30_Azad

54 8 0
                                    

Obwohl er danach gefragt hatte, welche Offiziere von der Idendität des Anführers wussten, ging ich nicht darauf ein. Selbst wenn er mit ihm sprechen wollte, musste er erst selbst Offizier - oder Sekretär eines solchen - werden und verdammt viel Glück haben. Als Rekrut jedoch ist es nahezu unmöglich. Ich hatte mich auch schon oft gefragt, wer der Anführer ist und sogar oft meinem General gefragt, ob ich nicht mit ihm mal sprechen dürfte. Natürlich war die Antwort nein.
Auf die Frage wie das Rekruten Training aussieht, antwortete ich jedoch:" Es hängt an sich vom Trainer ab, was ein Rekrut machen muss, aber es gibt in der Regel pro Woche drei Stunden Kampftraining mit den anderen Neuen. Manche gehen da auch öfter hin. Ich bezweifel jedoch, dass du das Training brauchst. Den Rest bestimme ich bei dir. Ich werde dich also vermutlich zwischendurch zu Orten schicken, wo du irgendwas machen musst und die anderen Rekruten kennen lernst. Was genau das alles ist, kann ich aber noch nicht sagen. Und nein, ich habe mich nicht selbst wiedersprochen. Ich habe insegsamt und auf die nächsten Wochen bezogen noch nichts vor, aber heute habe ich noch was vor. Ganz normale, langweilige Sachen, die ich an sich auch morgen erledigen könnte."

Ich stand daraufhin von dem Stuhl auf und riss noch ein bisschen von dem Brot ab. Mic's Blick lag währenddessen noch auf mir, weshalb ich seinen Blick erwiederte. Er war wirklich frech und ich hoffte für ihn, dass er das auch nur mir gegenüber war. Es gab sehr viele die was das anging, weit weniger Geduld hatten, und auch vermutlich besser kämpfen konnten als Mic. Er wird es aber vermutlich am besten durch den harten Weg lernen, dass freches Verhalten nicht immer das Beste war.

"Wenn du mich wirklich beim Badehaus und Einkaufen begleiten möchtest, kannst du das gerne machen, aber ich garantiere dir, dass das ziemlich wenig mit Training zu tun hat." Den Besuch beim Boss verschwieg ich kurzerhand und tauschte es mit einkaufen, um ihn vielleicht doch davon ab zu bringen. Falls er jedoch wirklich mitkommen würde, müsste ich jetzt auch noch Einkaufen auf die to-do Liste packen. Wir brauchten zwar tatsächlich noch etwas mehr Essen, aber es war kaum etwas, dass ich jetzt gerade erligen musste. Jetzt war es jedoch auch egal. Es war gesagt und er schien immer noch mitkommen zu wollen. Von den Plänen mit der Berichtbestattung beim Boss werde ich ihm erst nach dem Einkaufen erzählen, wenn er bis dahin überhaupt noch bei mir geblieben ist.

Während ich jetzt auf dem Stück Brot rumkaute, machte ich mich auf den Weg zum Badehaus. Den Weg verbrachte ich schweigend und ich versuchte den Fakt, dass Mic mich heute bei allem, zumindest meinte er das, begleiten würde, so gut wie möglich zu vergessen. Seit Jahren hat mich keiner mehr überall hin begleitet und damals hat es mich unglaublich genervt. Es hatte zwar vermutlich auch ein paar gute Seiten, aber ich war insgesamt kein allzu geselliger Mensch.

"Warum musst du mich bei allem begleiten? Es ist doch langweilig und eine Zeitverschwendung für dich und nervig für mich," brach ich, schon jetzt etwas genervt, nach kurzer Zeit mein Schweigen und unterbrach vielleicht sogar Mic bei irgendwas. Es war mir aber ziemlich egal, ob ich ihn unterbrach und was für einen Eindruck ich machte. Ich war genervt ja, aber vermutlich auch nicht genervt genug um ihn definitiv loswerden zu wollen. Zumindest jetzt wo er schon dabei war. Ich hoffte tatsächlich sogar ein winzig kleines bisschen, er würde mich wirklich begleiten. Es war seltsam soetwas zu hoffen, ganz besonders für mich, aber das konnte ich wohl leider nicht groß ändern.

Lynx&Lion - The RebellionWhere stories live. Discover now