~Kapitel 83 ~

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Tag 211

"Sshh.. Wach auf, Alles ist gut!" riss mich eine Stimme aus meinem schlimmen Albtraum.

Ich wollte mich intuitiv aufsetzen, konnte es jedoch nicht.
Ich sah in Shawn's Augen und beruhigte mich ein bisschen.

Sobald ich meine Augen schloss, tauchten schlimme, undefinierbare Bilder vor mir auf, ich bekam so große Angst, dass nicht einmal er die Angst fernhalten konnte.

Shawn küsste meine Stirn und streichelte über meine Haare.
Seit Tagen saß er nur neben meinem Bett, hielt meine Hand und versuchte die Angst zu verscheuchen, doch sie war leider hartnäckig.

"Du solltest mal schlafen." murmelte ich beinahe tonlos, denn meine Stimme war mittlerweile fast komplett weg.

"Mach dir darum keine Gedanken." er lächelte sanft und meine Augen fielen direkt wieder zu vor Erschöpfung.

"Ich liebe dich." hauchte ich.

"Ich liebe dich auch, Engel."

Tag 213

"Wie geht es dir, Spätzchen?" wollte meine Mutter wissen, die sich auf meine Bettkannte gesetzte hatte.
Shawn konnte ich endlich überzeugen zumindest ein paar Stunden zu schlafen, etwas zu Essen und sich auszuruhen.
Deshalb waren nun meine Eltern bei mir.

"Ich verzeihe euch. Wirklich." krächzte ich. "Ich sag es nicht nur so."

"Was?" wollte Dad ungläubig wissen.

"Ich liebe euch. Und ich will, dass ihr wieder glücklich werdet.
Fliegt in den Urlaub, wenn das hier vorbei ist. Tut euch was Gutes." flüsterte ich und spürte Tränen über meine Wangen laufen.

"Wir lieben dich so so sehr mein Schatz. Du bist das Wertvollste für uns. Und das wirst du immer bleiben." sagte Dad und lächelte mich liebevoll an.

"Und ihr werdet immer meine Eltern bleiben."

Tag 216

Ich saß mit dem Rollstuhl auf der Terrasse, genoss die Sonne, obwohl ihre Strahlen Schmerzen auf meiner Haut verursachten.

"Ich liebe diese Aussicht." schwärmte Alessia.

"Brian und Maya sind heute auf ihrem Date. Wer hätte das gedacht, hm? Das können wir Niemals ertragen.
Einer der Beiden ist schon anstrengend, aber die Beiden zusammen?" scherzte sie und ich lächelte leicht.

"Ich wusste es von Anfang an." behauptete ich und drehte meinen Kopf zu der Sängerin, die mich mit hochgezogener Augenbraue musterte.

"Natürlich wusstest du das." gab sie ironisch von sich und wir lachten leise.

Sie war oft hier, sie waren Alle oft hier und das wusste ich absolut zu schätzen.

"Kannst du mich zurück ins Zimmer bringen? Ich bin müde." krächzte ich und Alessia nickte lächelnd, bevor sie mich zurück in mein Zimmer brachte.

Tag 218

Das war's dann wohl. Ich konnte mich nichtmehr aufsetzen, nicht mehr Trinken, kaum sprechen.

Der Arzt hatte gesagt, meine Organe würden nicht mehr funktionieren und sie würden mich an Geräte anschließen, doch ich weigerte mich.

So tief wollte ich nicht sinken. Wenn es vorbei sein sollte, dann war es eben so. Ich hätte Alles getan, wenn es mir nur geholfen hätte. Doch jede Option die ich hatte, würde nur längeres Leid bedeuten und das wollte ich nicht.
Ich wollte immer friedlich sterben, ohne zu leiden. Es war meine größte Angst. Und genau das war nun eingetreten. Ich musste leiden.

S.M.|| Cold In California - Shawn Mendes FanfictionWhere stories live. Discover now