Informant

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ManuPoV

Mein Vater hat zu einem Bankett geladen. Missmutig sitze ich am Tisch neben ihm und meiner Mutter. König Bastian und die Prinzessin sitzen mir gegenüber. Auch der miese Graf ist dabei. Meine Laune ist auf dem Nullpunkt und am liebsten würde ich ihnen jetzt einfach ins Gesicht schreien, dass ich mich niemals auf diese Hochzeit einlassen werde. Aber Micha hat mir geraten noch abzuwarten bis zur offiziellen Verlobungsfeier. Da werden auch viele Bürger aus der Stadt dabei sein und wie Micha meint, würden die auf meiner Seite sein. Mittlerweile haben doch einige von der Liebe von Jenny und mir mitbekommen und es gibt in der Stadt kaum einen Menschen, der sie nicht für ihre Heilkünste schätzt. Sie würden sich von den Gerüchten des Grafen, dass Jenny eine Hexe sein soll, nicht beeindrucken lassen. Und Verbündete kann ich in der nächsten Zeit mehr als genug gebrauchen.

Nur mit halben Ohr verfolge ich die Gespräche am Tisch. Das Wort führen zum größten Teil mein Vater und König Bastian. Es geht um Staatsgeschäfte, wie Steuern und Zölle für Güter, die in das Land eingeführt werden. Da mischt sich der dreiste Graf in das Gespräch ein „Eure Majestäten, sie sollten sich nach der gesegneten Verbindung der beiden Königshäuser um das freie Herzogtum von Herzog Steffan kümmern. Der Herzog verstarb im letzten Jahr und nun regiert dort Herzogin Anne. Eine Frau kann die Staatsangelegenheiten ja schlecht allein bewältigen, deshalb sollte das Herzogtum endlich unter die Herrschaft des Königs fallen. Dann würden auch die unverschämten Handelszölle wegfallen, die den Königreichen nur Schaden zufügen. Ich würde mich auch anbieten dort nach dem Rechten zu sehen, da es an meine Grafschaft angrenzt." Ich werfe ihm einen genervten Blick zu. Er ist doch so ein gieriger Bandit. König Bastian antwortet darauf ruhig „Werter Graf. Ich schätze Ihren Einsatz sehr. Aber ich habe mit Herzogin Anne eine Sonderabmachung getroffen und solange sie und ich leben, bleibt das Herzogtum autonom." Das scheint dem Grafen gar nicht in den Kram zu passen, aber er ist klug genug dem König nicht zu widersprechen. Ich habe bisher noch nichts über dieses Herzogtum gehört. Es scheint aber ein guter Ort zu sein für mich, wenn ich hier fertig bin und meine Hochzeit platzen lasse. Maurice soll sich am besten mal darüber erkundigen. Nachher werden wir uns nochmal zusammen setzen und weitere Pläne schmieden. Wenn es nach mir ginge, würde ich lieber heute als morgen von hier verschwinden und mich auf die Suche nach Jenny und Pat machen. Aber ich muss das hier klären, damit sie nicht weiter in Gefahr ist von diesem elendigen Grafen gejagt zu werden.

Ich bin wieder ganz mit meinen Gedanken bei Jenny, so dass ich erst gar nicht mitbekomme, wie die Prinzessin mich anspricht. Erst als mich alle erwartungsvoll ansehen, frage ich irritiert „Entschuldigung,ich war in Gedanken und habe nicht zugehört." Natürlich ernte ich einen giftigen Blick von meinem Vater dafür, aber Bianca lächelt mich künstlich an „Ich hatte gefragt, ob Sie uns wohl gleich die Ehre erweisen uns etwas auf dem Cemballo vorzuspielen nach dem Mahl."Das ist jetzt nicht ihr Ernst. Ich mache doch hier nicht auch nochden Unterhalter für diese Gesellschaft, die ich nicht ausstehen kann, meine Familie eingeschlossen. Und so antworte ich ihr zuckersüß „Es tut mir leid, werte Prinzessin, aber ich fühle mich heute nicht in der Stimmung dazu mich der Musik zu widmen. Ich bitte dafür um Verständnis." Sie zieht wieder einen Schmollmund, der wahrscheinlich bei ihrem Vater und anderen männlichen Wesen bisher immer perfekt funktioniert hat, aber mich berührt es nicht. Bevor mich mein Vater jetzt wieder für meine Unhöflichkeit rügen kann,entschuldige ich mich bei den Anwesenden und gehe zurück in mein Zimmer. Micha und Maurice, die auch anwesend waren, folgen mir schweigend. Als wir an der Bibliothek vorbei kommen, bleibe ichstehen und an meine beiden Ritter gewandt sage ich „Kennt ihr das Herzogtum von dem der Graf gesprochen hat? Es würde mich wirklich interessieren, weil es nicht unter die Herrschaft des Königs steht." Micha nickt „Ich habe schon davon gehört. Es ist ein sehr reiches Land direkt an der Küste. Kein Wunder, dass der gierige Graf sich das unter den Nagel reißen möchte." Genervt schnaube ich auf „Ohne diesen miesen Grafen wäre es alles so viel einfacher. Na los, kommt, wir besprechen unseren Plan für die Verlobungsfeier." Wir setzen unseren Weg zur Kaserne fort. Hier ist es um einiges sicherer als in meinen Gemächern. Zwar können überall Spione des Grafen lauern, aber hier habe ich außerdem noch die Unterstützung des Knappen Stegi. Der kleine Blondschopf ist mein bester Informant, was im Lager der Ritter von König Bastian vorgeht. Es ist mir zum Vorteil, dass er seinem König nicht allzu loyal untergeben ist, da dieser sein Dorf angegriffen hatte.

In der Unterkunft von Maurice angekommen, warten auch schon Jennys Bruder Flori und Stegi auf uns. Als wir eintreten springt Stegi auf und sagt sofort aufgeregt „Prinz Manuel, ich habe etwas Ungeheuerliches gehört. Wenn es stimmt, geht es um Hochverrat..." Alarmiert setzen wir uns und lassen den jungen Knappen erzählen.

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Ja, ich weiß... wieder die geilste Uploadzeit :D Aber nachher bin ich auf der Demo in Köln und muss noch einiges vorbereiten. Ich hoffe, ich kriege dieses Wochenende noch ein Kapitel fertig, aber Sonntag muss ich noch für meine Spanisch-Klausur am Montag lernen. Dann ist zum Glück die Klausurenphase erst mal wieder vorbei und ich habe mehr Zeit. #ganzvielliebe an euch für euren tollen Support <3

Der Prinz und das Bauernmädchen | GLP | FreedomsquadWhere stories live. Discover now