Chapter Nine

1.5K 62 1
                                    

Ich klopfe an die Eichenholztür und stütze mich daneben ab

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Ich klopfe an die Eichenholztür und stütze mich daneben ab. Charlie öffnet mir die Tür jetzt trägt sie ihre Brille wieder, nicht so wie in Englisch.
Wenn ich sagen würde, dass sie mir so nicht besser gefällt, würde ich lügen. Dieses Outfit, auch wenn die Perlen an ihrem Top nicht mein Ding sind, sieht wirklich gut an ihr aus. Ihre Augen wirken durch die Brille etwas größer, aber nicht sehr.
» Oh deine Brille ist wieder da.« bemerke ich und versuche nicht an den Streifen Haut, der ihr Top an ihren Bauch freilässt zu denken. Nicht dass ich wegen ein wenig Haut ausflippen und mich nicht unter Kontrolle hätte, aber ich habe ständig das Bedürfnis sie anzufassen - ganz beiläufig. Ihren Arm oder ihre Schulter. Aber jetzt will ich am liebsten meine Hand an ihre freie Taille legen. Einfach nur um zu wissen, wie es sich anfühlt.
Ich bin es gewohnt zu flirten, nicht mit einem Mädchen befreundet zu sein. Jeglicher Kontakt zu dem weiblichen Geschlecht war nicht von Dauer, das Bedürfnis hatte ich gar nicht. Ich hab geflirtet, wir hatten Sex und mehr war nicht drin.
Doch Charlie ist was das angeht, kein Mensch für sowas - nicht dass ich es wollen würde.
» Ja, meine Augen müssen sich erst wieder an die Kontaktlinsen gewöhnen und jetzt ist es entspannter die Brille zu tragen.« sie geht kurz ins Zimmer, um sich eine kleine weiße Tasche über die Schulter zu werfen bevor sie zu mir raus kommt. » Wo hast du deine Jacke gelassen?«
» Ist im Auto. Ich weiß, ich bin jetzt nicht ganz so heiß, aber meine Muskeln tun's auch.« ich ziehe einen einen Mundwinkel hoch als ich zu ihr runter schaue und demonstrativ über meinen Bizeps streiche.
Ich weiß, dass sie meine Lederjacke fasziniert, aber es macht sie verrückt wenn ich im Muskelshirt vor ihr stehe und das gefällt mir. Man kann ihre Reaktion immer offen sehen, auch wenn sie es verstecken will. Nun wird sie knallrot im Gesicht.
» Wenn du meinst.« wieder kräuselt sie ihre Nase um ihr Brille zu richten. Auf eine Art sieht das echt süß aus. Und das macht sie wirklich oft. » Wohin gehen wir heute?«
» Entscheid du, auf was hast du Lust?«
» Hmm.. Italienisch.«
» Dann essen wir Italienisch.« ich steige in den schwarzen Mustang und starte den Motor bevor ich mich anschnalle. Charlie hüpft quasi auf den Beifahrersitz.

Im selben Restaurant wie letztens, ist Charlie wesentlich lockerer als letztes Mal, aber ich spüre ihre Nervosität dennoch. Doch weder drückt sie ihre Nägel in die Handfläche, noch schwitzt sie. Ihr Blick huscht ab und zu durch das Restaurant und ihr Bein wippt unter dem Tisch. Ich schlinge mein Bein um ihres und ziehe es ein wenig zu mir, damit sie aufhört.
» Wann bekommst du eine Rezension zu deinem Kapitel?« frage ich um sie abzulenken.
» Spätestens Sonntag meinte sie.« Charlie klopft mit ihren kurzen Nägeln auf den Holztisch. Na toll.
» Hey, was wollt ihr - Ryan?« ich schaue die blonde Kellnerin an. Hätte sie kein Namensschild hätte ich ihren Namen längst vergessen.
» Ashley.« sie war einer der Mädchen mit denen ich etwas im Sommer hatte, es ging nicht lang, sie hat angefangen zu klammern.. Ich bin kein Beziehungsmensch. Aber ich mache jedem Mädchen mit dem ich was habe klar, dass ich mich nicht binden will und spiele ihnen nichts vor.. Vielleicht melde ich mich nur nicht mehr wenn ich kein Bock mehr auf sie habe. Ashley kommt, soweit ich weiß, aus einer reichen Familie, ihre Mom ist Schauspielerin und ihr Vater hat die wahrscheinlich bekannteste Parfümmarke der Welt. Es macht keinen Sinn dass sie in einem Restaurant wie diesem arbeitet.
» Lang nicht gesehen.« sie beginnt zu grinsen, aber nicht gerade freundlich.
» Jaaa tut mir leid.« sage ich, aber uns beiden ist bewusst, dass ich es nicht so meine. Sich einfach nicht mehr zu melden ist vielleicht nicht die beste Lösung. Charlie entzieht mir ihr Bein und rutscht auf ihren Platz hin und her.
» Was wollt ihr bestellen?«
Wieder bestelle ich eine Salami-pizza mit einer Cola - die ich wahrscheinlich nicht trinken sollte, wenn Ashley sie mir bringt - und Charlie bestellt sich Spaghetti, mit einer Soße die ich nicht kenne, und ein Wasser. Ashley verschwindet und ich bemerke Charlies Blick auf mir.
» Was ist?«
Sie schüttelt den Kopf und senkt ihren Blick. » Nichts nichts.« mein Blick fällt auf ihre Hände, ihre Fingernägel bohren sich wieder in ihre Handflächen. Instinktiv greife ich nach ihren Händen und streiche über ihre Finger. Mit geröteten Wangen zuckt sie bei meiner Berührung hoch, aber ihre Finger lösen sich.
» Was ist los?« frage ich, wenn wir schon »nur Freunde« sind dann kann ich mir wenigstens Mühe geben. Außerdem bin ich mir sicher, dass Ariana mich umbringt, wenn ich Charlie nicht wenigstens versuchen würde zu beruhigen.
» Alles gut, wirklich.« sie lächelt, aber es erreicht ihre Augen nicht außerdem kräuselt sie ihre Nase nicht wie sonst wenn sie lächelt. Es wäre etwas kürzer und nicht so wie wenn sie ihre Bille richtet, oder ihr etwas nicht gefällt.
Ich entscheide mich es dabei zu belassen und lehne mich wieder nach hinten. Doch lasse ich sie nicht aus den Augen.
» Du brauchst mich nicht anstarren.« sagt sie nachdem sie sich zum dritten Mal umgeschaut hat.
Wie könnte ich nicht.
» Ich will nur sicher gehen.«
Unser Essen kommt und anders als wie letztes Mal gibt Charlie ab und zu einen genießerischen Ton von sich und Fuck, es ist schwer mich nicht darauf zu konzentrieren und wie das Blut langsam nicht mehr in mein Hirn sondern in meinen Schritt fließt. Was sie wohl für Geräusche macht, wenn ich.. Falscher Zeitpunkt um darüber nachzudenken.
» Scheint gut zu sein.«
Sie nickt und schluckt die Nudeln runter. » Sehr gut.«
Mir schleicht ein Lächeln auf die Lippen, warum keine Ahnung, aber ich verhindere es auch nicht.
» Heute Abend ist eine Studentenparty im Verbindungshaus, kommst du?«
» Ich gehe nicht auf Partys. Außerdem kenne ich niemanden.«
» Du kennst mich... und Chase.«
Sie lacht auf. » Nein, ich bleibe im Wohnheim. Morgen gehen Ariana und ich shoppen, damit es nicht normal wird dass ich ihre Sachen trage.«
» Nächste Woche?«
Sie schüttelt den Kopf. » Ich denke meine Schwester plant was.« es klingt nicht nach einer Ausrede, mehr nach Ungewissheit.
» Warum denkst du das?«
» Wir haben uns den ganzen Sommer nicht gesehen, sie will Zeit mit mir verbringen.«
Das macht Sinn. Ich habe seitdem ich hier bin kein großes Bedürfnis etwas mit meinem Bruder zu unternehmen, er ist ohnehin zu beschäftigt mit dem Medizinstudium und außerdem ist er immer so besserwisserisch. Ariana und Charlie scheinen sich dagegen eher zu ergänzen. Aber naja, mein Bruder hat die wilde von den Beiden abbekommen, ich glaube nicht dass ich auf Dauer mit ihr klarkommen würde.
» Und unser Essen morgen?«
» Wie wärs mit Sonntag? Zu viert vielleicht.«
» Warum zu viert?«
» Weil Ari denkt zwischen uns läuft was und ihr der Gedanke nicht gefällt, auch wenn ich ihr jedesmal versuche zu erklären, dass wir nur Freunde sind.«
Nicht mehr lange und das weiß sie genau, sie fühlt diese Spannung. Sie wird meine Hilfe schon annehmen, vielleicht auch nur als Vorwand mich zu küssen. Und verdammt ich hätte nicht mal etwas dagegen.
» Okey zu viert, von mir aus.«
Als wir fertig sind bezahlen wir und sitzen kurz darauf wieder im Auto.
» Willst du noch etwas machen?«
Ihre blauen Augen richten sich auf mich, als hätte ich sie bei etwas erwischt, was ich nicht mitbekommen sollte. Einige Sekunden schaut sie mich nur an, schüttelt dann den Kopf.
» Ich wollte noch das zweite Kapitel anfangen.«
» Wenn du es schon-«
» Ich brauche deine Hilfe..«
Schon habe ich ein breites Grinsen im Gesicht, ich wusste es.
» Nicht dabei.. Meine Protagonistin ist selbstbewusst und mutig, das Gegenteil von mir.. Du musst mir helfen..« unsicher beißt Charlie sich auf ihre Unterlippe.
» Hmm..« ich lehne mich auf die Mittelkonsole. Der Geruch von etwas fruchtig-blumiges steigt in meine Nase. » Was wolltest du schon immer mal machen?«
Kurz überlegt sie. » Auf dem Dach eines Hochhauses stehen, ein Tattoo stechen, ein Buch veröffentlichen, Skateboard fahren, einen Jungen küssen.« zählt sie auf.
Unwillkürlich lache ich auf. » Du hast noch nie einen Jungen geküsst?« warum wundert mich das kein bisschen?
» Doch also schon, aber ich wurde immer geküsst.. Ich habe mich nie getraut den ersten Schritt zu machen.«
Dann weiß ich mit welchen Punkt wir anfangen.
» Sonst noch etwas?«
Sie schüttelt den Kopf. » Nichts was mir jetzt spontan einfällt.« Ihre Nase kräuselt sich - Thema beendet.
» Dann fahr ich dich zurück zum Campus.«
Charlie nickt und ich starte den Motor.
Glaub mir, du wirst jeden Punkt abhaken können.

Glaub mir, du wirst jeden Punkt abhaken können

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.
Kiss me before you goWhere stories live. Discover now