man ist niemals allein mit dem Alleinsein

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Als wir auf dem Platz ankamen, merkte ich, wie sich die negative Stimmung langsam über uns ausbreitete. Die Sonne ging langsam unter, trotzdem war es angenehm warm. Max, der sich nun nichts mehr zu sagen wagte, murmelte nur vor sich hin, während Timo sich etwas außerhalb aufhielt, um niemandem im Weg zu stehen. Aber auch Christoph Kramer war ein wenig schüchtern.

Es wurde entschieden, dass die Schalker und die Leverkuser wählen, weil sie definitiv mit ihren Freunden in einem Team agieren wollten.

Zu Brandt und Havertz gesellten sich nun also noch Jonas und Timo, während sich in Schalker Team Fiete und Christoph einen Namen machen wollten.

Sie gingen also an ihre Tore, während ich es mir auf dem Tor der Leverkusermannschaft bequem machte. Ich wollte nicht mitspielen. Ich konnte nicht und ich durfte nicht, es wäre sowie so nicht aufgegangen.

"Anstoß Schalker!" Rief ich und damit machte Max seinen ersten Schuss. Er passte,(Wer hätte es gedacht?), zu Leon der vorbretterte und direkt gegen Timo rannte, der ihm geschickt aus der Handlung den Ball abnahm und einfach von dort aus abzog, weil sie ohne Torwart spielten, war dies auch möglich und für einen Stürmer war eine Entfernung von fünfunddreißig Metern jetzt nicht unbedingt das Schwierigste.

Natürlich traf er, aber anstatt, dass sich gefreut wurde, bis auf ein Wenig meiner Seits, wurde Timo einfach nur dumm angegluckst. Klar, von den Schalkern hätte ich es nicht anders erwartet. Von Jonas ebenfalls nicht, einfach, weil er Jonas ist und er ebenso ersteinmal warm werden musste. Aber von Krämer? Oder Fiete? Oder wenigstens den Leverkusern? Es kam nichts.

"Ach, lasst gut sein." Murmelte dann der Torschütze, der ausgerechnet gegen die Schalker, direkt als ersten, aus einer großen Entfernung souverän ein Tor geschossen hatte.

Er winkte nur ab, lächelte leicht und machte sich dann wieder auf den Weg nach drinnen.

Ich wusste nicht warum, aber irgendetwas sagte mir, ich müsse hinterher, aber irgendetwas viel größeres sagte mir, ich solle ihn einfach in Ruhe lassen und seinen Weg gehen, einfach, weil ich ihn nicht verletzen sollte und weil ich mich eigentlich im Mario und Marco und um Jonas kümmern wollte.

Soweit dies irgendwie möglich war.

"Leo?" Jonas sah mich misstrauisch an und sprang vor mir hin und her. Ich schüttelte meinen Kopf und merkte, wie ich rot wurde.

"Entschludige. Was ist?" Fragte ich dann verlegen und lächelte leicht. Ich musterte Jonas argwöhnisch und sah dann wieder auf den Boden.

"Komm, du spielst statt dem Leipziger!" Sagte er dann, als wäre nichts weiter passiert und grinste dann breit.

"Ich verzichte, danke." Murmelte ich dann und winkte ab.

Wieso war er so? Wieso interessierte es ihn nicht, dass einer seiner Mitspieler einfach gegangen war? Wieso tat er so, als wäre Alles in der Welt in Ordnung?

"Wie?" Mit großen Augen sah er mich an. Dann viel ihm die Kinnlade eine Etage tiefer und er starrte mich ungläubig und schockiert an.

"Du willst nicht spielen?" Nun war es Christoph Kramer, der mich mit großen Augen ungläubig ansah und sich dann verlegen am Hinterkopf kratzte.

Ich schüttelte nur stumm meinen Kopf und lächelte dann. "Mir ist nicht daran, danke." Murmelte ich, zuckte mit den Schultern und sah dann zu Timo, der gerade um die Ecke verschwand.

"Ich komme gleich wieder." Erklärte ich dann nur mein ruckartiges aufspringen und lächelte kurz.

Dann rannte ich Timo hinterher. Nicht, weil ich auf große Reden hoffte, oder weil ich mich mit ihm unterhalten wollte, oder mich mit ihm anfreunden, oder weil ich ihn kennen lernen, oder ihm Interesse und Aufmerksamkeit schenken wollte.

Ich ging ihm hinter her, weil ich verstanden hatte, dass es ebenfalls Menschen gab, die ebenfalls allein waren. Wie Timo zum Beispiel. Ich wollte ihm zeigen, dass er nicht allein war mit dem Alleinsein. Das tat ich wahrscheinlich nicht für ihn, sondern mehr für mich, weil ich einfach verstehen wollte, dass ich nicht allein war.

Es könnte UNS geben, doch es gibt SIE.On viuen les histories. Descobreix ara