Chapter Eleven

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Am nächsten Tag sind wir zu viert im Zimmer von mir und meiner Schwester

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Am nächsten Tag sind wir zu viert im Zimmer von mir und meiner Schwester. Ryan hat es sich auf meinen Bett bequem gemacht und lehnt sich an die Wand meine Beine liegen über seinen Schoß, während ich, mit dem Kissen im Rücken, am Kopfende lehne. Seine Beine baumen von der Bettkante. Ariana und William dagegen sitzen fest umschlungen auf dem gegenüberliegenden Bett. Ryan klopft auf meine Unterschenkel, was mich vom schreiben ablenkt, aber gleichzeitig will ich auch nicht, dass er aufhört.
» Wie viel hast du schon geschrieben?« fragt mich Ariana und bindet mich so in ihrem Gespräch ein, was ich ausgeblendet habe. Mein Blick richtet sich auf die Seitenzahl während ich auf den 'Speichern'-button klicke.
» Sieben Seiten, aber ich höre gleich auf, ich brauch ja noch in den Seminaren etwas, was ich machen kann.« doch Ryan kommt mir zuvor, klappt mein Macbook zu und legt ihn neben sich. Bevor ich mich beschweren kann klopft es an der Tür. Ariana und ich schauen uns im selben Moment an.
» Ich mach schon.« sie klettert von Bett und öffnet die Tür.
» Dad! Was machst du denn hier?«
Ich zucke zusammen, ziehe schnell Beine ein und greife die Strickjacke auf dem Regal, welches unsere Betten verbindet. Von Ryan bekomme ich einen verwirrten Blick, als ich die Strickjacke bis oben schließe. Es ist nicht so dass ich freizügig hier saß, ich trage eine schwarze Stoffshorts und ein weißes Shirt, welches mir sogar zu groß ist, aber es ist so ein Reflex.
» Komm doch rein.« sagt sie unsicher, denn wenn unser Vater von Washington bis New York fliegt statt anzurufen ist klar, dass es nichts gutes bedeuten kann. Unser Vater war es schon immer egal, ob er Publikum hatte oder ob er alleine mit uns in unser Zimmer sprach, wenn er sauer ist, dann stoppt ihn nichts. Dementsprechend auch Ryan und William nicht, wahrscheinlich hat er sie nicht mal wahrgenommen.
» Ariana Stephania Blossom.« die Nasenflügel meines Vaters beben. Oh nein. Ich hab den Grabstein noch nicht bestellt. Jetzt ist es zu spät. » Wofür hast du siebenhundert Dollar ausgegeben?«
Naja genau genommen waren es sechshunderdreiundachtzig Dollar.. Für alles, was wir gestern gemacht haben - ohne Essen, aber das hat William für sie gezahlt. Von meiner Karte wurden nur Brille, Kontaktlinsen und Essen abgezogen.
» I-i-ich und Charlotte waren shoppen und-.«
» Du kannst nicht jedes Mal Unmengen an Geld für Klamotten angeben.« sagt der Mann der sich nach dem Tod seiner Frau einen Privatjet gekauft und zwei Wochen lang seine Kinder bei der Haushaltshilfe gelassen hat. Gutes Vorbild, wurde ich mal sagen.
» Dad, es war für mich.. Wir haben mir neue Sachen gekauft.« vorsichtig klettere ich aus dem Bett, wobei Ryan mich aufhalten will, aber ich kann ihn nicht alles auf Ariana schieben lassen. Auch wenn es ihr Plan war, sie kann nicht die ganze Schuld auf sich nehmen. » Wir waren noch beim Friseur und sowas, aber sie hat es bezahlt.« Oder eher mein Dad hat es bezahlt, weil er es gewohnt ist wieviel Geld Ariana ausgibt. » Also mit ihrer Karte - ich habe meine vergessen.« füge ich hinzu und greife zittrig nach ihrer Hand. » Es war meine Idee.. ich wollte was neues.«
Er schaut mich prüfend an, doch er atmet so laut, dass ich immer mehr Angst vor ihn bekomme. Dann führt sein Blick an mir vorbei, auf Ryan wenn ich es richtig deute. Och Gott, das wird nichts gutes bedeuten. Wenn Ryan aus dem Fenster springt, bricht er sich höchstens ein Bein, dass ist weniger als wenn mein Vater ausflippt. Zur Not schubse ich ihn aus dem Fenster.
Kurz runzelt sich die Stirn meines Vaters, er schaut mich an, dann wieder Ryan. » Wer bist du?« fragt noch immer sauer, William kennt er bereits, weil er schonmal meine Schwester besuchen war. Doch es klingt seltsam, so als wüsste er es schon. Aber woher sollte Dad ihn kennen? Vielleicht kommt das auch nur von seiner Wut.
Ich schaue über meine Schulter zu den Tätowierten im schwarzen Muskelshirt auf meinem Bett. Steh bloß nicht auf.
» Ryan Scott, Williams Bruder.« er deutet auf den Blonden auf dem anderen Bett.
Dann richtet sich mein Vater wieder zu uns. Er wird das nicht unkommentiert lassen.
» Zu deinen Teil-.« seine blauen Augen richten sich auf Ari, welche zusammen zuckt. » Deine Karte her, sofort, willst du dir etwas kaufen verdien dein Geld selbst, schließlich bist du in einem Monat volljährig.«
» Dad, aber-«
» Sofort!« sie zuckt zusammen und löst sich von mir um zu ihrer Tasche zu gehen.
» Und du.« nun richtet er sich an mich. » Ich dachte deine Schwester wäre ein guter Einfluss für dich. Ich dachte langsam hätte sie ihr Leben im Griff, aber dem scheint nicht so. Es ist besser wenn du wieder nach Washington kommst.«
Das kann er nicht ernst meinen. Ich bin froh, dass ich dort weg bin. Mein Kinderzimmer war vielleicht ein sicherer Ort, aber trotzdem habe ich es gehasst immer die selben vier Wände zu sehen, weil ich mich nicht raus getraut habe. Es geht mir besser hier. Denke ich zumindestens. Lilly ist jetzt ebenfalls auf dem College und nun wäre ich endgültig alleine dort, weil mein Vater immer weg ist.
» Warum sie hat mir geholfen mich hier zurecht zu finden? Sie hat überhaupt keinen schlechten Einfluss oder so auf mich. Sie hilft mir hier.«
» Du bist eine Woche hier und teilst mit einem Typen, den du wahrscheinlich kaum kennst, halbnackt dein Bett.« er deutet auf meine Beine. Natürlich, die Shorts ist ihm zu kurz. Wie erwartet.
» Wir sind nur befreundet, daran ist nichts schlimmes oder darf ich keine Freunde auf dem College haben?«
» Natürlich, aber keine tätowierten Draufgänger, die dir nicht gut tun.«
» Woher willst du wissen was oder wer mir nicht gut tut?« ich spüre eine warme Hand auf meiner Schulter, worauf ich zu Ryan aufschaue. Oh nein, ich muss ihn wirklich aus dem Fenster schubsen.
» Lassen Sie mich raten. Würde ich wie mein Bruder im gebügeltem Hemd dort sitzen, wäre es Ihnen wahrscheinlich egal, oder?« Diese Situation kann keine Provokation gebrauchen, aber Ryan hat recht, so ist mein Vater. Die blauen Augen meines Vaters mustern Ryans Gesicht, als könnte er ihn damit erdolchen.
» Ryan es ist gut, setz dich einfach wieder hin.« sage ich ruhig und schiebe ihn sanft nach hinten.
» Du kommst mit nach hause, hast du verstanden?«
Ich schaue zu meiner Schwester, die noch immer ihr Portemonnaie sucht, dann zu Ryan, der noch immer hinter mir steht und mache wahrscheinlich das mutigste und gleichzeitig dümmste was ich jemals gemacht habe.
» Ja, verstanden, aber ich komme nicht mit. Ich will nicht wieder nach Washington zurück, damit du nie zuhause bist, damit ich immer mit Monica alleine zu hause sitze und warte bis du nach hause kommst um mir anzuhören was für eine schlechte Tochter ich bin. Nein, ich komme nicht mit!«
Die Ader an seiner Stirn pulsiert, der ganze Raum wird alleine von seinem starken, aggressiven Atmen eingenommen. Und für einen Moment bin ich dabei einzuknicken, meine Sachen zu packen und mit zugehen, aber das ist der Moment in den ich stark bleiben muss.. Es ist Zeit erwachsen zu werden.
» Hier..« unterbricht Ariana leise, zittrig und hält ihm die Karte hin, welche er ihr gewaltsam aus der Hand zieht.
» Du kommst mit.« sagt er langsam und ernst.
» Mom hätte-«
» Charlie!« Ariana hält mir den Mund zu bevor ich etwas sage was ich nicht so einfach zurück nehmen kann.
» Du weißt nicht was deine Mutter hätte getan oder nicht, gesagt oder nicht, also versuch mir keine Vorwürfe zu machen, was eine Person gemacht hätte die du nicht kennst.«
» Dad, gib ihr noch eine Woche, sie wird nicht so wie ich, sie bleibt die gleiche wie sonst. Das wirst du sehen.« verteidigt mich nun meine Schwester, die mir noch immer den Mund zuhält, aber ich wäre nicht in der Lage noch etwas zu sagen, denn ich kämpfe gegen meine Tränen an.
Ich bin mir nicht sicher ob ich die Gleiche bleibe, egal wie mir Ryan hilft oder was ich noch hier tun werde. Der Schritt meinen Vater gegenüber zu stehen und endlich um das zu kämpfen was ich will, war schon etwas was darauf deutet, dass ich jetzt schon nicht mehr die Gleiche bin. Wäre mein Vater am Anfang der Woche gekommen und hätte mich nach hause holen wollen, hätte ich ohne zu widersprechen meine Sachen gepackt und wäre mitgegangen.
» Ich schwöre dir, sie wird die besten Noten haben und ich kümmere mich um sie, aber sie wird nicht erwachsen in dem sie zu hause sitzt und mit Monica den Haushalt macht. Sie muss aus ihrem Kinderzimmer raus, Dad. Ihr passiert nichts, das verspreche ich.«
» Unter einer Bedingung.« sagt er zu unser beider Verwunderung. » Du lässt die Finger von ihr, kapiert?« warnend zeigt er auf Ryan.
» Kapiert.« sagt er so desinteressiert, wie ich ihn kenne und kassiert einen warnenden Blick von meiner Schwester.

Kiss me before you goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt