~Kapitel 20~

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Ich riss die Tür auf, sah einen Betreuer, der wie ein Vollidiot im Raum stand bevor mein Blick zu Maya fuhr, die weinend in der Zimmerecke kauerte.

"Trottel." murmelte ich, ging an dem Betreuer vorbei und ließ mich vor meiner besten Freundin auf die Knie fallen.

"Maya." sprach ich sie ruhig an, doch ihr Körper bebte nur von den Schluchzern.

"Hey, sieh mich an. Es ist Alles gut." sprach ich weiter, doch sie hörte mich nicht.

Ich wollte sie sanft am Knie berühren, doch sie begann sofort zu schreien.

"Maya, mach die Augen auf und sieh mich an! Du bist hier in Sicherheit, hörst du?" sagte ich nun lauter und sie hob endlich ihren Kopf um mir ängstlich ins Gesicht zu sehen.

"Es tut so weh!" weinte sie und zitterte dabei.

"Mach dass es aufhört zu brennen, ich will nicht verbrennen!" schrie sie mich an, woraufhin ich kurz zurück zuckte, mich jedoch schnell wieder sammelte.

"Lass mich nicht zurück. Geh nicht weg!" sie weinte ohne zu atmen.

"Adam, hol ne flasche Wasser!" rief ich hinter mich und er nickte kurz, bevor er aus meinem Sichtfeld verschwand.

"Zieh die Hose aus!" sagte ich hecktisch, doch sie hyperventilierte nur beinahe und war nicht in der Lage sich auf meine Worte zu fixieren.

"Es brennt so!" schrie sie.

"Streck deine Beine aus!" forderte ich und zog schließlich an ihren Knöcheln um ihre Beine auszustrecken.

Ich stand auf, ging zu ihrem Schreibtisch und durchwühlte die Schubladen, bis ich eine Schere fand.

Schließlich kniete ich mich wieder zu ihr, setzte die Schere am Bein ihrer Jeanshose an und schnitt sie auf beiden Seiten bis zum Knie auf.

"Ganz ruhig, ich bin ja hier. Ich bin da, Maya" murmelte ich und versuchte sie zu beruhigen, doch sie zappelte unruhig und weinte noch immer.

"Wir stehen das durch. Ich bin bei dir." flüsterte ich und versuchte ruhig zu bleiben.

Doch seine beste Freundin so leiden zu sehen ließ nicht einmal mich kalt.

"Hier." hörte ich Adam sagen, griff nach der Flasche, öffnete sie und schüttete das kalte Wasser vorsichtig über ihre Beine, die von schweren Verbrennungen gezeichnet waren.

"Spürst du das? Es brennt nicht. Alles ist gut, Maya." redete ich weiterhin auf sie ein.

Ihre Atmung wurde etwas ruhiger und sie sah mich endlich an.

"Es brennt nicht." wiederholte sie meine Worte außer Atem wie ein Mantra.

"Tut es noch weh? Du bist in Sicherheit. Es brennt nicht." sagte ich sanft und beobachtete, wie ihr stumm Tränen durchs Gesicht liefen.

Sie tat mir so leid.

"Es.. Es ist besser." flüsterte sie und fuhr sich durchs Gesicht.

Es kam nicht oft vor, doch wenn sie eine Attacke hatte, dann eine echt Heftige.

Sie wurde dann zum exakten Gegenteil von dem Mädchen, das sie sonst war.

"Danke." hauchte sie erschöpft und lehnte ihren Kopf gegen die Wand hinter ihr und versuchte sich zu beruhigen.

"Dafür bin ich da. Ich lass dich nicht hängen. Ich verspreche es."
Ich nickte eifrig und sie nickte ebenfalls.

Vor zwei Jahren hatte Maya mit ihrem Freund einen Autounfall, bei dem sie im Auto eingeklemmt wurde.
Es fing Feuer und ihre Beine verbrannten.

S.M.|| Cold In California - Shawn Mendes FanfictionOnde histórias criam vida. Descubra agora