Chapter One

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Die Straßen New Yorks sind völlig überfüllt

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Die Straßen New Yorks sind völlig überfüllt. Überall ertönt lautes Autohupen, man hört deutlich die Schritte der Menschen, auf dem nebenliegenden Gehweg, die schnell von A nach B kommen wollen. Glocken von kleinen Blumenläden oder Bäckereien, aus denen Kundschaft ein- und austritt.
Von einer Kleinstadt aus Washington direkt nach New York zuziehen um aufs College zu gehen, war vielleicht nicht die beste Entscheidung, aber ich wollte zu meiner Schwester.
Arianna ist ein Jahr älter als ich und eigentlich sind wir das genaue Gegenteil von einander. Ich bin schüchtern und eher introvertiert, während sie gerne unter Menschen ist und ihr andere Meinungen völlig egal sind. Sie hat letztes Jahr ihr Medizinstudium an der New York University begonnen und ich wollte endlich aus meinem Kinderzimmer raus und bin ihr gefolgt.
Die Beziehung zu meinem Vater ist nicht einfach zu erklären, jedoch merkt man sofort, dass - abgesehen von unserer persönlichen Entwicklung - die Erziehung meiner Schwester und mir zur selben Zeit anders verlaufen ist. Mein Vater liebt mich als seine Tochter, das weiß ich, trotzdem kann ich es nachvollziehen, dass er egal wann er mich anschaut verletzt ist, weil ich meiner Mutter aus dem Gesicht geschnitten bin. Ich habe ihre rotblonden Haare, die blauen Augen, die Gesichtsform.. Das einzige was ich von meinem Vater habe ist seine Sehschwäche. Weshalb ich eine Brille tragen muss.
» Miss, wir sind da.« reißt mich der Taxifahrer aus meinen Gedanken, ich sollte ohnehin nicht so viel über meine Mom nachdenken.
Vielleicht habe ich sie nicht gekannt, aber alle reden davon was für eine tolle Frau sie doch war und auf den Bildern, sieht sie immer so glücklich aus.
Ich gebe ihn das Geld für die Fahrt mit Trinkgeld und steige aus um meine Koffer aus dem Kofferraum zunehmen. Dann fährt das Taxi auch schon wieder weg.
Mit offenen Armen begrüßt mich meine Schwester vor dem Wohnheim der NYU. Es ist etwas her seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben, da sie über den Sommer nicht zu hause war, deshalb bin ich froh sie endlich wieder zu umarmen. Wie so oft hat sie ihre blonden welligen Haare zu einem Zopf gebunden. Goldene Reifenohrringe schmücken ihre Ohren und ihr leichtes Make-up passt zu ihrem sportlichen Look.
» Wie gehts dir? Wie war der Flug?« fragt sie mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Sie nimmt mir einen der zwei Koffer ab und führt mich zum Wohnheim.
» Mir gehts gut, der Flug war etwas lang, aber ich hab einfach an meinem Manuskript weitergeschrieben.« berichte ich ihr.
» Wie weit bist du jetzt?«
» Bei der Hälfte, mir sind die Ideen ausgegangen und schreibe mittlerweile nur das auf was mir grade in den Kopf kommt.«
Ich schreibe seit einigen Jahren an sämtlichen Storys, weshalb ich mich auf für ein Literaturstudium entschieden habe. Mein Hauptfach ist Englisch und ich konnte einen Schreibkurs belegen, ich denke das wird mein Liebster werden.
Ich folge meiner Schwester in unser Wohnheimzimmer. Es ist klein, scheint unbenutzt, alles ist weiß, außer die hölzernen Möbel, dazu grenzt ein Bad an unser Zimmer. Worüber ich sehr froh bin, Gesellschaftsduschen sind nich wirklich mein Ding. Meine Finger streichen über das Eichenholz des Schranks neben mir. Das Einzige was darauf hindeutet das schon jemand ihr war, sind die aufgerissenen Koffer auf dem Boden, welche deutlich meiner Schwester gehören.
» Ich will das Bett!« ruft Ariana und springt auf das Bett auf der linken Seite. Langsam steuere ich auf das Bett rechts von mir an, es ist erhöht und ich bin etwas kleiner als meine ältere Schwester, aber schaffe es darauf zu klettern. Unsere Betten verbindet eine Kommode, die sich unter dem Fenster befindet und nur von zwei Stehlampen gefüllt wird. An dem Fußende der Betten grenzen direkt unsere Schreibtische und an den Wänden neben der Tür befinden sich zwei Kleiderschränke.
Da meine Schwester ist schon in ihrem zweiten Jahr ist, vorher hatte sie ein Einzelzimmer, aber unser Vater wollte, dass wir sobald ich ebenfalls aufs College gehe, ein Zimmer teilen. Früher wollte ich es immer, irgendwann war ich froh, dass ich mein eigenes Zimmer hatte, aber jetzt fühle ich mich sicherer damit. Eine Person weniger an die ich mich gewöhnen muss. Und lieber bin ich hier statt in Washington.

Kiss me before you goWhere stories live. Discover now