~Kapitel 26~

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Grace Sicht

Etwa eine Stunde später machte ich mich auf den Weg zu Shawn's Zimmer.

Maya begleitete mich dabei, da ihr Zimmer nicht weit von seinem ist.

Ich hatte zwar versucht das Gespräch anders zu gestalten doch Dank Maya landeten wir immer wieder beim Thema Shawn und wie alles passieren konnte und weitergehen sollte.

Dabei wollte ich gar nicht darüber nachdenken, sondern nur die Zeit mit ihm genießen.
Jede einzelne Sekunde.

"Da sind wir." sagte ich und gab ihr damit unterschwellig zu verstehen, dass sie uns nun alleine lassen sollte.

Aber es ist Maya.
Sie versteht sowas nicht.

Ich klopfte an der Tür und sie wurde kurz darauf geöffnet.

Shawn stand im Türrahmen und sah ziemlich mitgenommen aus.
Die Sitzung schien ziemlich anstrengend gewesen zu sein.

Ich würde ihn versuchen abzulenken. Es gab nichts das wir nicht wieder hinbekommen könnten.

"Wir müssen uns dringend unterhalten." sagte er bereits und meine Stirn legte sich sofort in Falten.

Wann hatten diese Worte zuletzt etwas Gutes zu heißen?

"Okay ich lass euch dann mal alleine. Wir sehen uns." murmelte Maya, die ebenfalls direkt spürte, dass Etwas los war.

"Okay." antwortete ich schlicht und betrat sein Zimmer mit pochendem Herzen.

Ich setzte mich ohne zu fragen auf sein Bett und sah ihm dabei zu, wie er im Raum auf und ab ging.

"Kannst du mir sagen, was los ist? Lief die Therapie nicht gut?" harkte ich nach einer Weile nach, da er kein Gespräch begann.

"Doch. Es lief gut. Es lief zu gut. Das ist das Problem." sagte er aufgeregt und raufte sich die Haare.

Ich verstand nur Bahnhof.

"Und wieso sind Fortschritte ein Problem?" wollte ich wissen.

"Weil jeder Fortschritt ein Schritt weg von dir ist. Und das will ich nicht." murmelte er und ich stand auf, ging auf ihn zu und hielt ihn davon ab, weiter hin und her zu laufen.

"Das darfst du nicht sagen. Gesund zu werden ist das Wichtigste, Shawn." ich lächelte ihn leicht an und versuchte ihm ein gutes Gefühl zu geben.

Am Liebsten würde ich ihn anflehen, es wie ich zu machen und bis zu seinem Lebensende hier zu bleiben.
Aber das wäre egoistisch und dumm.

Er verdient die Welt da draußen.
Er verdient es zu genießen und gesund zu sein.

"Und was ist, wenn das nicht mehr so ist?
Was ist, wenn du bereits das Wichtigste für mich bist?" hielt er dagegen, doch mein Herz schmolz dahin bei seinen Worten.

Es ist klar, dass Jemand der so gute Lieder schreibt, gut mit Worten umgehen kann.
Aber seine Worte zu hören, war etwas ganz Anderes.

"Vielleicht geht es mir ja auch so. Seit du hier bist, hat sich Alles verändert.
Du hast so viel Licht und Farbe in mein graues Leben gebracht.
Ich genieße die Zeit mit dir und würde am Liebsten jede Sekunde an dir kleben.
Das bedeutet nicht, dass du deine Gesundheit hinten anstellen sollst.
Dein Leben findet da draußen statt. Du bist nunmal Shawn Mendes.
Du musst gesund werden. Für all deine Fans. Und für mich." sagte ich und öffnete ihm damit so weit es ging mein Herz.

Es graute mir vor dem Moment in dem er gehen muss.
Trotzdem durfte ich nicht so egoistisch sein, ihm ein schlechtes Gewissen zu machen.

"Ich kann nicht glauben, dass das Alles jetzt schon vorbei sein soll.." flüsterte er und ich riss erschrocken die Augen auf.

"Was.. Was soll das heißen?" fragte ich ängstlich.

Die Antwort wollte ich vermutlich gar nicht wirklich.

"Meine Therapeutin ist der Meinung ich bin so weit.
Dann habe ich meinen Manager angerufen und er will, dass ich bei der nächsten Gelegenheit zurück fliege." erzählte er vorsichtig, doch seine Worte trafen mich trotzdem wie ein Schlag ins Gesicht.

"Was bedeutet bei der nächsten Gelegenheit?" fragte ich trocken.

"In 2 Tagen." antwortete er und sah mich entschuldigend an.

Ich sah ihm tief in die Augen, versuchte zu erkennen dass er mich verarschen wollte.

Doch seine Mimik veränderte sich nicht.
Seine Miene war wie versteinert.

Ich spürte ein plötzliches Ziehen in der Brust.
Entweder das ist ein Herzinfarkt oder ich spürte zum ersten Mal, dass ein Herz brechen konnte.

"Ist das dein Ernst?" fragte ich ruhig, noch immer mit der Hoffnung zu träumen oder etwas falsch verstanden zu haben.

"Es tut mir so leid. Ich wollte es raus zögern aber ich hab mittlerweile wirklich Stress die Termine nachzuholen.
Es wartet so viel Arbeit auf mich. Ich will nicht gehen aber ich muss.. Vorerst.
Aber ich verspreche dir, ich komme so schnell zurück wie ich kann.
Ich hole dich hier irgendwie raus und zeige dir die Welt, ich verspreche es. Ich habe nicht gelogen als ich sagte, dass ich mich in dich verliebt habe. Das habe ich wirklich.
Ich möchte dass das zwischen uns funktioniert, egal was uns trennen wird.
Ich will dass du mir gehörst Grace. Nie zuvor wollte ich etwas so sehr." redete er weiter und ich spürte dass er die Wahrheit sagte.

Doch er kannte nicht die ganze Wahrheit und genau deshalb wusste ich, dass das nie funktionieren konnte zwischen uns.

Ich wusste, dass wir uns sehr wahrscheinlich nie wieder sehen würden.

Und genau das ließ mein Herz in tausende kleine Teile zerbrechen.

Nie zuvor hatte ich derartige Schmerzen gespürt.
Nie zuvor dachte ich, man würde mir Alles nehmen was mir Etwas bedeutete.

Doch genau das war nun passiert. Man nahm mir alles, was mir noch etwas hier bedeutete.

Ich hielt das nicht aus. Dieser innere Druck. Ich konnte es nicht zurück halten.

Monatelang war es möglich, doch nicht mehr.
Die Schmerzen waren zu groß, die Wahrheit zu scharf.

"Nein." hauchte Ich und Mit einem Mal brachen die Emotionen nur so aus mir heraus.

Meine Atmung beschleunigte sich aufs unermessliche.
Meine Arme und Beine zitterten und mein Körper erbebte von lautem Schluchzen.

Die heißen Tränen rannen über meine Wangen und mein Kopf schmerzte sofort.

"Nein.." schluchzte ich und legte mein Gesicht in meine Hände.

Ich hasse es die Wahrheit zu kennen.
Ich hasse es zu wissen, dass es das letzte Mal war.
Wir würden uns nie wieder sehen, ich weiß es.

Ich hatte ihn bereits verloren bevor wir uns richtig gefunden hatten.

Und ich fühlte.
Ich fühlte Schmerz, Leidenschaft, Sehnsucht, Freude, Trauer, Hass, Glück.
Ich spürte Liebe.
Und sie wurde mir direkt wieder weg genommen.

Ich spürte wie Shawn mich in den Arm nehmen wollte, doch dann blieb er angespannt stehen.

Ich sah noch immer bitter weinend zu ihm auf.
Seine Miene war kühl, undurchschaubar.

"Wie.. Wie kann das sein? Du weinst? Ich dachte du kannst nicht fühlen? Hast du mir etwa was vorgemacht?" fragte er verwirrt, mit leichtem Vorwurf in der Stimme.

Oh fuck. Was ist das heute für ein Scheißtag?

+++
Was denkt ihr? Hat Grace ihn etwas vorgespielt?
Wenn ja, wieso?
Und wie wird es weiter gehen?
Vorallem jetzt wo Shawn die Klinik verlässt?

Ich hatte ein sehr schönes Wochenende muss ich sagen. Aber der Uni Alltag ist so mega krass.
Vorallem habe ich euch ja von the voice of Germany erzählt und dass ich wegen einer Prüfung nicht hin kann.
Jetzt wurde sie zwischenzeitlich wieder vorverlegt aber jetzt doch wieder zurück.
Also muss ich schauen ob ich es zeitlich schaffe..

S.M.|| Cold In California - Shawn Mendes FanfictionWhere stories live. Discover now