something in me

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Und ich wusste, dass da etwas in mir war. Etwas unglaublich tödliches hatte sich in meinen Körper gesetzt und durch meine Seele gefressen, bis ich drohte zu ersticken. Da war irgendetwas, etwas, was einem Dämonen ähneln könnte, mit der Absicht, mich zu töten und nicht zu besetzen, so wie es für Dämonen üblich war. Irgendetwas in mir schnürrte mir die Luft ab. Irgendetwas in mir wollte, dass ich mich so verletzlich fühlte, dass ich schlussendlich auf einem Bett saß und dafür betete, dass es aufhörte. Was auch immer es war. Was immer sich in mir befand. Was immer dieses Ding in mir war, was du für verantwortlich war, ich wollte es loswerden.

"Okay, mir reicht's, Leo. Ich bringe dich ins Krankenhaus." Max neben mir war aufgesprungen, was mich so erschreckte, dass ich einmal nach Luft schnappte. Mein Herz hielt dem ganzen kaum stand, weshalb ich wollte, dass es sich beruhigte. Ich hatte gar noch mitbekommen, dass sich Max neben mir aufgehalten hatte. Aber Ich hatte in letzter Zeit sowie so viel zu wenig mitbekommen, also hakte ich diese Entdeckung ab und starrte auf meinen Knöchel, der angeschwollen war. Wieso, wusste ich nicht. Er war einfach dick und kribbelte. Ich verstand meinen Körper nicht mehr.

Ich verstand das alles nicht mehr. Dort war Etwas in mir, was ich niemals verstehen würde und ich wusste, dass es bis an mein Lebensende dort bleiben würde. Dass wir zusammengewachsen waren. Wie auch immer so etwas möglich war.

"Leo, komm." Auch Max hielt mir die Hand hin und auch diese ignorierte ich gekonnt. Ich sah sowie so nur noch verschwommen, also hätte ich sofort daneben gegriffen, wenn ich seine Hand hätte ergreifen wollen. Wenn ich mich aus diesem Loch hätte rausziehen wollen.

Aber es war unmöglich.

Alles schien gerade so unmöglich, dass ich gar nichts mehr mitbekam. Ich hätte aus dem Fenster fallen können und hätte nur den Wind in meinen Haaren bemerkt und nicht die Realität. Nicht, dass ich aus einem Fenster fiel. Ich denke, das ganze war eine Art Schutzmechanismus. Eine Art Schutz, um alles, was an mich dringt für mich unschädlich zu machen. So ähnlich wie eine "fuck-of"- Spritze, die Tiere bekommen, bevor man sie erlöste.

Es war wie, als würde mein Körper sich selbst schützen wollen. Als würde mein Körper sich demnächst abschalten wollen und mir war das alles egal, weil ich eine Natürliche Spritze dieser Art bekommen hatte. Injiziert von meinem Körper. Weil dieser sie mir gab, um mich vor noch mehr leid zu schützen. Weil ich mich selbst schützen wollte.

Ich wusste mittlerweile gar nicht mehr, wie spät es überhaupt war. Wie lang ich hier gesessen hatte. Das einzige, das ich wusste war, dass Mats gegangen war und moch hier allein gelassen hatte. Dass sie alle gegangen waren, nur ich nicht. Und jetzt ließ  mich auch mein Körper allein. Was auch immer mit ihm war. Was auch immer dort in mir drin war.

Es machte mir Angst. Angst, die ich nicht abschütteln konnte und Angst, die mich einnahm. Die mich kontrollierte und das erfuhr ich innerhalb von Sekunden, sodass ich irgendwann den Überblick verloren hatte.

Man konnte einen Menschen nicht in wenigen Sekunden mehrere Gefühle aussetzen, das machte ihn kaputt Und heute war der Tag, an dem mich mein Körper kaputt machte. Wie eine Art Selbstzerstörerung, ausgehend von mir selbst. Von irgendetwas in mir.

"Fuck, Leonie! Rede doch. Ich brauche dich doch! Ich schaff das hier nicht allein!" Schniefte Max, der sich vor mir hingekniet hatte, um mir in die Augen zu sehen, weil ich selbst nicht mehr genug Kraft hatte, um meinen schweren Kopf zu heben. "Was hast du denn? Tut dir irgendwas weh?" Fragte er dann besorgt und wurde noch aufgelöster, doch er wandte seinen Blick nicht ab. Ich schloss nur meine Augen, formte meine Hand zu einer Faust und schlug diese dann sanft, (aber ich schlug sie), gegen meine Brust. An der Stelle, an der das Herz saß.

Ich denke das war es, was mir weh tat. Mein Herz. Das war es, was in mir war. Irgendetwas, das mich zerstören könnte. Mein Herz.

Es könnte UNS geben, doch es gibt SIE.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt