Suche nach Verbündeten

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Jenny PoV

Manu rutscht ein wenig zur Seite und zieht mich zu sich. Ich merke, dass es ihn unglaublich anstrengt und er stöhnt auch kurz auf vor Schmerzen. Ich mache mich aus seiner Umarmung los und sage leise „Ich hole dir etwas gegen die Schmerzen, dann wird es dir bald etwas besser gehen." Endlich kann ich ihm helfen. Unwillig brummelt er „Nicht weggehen." Ich lächele und gebe ihm noch einen flüchtigen Kuss „Bin sofort wieder da. Keine Sorge, du wirst mich nicht mehr los."

Ich gehe in die Küche und setze einen Topf Wasser auf die Feuerstelle. Dann krame ich in meinem Gepäck nach Heilmitteln, die ich schon seit meiner Abreise von Patricks Eltern aus meiner Apotheke dabei habe. Pats Mutter kommt zu mir und fragt aufgeregt „Kann ich dir helfen, Jenny? Hier, ich habe alle deine restlichen Kräuter und Heilmittel aus deiner Apotheke mitgenommen, als wir hergekommen sind." Dankbar nehme ich sie in den Arm. Sie hat mein ganzes Hab und Gut, was mir sehr viel bedeutet, gerettet. Ich nehme Lavendel und Zimt und gebe es in das mittlerweile kochende Wasser. Dabei erkläre ich ihr die Wirkungsweise der Zutaten „Der Zimt senkt den Blutdruck ein wenig und verhindert Blutgerinnsel, die nach so einem Schlag auftreten können, außerdem steigert er das Gedächtnis. Auch wenn Manu keine Anzeichen einer Amnesie hat, kann es nicht schaden. Der Lavendel beruhigt und lindert seine Kopfschmerzen. Er wird davon zwar wieder einschlafen, aber die Ruhe braucht sein Körper, um sich restlos zu erholen." Die Ältere lächelt und schmunzelt „Ich habe das so vermisst mit dir über deine Heilkünste zu sprechen. Ach Jenny, ich bin so froh, dass du wieder hier bist." Ja, das bin ich auch. Auch wenn ich meine Großmutter ja wirklich mag und sie alles für mich tun würde, ist das hier meine Familie.

Ich fülle die Flüssigkeit in einen Becher und gehe wieder zu Manu. Er hat die Augen geschlossen und für einen Moment habe ich Angst, dass er wieder sein Bewusstsein verloren hat. Aber als ich mich zu ihm setze, öffnet er sie wieder und lächelt mich müde an. Ich helfe ihm sich etwas aufzurichten und lasse ihn von meinem Tee trinken. Er schaut mich an und grinst „Das ist ja gar nicht so ekelhaft, wie ich mir vorgestellt habe." Ich muss lachen. Er ist fast wieder ganz der Alte. Nachdem er den ganzen Becher leer getrunken hat, kuscheln wir uns zusammen auf das kleine Bett. Ich fühle mich glücklich, auch wenn die schlechte Nachricht, dass sein Vater Gefangener des Grafen ist, ein Wermutstropfen in meinen Gedanken bildet. Ich habe Pat verboten mit ihm darüber zu sprechen, bis ich der Meinung bin, dass er stark genug ist, diese Neuigkeiten zu verarbeiten. Denn wie ich ihn kenne, wird er versuchen seinen Vater zu befreien. Auch wenn die Beziehung zwischen den beiden angespannt ist, wird er nicht zulassen, dass sein Vater wegen ihm leidet.

Schnell setzt die Wirkung des Lavendel ein und Manu schläft wieder tief und fest. Ich bin viel zu wach, um ebenfalls zu schlafen. Also stehe ich vorsichtig auf, um ihn nicht zu wecken und gehe in die Küche. Sie ist fast überfüllt, weil sich hier alle versammelt haben. Pats Mutter und Tante haben gekocht. Es gibt Kartoffeln und Rüben und auch ein wenig Fleisch, was die Männer gejagt haben. Ich lasse die Männer aufessen, dann spreche ich unser Problem an „Was ist mit Manus Brüdern? Waren sie noch in der Stadt, als der Graf den König gefangen genommen hat? Wer könnte herausbekommen, ob wir noch Verbündete unter den Rittern König Georgs haben? Morgen, spätestens übermorgen kommen sechs Soldaten der Herzogin her. Wir müssen sie benachrichtigen, dass sie nicht in die Stadt reiten." Die Männer schauen mich überrascht an, dann übernimmt Claus das Wort „Ich gehe in die Stadt und suche Ritter, die uns zur Seite stehen. Außerdem versuche ich auszumachen, wo sie den König eingesperrt haben." Ich nicke „Aber es wird sehr gefährlich werden. Bist du dir wirklich sicher, dass du das auf dich nehmen willst?" Er steht auf und verbeugt sich „Für meine Herrin mache ich alles. Außerdem bin ich der beste Spion des Landes. Ich bekomme das hin." Ich werde rot, weil er mich als Herrin bezeichnet, aber bin auch sehr froh dass er seine Hilfe anbietet. Maurice und Micha nehmen sich vor zu Manus Brüder zu reiten und ihnen von den Vorfällen zu berichten. Tim, Stegi und Flori reiten den Soldaten des Herzogtums entgegen, um sie herzuführen. Ich schaue zu Rafael, der sich bisher noch gar nicht zu Wort gemeldet hat. Er steht auf und sagt dann fest „Ich bleibe hier und verteidige Euch, falls uns irgendjemand angreifen sollte." Ich lächele ihm dankbar zu. Ich weiß, dass er ein fantastischer Kämpfer ist und er hat recht: Wir könnten hier jederzeit überrascht werden. Zufriedener gehe ich wieder zu meinem Prinzen und setze mich zu ihm. Wir werden es schon schaffen. Das Wichtigste ist erst mal, dass er wieder ganz gesund wird.

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Was wird unsere Helden erwarten? Haben sie eine Chance gegen den fiesen Grafen? #ganzvielliebe geht raus an euch <3

Der Prinz und das Bauernmädchen | GLP | FreedomsquadWhere stories live. Discover now