Lynx&Lion - The Rebellion

78_Azad

Erst als Luc sich umgedreht und mir einen guten Nachmittag gewünscht hatte, öffnete ich meine Augen und lächelte ihn verschlafen an, bevor er mir einen kleinen Kuss gab und das Bett verließ. Er zog sich, wie ich bemerkte, gar nicht erst was an, bevor er anscheinend begann in der Küche etwas zu kochen. Ich freute mich jetzt schon auf was immer er zum Frühstück kochte. Schließlich wusste ich jetzt schon, dass es wirklich gut schmecken wird.
Ich verließ das Bett nicht viel später, aber anders als er, zog ich mich direkt an. Zudem suchte ich noch meine Augenklappe aus seiner Hose und sortierte meine Haare etwas, bevor ich mich mal wieder daran machte das schwarze Stück Leder vor meinem fehlenden Auge zu positionieren. Vermutlich würde ich dies nicht vermissen, falls mir mein Luchs wirklich mein zweites Auge zurückgeben sollte.

Während ich noch im Schlafzimmer war, hatte mir Luc einige Sachen zugerufen, obwohl es in dieser kleinen Wohnung eigentlich nicht nötig war, seine Stimme für so etwas zu erheben. Die Wände waren so dünn und die Wohnung war so klein, dass er mich wahrscheinlich hörte, als ich ihm auf seine Frage in normaler Lautstärke antwortete:" Es dürfte zumindest kein schlechtes Zeichen sein."
Daraufhin verließ ich das Zimmer und setzte mich zu ihm an die Theke, während er offensichtlich versuchte seine Haare etwas Ordnung zu verschaffen, was ihm nicht gelingen wollte. Vielleicht würde ich ihm dabei helfen, bevor wir gehen würden.
"Denn wenn er uns für irgendwas bestrafen wollen würde, hätte er uns eher entführen lassen. Ich gehe eher davon aus, dass er dich kennen lernen will. Und ich denke es wäre besser wenn wir ihm nur eine normale Mentor-Schüler Beziehung zeigen."
Entführung war vermutlich etwas übertrieben gewesen, aber wenn sie Luciens Vergangenheit herausgefunden hätten, war es vermutich dennoch nicht undenkbar. In dem Fall wäre es tatsächlich ziemlich wahrscheinlich. In dem Fall hätte man mir das vermutlich mitgeteilt und so undenkbar es mittlerweile war, hätte ich gestern um diese Zeit eher meinem General geholfen, bei was immer er Lucien angetan hätte, als Lucien zu helfen. Vermutlich hätte ich natürlich versucht ihm etwas zu helfen, aber ich wäre vermutlich zu verletzt und wütend darüber gewesen Luciens Idendität von meinem Vorgesetzten erfahren zu müssen, anstatt von Luc, um ihm viel helfen zu wollen.
Mittlerweile würde ich vermutlich mehr machen um meinem Luchs zu helfen.
Dann würden sie aber vermutlich auch unser etwas zu gute Beziehung erkennen. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wie der General reagieren würde, wenn ihm das auffällt. Wenn es gut für uns läuft, hätte er natürlich kein Problem damit, aber das bezweifelte ich. Es war wahrscheinlicher, dass er bestimmt, dass Luc einen anderen Mentor bekommt und vielleicht sogar, dass einer von uns die Stadt verlassen muss. Eine solche Beziehung kann er zwischen Mentor und Schüler ja eigentlich nicht dulden.

Die wirklichen Grunde dafür, dass er uns zum Abendessen einlud dagegen, waren mir ein Rätsel. Natürlich könnte es sein, dass er Luc einfach nur kennen lernen wollte, aber so jemand war der General eigentlich nicht. Hatte er vielleicht davon gehört, dass Luc mit dem Anführer reden wollte? Das hätte er von Victor hören können. Ich wusste es nicht, aber wir würden es definitiv noch früh genug herausfinden.

Was die restlichen Pläne anbelang, hatten wir ja nur zwei. Zum einem wollte ich ihm ja von meinem Plan, wenn man es so nennen wollte, erzählen und zum anderen wollten wir kämpfen. Eines davon könnte ich eigentlich auch gleich erledigen, zumal wir jetzt gerade sowieso nur was aßen.
Der Getreidebrei schmeckte außerdem, wie erwartet, verdammt gut, weshalb ich meine erste Portion schon fast komplett auf hatte. Viel mehr wollte ich aber auch gar nicht, dafür war ich nicht hungrig genug.
Schnell aß ich den kleinen Rest, da ich es nicht kalt werden lassen wollte, während ich also meinen Plan erklären würde.

"Um noch mal auf unser Thema von heute morgen zurück zu kommen", fing ich mit gefülltem Mund an, bevor ich meinen letzten Bissen runter schluckte," Ich habe tatsächlich so etwas wie einen Plan, aber er dürfte nicht sehr viel besser als deiner sein. Zumal er einige Sachen von uns abverlangen würde, die keinem von uns gefallen würden."