sie Draco sah, gab sie sich wie immer uninteressiert. Er sprach gerade wieder einmal davon, dass er ins Quidditch Team kommen würde, und Lea verdrehte die Augen. Die Ferien hatten sein Ego also nicht abgetan. Blaise grinste und betrat ebenfalls das Abteil, nicht ohne sich im Türrahmen noch einmal zu präsentieren. "Würde der gnädige Herr mir die Ehre erweisen, das Abteil zu betreten?", fragte sie betont gelassen und Blaise lachte. Es tat so gut mit ihm wieder richtig lachen zu können und über Malfoy herzuziehen. Blaise war nie wirklich so gut mit ihm befreundet gewesen, klar er konnte ihn gut leiden, aber Freundschaft konnte man das nicht nennen. Das war wohl eine 1a Beschreibung von dem, was ich und Malfoy voneinander kannten. Der einzige Moment in dem ich uns jeh als Team erkannt hatte, war der, in dem er sich zwischen sie und Mclaggen gestellt hatte. Pansy kam herbeigelaufen und rief Lea vors Abteil. Seufzend stand diese auf, warf Blaise einen gequälten Blick zu, und schlurfte raus auf den Gang. Wahrscheinlich würde sie sich wieder ein Liebesgeständnis für Malfoy anhören müssen. Sie war zwölf, konnte das denn echt Liebe sein? "Lea, du glaubst es nicht! Du. Hast. Ein. Date.", kreischte sie. Lea stand wie angewurzelt da. Bitte was? "Er ist Drittklässler und ich glaub dir echt, dass du von dem was willst, ich mein, der ist tota-" "Pansy bitte! Wer soll das bitte sein?", unterbrach Lea sie. "Ich weiß nicht wie er heißt, ich soll dich auf jeden Fall zu ihm bringen!", quietschte sie und zog Lea am Arm mit. Seufzend ergab sich diese und trottete Pansy hinterher. Ein Junge mit dunkelblondem Haar lehnte am Türrahmen, aber... NEIN! BITTE NICHT! Mit voller Wucht stemmte sich Lea gegen Pansy und machte kehrt." Na, Goodrich?", meinte er fröhlich. Nein. Nein. Nein. Sie würde ihm keinen Blick würdigen. "Ich geh dann mal!", meinte Pansy glücklich und hüpfte davon, bevor Lea sie zu fassen bekam. Na toll. Danke Pans. "Lust ein bisschen zu plaudern?", fragte Cormac und zog an ihren Haaren. Wie konnte man mit vierzehn Jahren bitte schon so ekelhaft sein? Sie selbst war vor kurzem dreizehn geworden. Er war groß, sehr groß und drehte sie an der Schulter zu ihm herum. Plötzlich wurde Lea panisch. Er war nicht nur ekelhaft, er war gefährlich! Mit mehr als 1,80 Größe, würde er sie einfach überrumpeln können. Bein zwischen seine Beine, überlegte Lea noch schnell, und ging im Kopf alle Kampftechniken durch. McLaggrn grinste. "Wieso so schüchtern? Hat der große McLaggrn die den Kopf verdreht?", fragte er und Lea suchte bereits panisch einen Fluchtweg. Nicht weit von ihr stand ein Abteil offen. Wenn sie nur....

Einen Augenblick passte McLaggen nicht auf, da riss Lea sich los und lief auf das Abteil zu. Sie stieß die Türe auf und schob sich hinein. "Bitte..", murmelte sie. Sie sah schwarz und hatte Angst gleich umzufallen. Plötzlich keuchte sie. Natürlich saß ER in diesem Abteil. Harry Potter. Zusammen mit dem Wiesel und der Granger. Schon letztes Jahr hatte Lea bemerkt, dass sie eventuell eine Schwärmerei für ihn entwickelt hatte. Sofort wurde sie schwarlachrot im Gesicht und wollte sich umdrehen, da zog die Granger sie unter ihre Bank. Sie konnte nun nur noch Beine sehen. Mclaggen betrat das Abteil. "Irgendwo muss sie sein!", fluchte er, und ging wieder nach draußen. Lea zog sich aus ihrem Versteck hervor und murmelte ein leises "Danke." Wiesel starrte sie leicht wütend an, Potter belustigt und Granger selbstzufrieden. "Wieso läufst du als Schlange vor McLaggen weg?", kicherte Harry. Nicht rot werden. Bitte nicht rot werden. "Er.. Wollte... Ein Date mit mir.", stieß Lea aus. Plötzlich lachten alle. Sie lachte mit. Ron kringelte sich auf seiner Bank und Hermine Granger grinste in Ihr Buch. Lächelnd wollte Lea sich aus dem Abteil schieben, als Potter fragte: "Gehst Du alleine zurück?" Sie nickte und grinste.

FacesWhere stories live. Discover now